Mitarbeiter im NATO-Zentrum für maritime Forschung wegen Spionage für Peking verurteilt

Selbst ein so kleines Land wie Estland mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern wird von Spionagetätigkeiten des Regimes in Peking nicht verschont. Obwohl schon vor Spionagerisiken gewarnt wurde, ist jetzt zum ersten Mal ein Einheimischer verurteilt worden.
Titelbild
Die Präsidentin von Estland, Kersti Kaljulaid, wird 2018 in Peking von Präsident Xi Jinping begrüßt.Foto: Lintao Zhang/Pool/Getty Images
Von 24. März 2021

Tarmo Kõuts, ein führender estnischer Meeresforscher wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er sich schuldig bekannt hatte, für Peking spioniert zu haben.

Seit 1991 ist dies der erste derartige Fall für das baltische Land. Kõuts war im September letzten Jahres verhaftet worden. Gegen ihn wurde ermittelt wegen Verschwörung gegen den Staat und nachrichtendienstlicher Aktivitäten, die Estland kompromittieren.

Der 57-jährige Wissenschaftler hatte an Projekten mit Schwerpunkt Arktis gearbeitet. Das ist eines der Themen, die neben Klima und Handel das besondere Interesse des chinesischen Regimes auf sich gezogen haben, so die estnische Spionageabwehr in ihrem aktuellen Jahresbericht.

Als Mitarbeiter im NATO-Zentrum für maritime Forschung des Landes hatte er eine hohe Geheimhaltungsstufe. Außerdem war er von 2006 bis 2012 Mitglied des wissenschaftlichen Rates des estnischen Verteidigungsministeriums und leitender Forscher an der einzigen technischen Universität Estlands, der Technischen Universität Tallinn.

Sein Wissen und sein Zugang zu sensiblen Informationen war einer der Gründe, warum die Staatsanwaltschaft beschloss, früh zu handeln und seinen Aktivitäten ein Ende zu setzen, sagte Aleksander Toots, der stellvertretende Direktor der estnischen Spionageabwehr, Dienst für innere Sicherheit.

Toots lehnte es ab, bekannt zu geben, welche Informationen Kõuts an die Chinesen weitergegeben hat, bestätigte aber, dass Kõuts keine Staatsgeheimnisse preisgegeben hat.

„Menschliche Schwächen“ ausgenutzt

Der 57-Jährige war 2018 vom chinesischen Militärgeheimdienst rekrutiert worden. Die chinesische Seite näherte sich Kõuts unter dem Deckmantel einer Denkfabrik, sagte Toots.

Nach den Angaben von „Daily Beast“ erhielt er Bargeld und bezahlte Reisen nach Asien, mit Aufenthalten in Luxus-Hotels und Sterne-Restaurants. Toots´zufolge ist das Ausnutzen „traditioneller menschlicher Schwächen“ eine übliche Vorgehensweise des chinesischen Geheimdienstes um Rekrutierungsziele anzulocken.

Laut der Staatsanwaltschaft ging aus einer Übersicht, die man bei ihm beschlagnahmt hat, hervor, dass Kõuts 17.000 Euro erhalten hatte. Eine Frau, die vermutlich als Komplizin fungierte, wurde am selben Tag wie Kõuts verhaftet und muss sich noch vor Gericht verantworten.

Harrys Puusepp, Leiter der Abteilung für Innere Sicherheit, sagte gegenüber dem öffentlich-rechtlichen estnischen Rundfunk „ERR“, dass die dreijährige Haftstrafe, die Kõuts erhielt, Teil einer „Verständigung im Strafverfahren“ gewesen sei.

„Der chinesische Geheimdienst hat sicherlich ein Interesse an diesem Bereich“, sagte er. Es sei auch wichtig, deutlich zu machen, dass es nicht zufällig passiert ist.

Seine Behörde habe schon immer vor solchen Spionagerisiken gewarnt, aber „dies ist das erste Mal, dass diese Warnung durch ein Gerichtsurteil bestätigt wurde.“ In der Vergangenheit hatten dem EU- und Nato-Mitglied Estland insbesondere Spionageaktivitäten des großen Nachbarn Russland Sorgen bereitet.

Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: Estonian Scientist Sentenced After Caught Spying for China (deutsche Bearbeitung von mk)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion