Moria 2.0 auf Gran Canaria? 1.200 Asylbewerber fordern Transfer zum Festland

Auf Gran Canaria und Teneriffa befindet sich mittlerweile eine fünfstellige Anzahl an Asylbewerbern, Tendenz steigend. Viele von ihnen campieren illegal in Wäldern. In San Cristóbal de La Laguna demonstrierten jüngst 1.200 Personen für eine Verbringung aufs Festland.
Von 12. März 2021

Etwas weniger im Fokus des medialen Interesses als die Situation in griechischen Migrantenlagern steht die Entwicklung vor der Küste Spaniens. Auf Teneriffa und Gran Canaria waren jedoch allein im Vorjahr dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zufolge 23.000 Schutzsuchende auf den Kanarischen Inseln angekommen.

Seit Beginn des Jahres sollen weitere 2.341 Asylbewerber die Inselgruppe erreicht haben – mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Derzeit noch mindestens 11.000 Asylbewerber aus Flüchtlingsbooten auf der Insel

Wie „Info Migrants“ unter Berufung auf eine Reportage von „El Pais“ berichtet, sollen sich noch etwa 9.000 Erwachsene und 2.000 unbegleitete Minderjährige auf den Inseln befinden, die im Vorjahr als Bootsflüchtlinge angekommen waren.

Im Vorjahr hatten 400 Personen den Versuch nicht überlebt, die mehr als 100 Kilometer Seeweg zu überqueren, der von Marokko aus bis zu den Kanaren zu bewältigen ist.

Auch am vergangenen Wochenende sollen allein 107 Migranten von der Spanischen Küstenwache entlang der Route aufgegriffen worden sein. „AFP“ zufolge sollen am Samstag vor Teneriffa 15 und vor Gran Canaria 41 Männer, allesamt aus Subsahara-Afrika, von kaum noch seetüchtigen Booten geholt worden sein. Am Sonntag wurden 51 weitere Schutzsuchende, darunter zwei Frauen, vor Gran Canaria aufgegriffen.

Am Wochenende demonstrierten auch etwa 1.200 Personen, hauptsächlich Asylbewerber, in San Cristóbal de La Laguna auf Teneriffa für ihre Verbringung auf das spanische Festland.

Regierung hält Geflüchtete auf Distanz

Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) berichtet, marschierten die Teilnehmer und einige Unterstützer „friedlich, aber ohne den obligatorischen Corona-Mindestabstand“ ins Zentrum der Stadt und trugen Plakate mit sich, auf denen sie unterstrichen, „keine Kriminellen“ zu sein und „nichts weiter als arbeiten“ zu wollen.

Die linke spanische Regierung unter Ministerpräsident Pedro Sanchez verweigert den Asylbewerbern die Weiterreise aufs Festland – mit Ausnahme kranker und behandlungsbedürftiger Personen. Auch bei diesen lasse man sich mehr Zeit als nötig, beklagen Hilfsorganisationen.

Die Regierung geht davon aus, dass kaum einer von den Asylsuchenden reale Chancen auf eine Anerkennung habe. Die meisten von ihnen waren mithilfe von Schleppern auf die Inseln gekommen und hätten dafür zwischen 1.500 und 4.000 Euro bezahlt.

Wildes Campieren in den Wäldern von Gran Canaria

Es gibt auf den Kanarischen Inseln zwei offizielle Migrantenlager, Las Raíces mit einem maximalen Aufnahmepotenzial von 2.400 Personen und Las Canteras, wo 1.600 Personen Platz finden können.

Die Bedingungen in den Lagern sind schwierig, immer wieder gibt es Berichte über Zusammenstöße und Revolten. Klagen über Kälte, Qualität von Essen und Unterbringung und Konflikte zwischen ethnischen Gruppen seien die Hauptauslöser.

Vier Bürger aus Maghreb-Staaten wurden Anfang des Monats wegen des Verdachts der Gruppenvergewaltigung einer 36-jährigen Frau festgenommen. Nachrichten wie diese verstärken auch den Widerstand lokaler Anwohner gegen die Unterbringung.

Einige von ihnen unterstützen die Forderung nach einer Verbringung auf das Festland, um nicht mehr mit der momentanen Situation konfrontiert zu sein, in der eine unbekannte Anzahl an Asylsuchenden wild in den Eukalyptuswäldern der Inseln campiert.

In den Lagern zu leben ist für viele von ihnen keine Option – neben den schlechten Bedingungen ist es die Angst vor der Abschiebung, die sie von dieser Möglichkeit Abstand nehmen lässt.



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion