Moskau empört über Einstufung von „Holodomor“ als Völkermord durch Frankreich
Russland hat empört auf die Einstufung der Hungersnot in der Ukraine in den 1930er Jahren mit Millionen Toten als Völkermord durch die französische Nationalversammlung reagiert.
Die Pariser Entscheidung sei ein erneutes Zeichen „widerlichen antirussischen Eifers“, erklärte am Samstag in Moskau die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa.
Russland erinnert Frankreich an seine Kolonialzeit
Vor der französischen Nationalversammlung hatten auch schon der Bundestag und das Europaparlament den „Holodomor“ (deutsch: Mord durch Hunger) als Völkermord eingestuft.
Die Resolution der französischen Nationalversammlung zeige einmal mehr die „Russenfeindlichkeit unserer europäischen Gegner“, erklärte Sacharowa. Sie sei „um so widerlicher, da Frankreich selbst das Kapitel seiner Verbrechen aus der Kolonialzeit noch nicht geschlossen hat“.
Die französischen Abgeordneten hatten den „Holodomor“ am Dienstag mit 168 zu zwei Stimmen als Völkermord eingestuft. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach anschließend von einer „historischen Entscheidung“.
Auch die EU hatte ähnlich gehandelt
Ende November hatte bereits der Bundestag den „Holodomor“ mit breiter Mehrheit als Völkermord eingestuft. Moskau warf Berlin daraufhin eine Dämonisierung Russlands vor. Mitte Dezember folgte die Einstufung als Völkermord durch das Europaparlament.
Der Hungersnot waren 1932 und 1933 angesichts der vom sowjetischen Machthaber Josef Stalin angeordneten Kollektivierung mehrere Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer zum Opfer gefallen. (afp)
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