Moskau entzieht unabhängiger Zeitung „Nowaja Gaseta“ die Drucklizenz
Die russischen Behörden haben der wichtigsten unabhängigen Zeitung im Land die Drucklizenz entzogen. Dies teilte die „Nowaja Gaseta“ am Montag im Online-Dienst Telegram mit. Ein Gericht in Moskau habe die Drucklizenz für die Zeitung „für ungültig erklärt“. Das Gericht bestätigte das Urteil in einer Erklärung. Demnach erfolgte das Urteil nach einem durch die russische Medienaufsichtsbehörde eingeleiteten Verfahren.
Die Medienaufsichtsbehörde versucht auch, die Website der Zeitung sowie ein im Juli gestartetes Printmagazin zu schließen. Zwei Gerichtsanhörungen sind für Ende des Monats angesetzt.
Das Gerichtsurteil fiel wenige Tage nach dem Tod des letzten sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow, der in den 1990er Jahren an der Gründung der „Nowaja Gaseta“ beteiligt war.
Die „Nowaja Gaseta“ musste im März im Zuge der Kampagne gegen Kritiker der russischen Militärintervention in der Ukraine ihre Veröffentlichung einstellen. Ihr Chefredakteur Dmitri Muratow hatte 2021 den Friedensnobelpreis erhalten.
Die Zeitung zahlte im Laufe der Jahre einen hohen Preis für ihre unabhängige Haltung und investigative Berichterstattung. Seit 2000 wurden sechs ihrer Journalisten und Mitarbeiter im Zusammenhang mit ihrer Arbeit getötet, unter ihnen auch die Investigativ-Reporterin Anna Politkowskaja. (afp/mf)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion