Ungarn: Mutmaßlicher syrischer Dschihadisten-Anführer vor Gericht

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Blick auf Budapest.Foto: iStock
Epoch Times3. September 2019

Die ungarische Justiz hat einen mutmaßlichen Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) wegen des Verdachts auf Terrorismus und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Wie ein ungarisches Gericht am Dienstag mitteilte, wird dem 27-jährigen Syrer Hassan F. vorgeworfen, Befehlshaber einer IS-Einheit gewesen zu sein, die Zivilisten und Geistliche hinrichtete, welche sich den Dschihadisten nicht anschließen wollten.

F. soll außerdem im Mai 2015 in Syrien an der Enthauptung eines Imams und an der Tötung von drei weiteren Personen persönlich beteiligt gewesen sein, hieß es. Insgesamt tötete seine Einheit in dieser Zeit laut Klageschrift in der syrischen Stadt Al-Suchna mindestens 25 Personen, darunter Frauen und Kinder.

Ein Foto vom 14. April 2019 zeigt Mitglieder des First Responder Teams des Raqa Civil Council (RCC), das am Ort eines Massengrabes im nordsyrischen Landwirtschaftsvorort al-Fukheikha arbeitet, wo im Februar 2019 ein Exhumierungsteam schätzungsweise 3.500 Leichen freigelegt hat. Mehrere weitere Massengräber wurden bereits in der ganzen Stadt identifiziert, darunter eines im Stadtteil „Panorama“, aus dem mehr als 900 Leichen exhumiert wurden. Foto: DELIL SOULEIMAN/AFP/Getty Images

Nach Angaben der Behörden wurde der 27-Jährige im Dezember 2018 am Budapester Flughafen mit falschen Ausweispapieren festgenommen, nachdem er sich bereits mehrere Monate in Ungarn aufgehalten hatte. Nach einer ersten Verurteilung und der Anordnung eines Aufenthaltsverbots in Ungarn, unter anderem wegen illegaler Einwanderung, war er schließlich im März in einem Aufnahmelager festgenommen worden, von wo aus er abgeschoben werden sollte.

Sein Anwalt gab an, die Beweise gegen seinen Mandanten seien unzureichend.

Die Ermittlungen wurden nach Angaben der ungarischen Justiz gemeinsam mit maltesischen, belgischen sowie ungarischen Behörden geführt und von der europäischen Justizbehörde Eurojust koordiniert. Rund zehn Zeugen sagten demnach in Belgien, Malta und in Ungarn im Rahmen der Ermittlungen aus. (afp)



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