Nach Bruch mit Taiwan: China eröffnet Botschaft in Nicaragua

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Denis Moncada, Außenminister von Nicaragua.Foto: CANAL 6 / HO/Nicaraguan Presidency/AFP via Getty Images
Epoch Times1. Januar 2022

Wenige Wochen nach Nicaraguas überraschendem Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Taiwan hat China wieder eine Botschaft in dem zentralamerikanischen Land eröffnet. „Sie sind in unserem Nicaragua willkommen“, sagte Außenminister Denis Moncada am Freitag bei der Eröffnungszeremonie in der Hauptstadt Managua. China und Nicaragua hätten „eine Zukunft voller Erfolge und Siege in unseren brüderlichen Beziehungen vor sich“.

Nicaragua hatte vor knapp drei Wochen die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und mit sofortiger Wirkung China und dessen Anspruch auf die Insel anerkannt. Moncada erklärte, Taiwan sei „ein unveräußerlicher Teil des chinesischen Territoriums“ und folgte damit der Linie Pekings, wonach die Insel eine abtrünnige Provinz sei.

Das kommunistische China strebt die Wiedervereinigung Taiwans mit dem Festland an, notfalls mit Gewalt. Gleichzeitig bemüht sich Peking darum, Taiwan international zu isolieren. Darauf geht etwa auch ein Konflikt mit dem EU-Mitglied Litauen zurück: Peking verhängte Importverbote und stufte die diplomatischen Beziehungen herunter, nachdem die Regierung in Vilnius die Eröffnung einer taiwanischen diplomatischen Vertretung unter dem Namen „Taiwan“ erlaubte.

Rückschlag für Taiwan

Für Taiwan ist die Entscheidung Nicaraguas ein empfindlicher Rückschlag. Taipeh hatte bisher mit Nicaragua vor allem in den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft und sozialer Wohnungsbau zusammengearbeitet. Mehrere taiwanische Unternehmen sind seit den 90er Jahren in dem zentralamerikanischen Land ansässig.

Beobachter bringen den Schritt mit kürzlich verhängten US-Sanktionen gegen Nicaragua in Verbindung. Die USA erkennen wie auch Deutschland und andere westliche Staaten die Wiederwahl des linken Staatschefs Daniel Ortega im November nicht an. Ortega hoffe nun auf Unterstützung durch die Kommunistische Partei Chinas, sagt etwa der Ökonomen Oscar René Vargas.

Nach jahrzehntelangem Druck aus Peking erkennen nur noch 14 Länder Taiwan offiziell als Staat an. In Lateinamerika hatte die KP Chinas mit seiner Offensive zuletzt einigen Erfolg: Panama, El Salvador und die Dominikanische Republik wechselten in den vergangenen Jahren die Seiten und brachen ihre Beziehungen zu Taipeh ab.

Honduras, Guatemala und Belize sind die letzten Verbündeten Taiwans in Lateinamerika. Die gewählte Präsidentin von Honduras, Xiomara Castro, die Ende Januar ihr Amt antreten wird, hatte während ihres Wahlkampfes allerdings versprochen, zugunsten Pekings mit Taiwan zu brechen. (afp/oz)



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