Nach Tötung von Dschihad-Führer: Massive Raketenangriffe auf Israel

Israel tötet überraschend einen Militärchef des Islamischen Dschihad im Gazastreifen. Es folgt neuer Raketenhagel auf Israel. Wie geht es nun weiter?
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Eine palästinensische Rakete wird aus Gaza abgefeuert.Foto: Ashraf Amra/APA Images via ZUMA Wire/dpa/dpa
Epoch Times13. November 2019

Die gezielte Tötung eines militanten Palästinenserführers und massive Raketenangriffe auf Israel schüren die Furcht vor einem neuen Gaza-Krieg.

Israels Luftwaffe hatte am Dienstag bei einem Überraschungsangriff in Gaza Baha Abu Al Ata getötet, einen Militärchef der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad. Auch dessen Ehefrau kam zu Tode, im Verlauf des Tages wurden acht weitere militante Palästinenser bei Luftangriffen getötet. Nach Angaben der israelischen Armee hatten sie neue Raketenangriffe vorbereitet oder schon ausgeführt. Aus Sorge vor weiterer Gewalt sollen die Schulen in israelischen Grenzorten wie Sderot am Mittwoch am zweiten Tag in Folge geschlossen bleiben.

Rund 200 Raketen wurden nach Militärangaben am Dienstag vom Gazastreifen aus auf Israel abgefeuert. Dutzende davon seien von der Raketenabwehr Iron Dome (Eisenkuppel) abgefangen worden. Rund 40 Israelis wurden nach Angaben von Sanitätern verletzt. In der Nacht auf Mittwoch heulten in den Gebieten entlang des Gazastreifens erneut die Alarmsirenen. Nach Medienberichten wurden in der Nacht mindestens zwei Raketen abgewehrt.

Pence: Israel hat das Recht auf Selbstverteidigung

US-Vizepräsident Mike Pence verurteilte die Raketenangriffe auf Zivilisten in Israel. „Es ist klar, dass Hamas und der Palästinensische Islamische Dschihad die Gewalt vor ein besseres Leben der Menschen in Gaza stellen“, twitterte Pence am späten Dienstagabend. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung, schrieb er.

Der Islamische Dschihad nannte den tödlichen Angriff auf seinen Militärchef eine „Kriegserklärung“ Israels, es seien damit „alle roten Linien überschritten“ worden. Nach syrischen Angaben wurden bei einem weiteren Angriff der israelischen Luftwaffe auf einen anderen Dschihad-Führer in Damaskus, Akram Al-Adschuri, zwei Menschen getötet. Al-Adschuri selbst sei nur verletzt worden.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu beschrieb Abu Al Ata als „den zentralen Verantwortlichen für Terrorattacken aus dem Gazastreifen“. Der Militärchef stehe hinter Angriffen mit Hunderten von Raketen und sei dabei gewesen, neue Attacken zu planen.

Armee verlagert verstärkt Truppen ins Grenzgebiet

Nach Medienberichten bemühen sich Ägypten und die Vereinten Nationen hinter den Kulissen intensiv um eine Beruhigung der Lage. Angesichts der Eskalation berief die israelische Armee Hunderte Reservisten ein. Die Armee verlegte nach eigenen Angaben verstärkt Truppen ins Grenzgebiet. Die beiden Grenzübergänge von Israel in den Gazastreifen blieben bis auf Weiteres geschlossen.

Abu Al Ata war ein Anführer der Al-Kuds-Brigaden, des bewaffneten Arms des Islamischen Dschihad im Gazastreifen. Sie gilt als zweitstärkste Extremistenorganisation nach der islamistischen Hamas. Beide Organisationen haben schon mehrfach blutige Terroranschläge in Israel verübt.

In der Vergangenheit hatte Israel immer wieder gezielt radikal islamistische Palästinenser getötet, darunter Führungsmitglieder der Hamas. Nach dem Gaza-Krieg 2014 hatte das Militär im Rahmen einer Waffenruhe diese Praxis jedoch weitgehend ausgesetzt.

Israel hatte während des Sechstagekrieges 1967 unter anderem das Westjordanland und den Gazastreifen erobert. Vor zwölf Jahren verschärfte es eine Blockade des Gazastreifens, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen dies mit Sicherheitsinteressen. Die Hamas wird von der Europäischen Union, Israel und den USA als Terrororganisation eingestuft. Sie hat sich die Zerstörung Israels auf die Fahnen geschrieben. (dpa/so)

Mohammed Talatene

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Hatem Moussa

Ilia Yefimovich

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