Nach Umfrage mit 15-Millionen Nutzern: Twitter entsperrt Trumps Account

Elon Musk lässt den Account von Ex-Präsident Donald Trump wieder entsperren. Trump selbst ist nach der Freischaltung auf seinem Account noch nicht aktiv geworden.
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Donald Trump am 15. November auf einer Veranstaltung in seinem Haus in Mar-a-Lago.Foto: Joe Raedle/Getty Images
Von 22. November 2022

Twitter-Eigentümer Elon Musk kündigte am Abend des 19. November an, dass er den Account von Ex-Präsident Donald Trump wieder entsperren lässt. Diese Entscheidung sei aus einer Twitter-Umfrage mit 15 Millionen Beteiligten hervorgegangen.

„Das Volk hat gesprochen. Trump wird wieder freigeschaltet. Vox Populi, Vox Dei“, sagte Musk in einem Beitrag um 1 Uhr 53.  Unter Verwendung einer lateinischen Phrase mit der Bedeutung „die Stimme des Volkes, die Stimme Gottes“ verkündete er das Ergebnis der Umfrage. Sie war 24 Stunden lang zur Abstimmung geöffnet gewesen.

Bei 15,08 Millionen ausgewerteten Stimmen zeigt die Umfrage, dass 51,8 Prozent der Beteiligten wollten, dass Trump wieder auf Twitter posten darf. Eine Minderheit von 48,2 Prozent wollte dagegen, dass Trump von der Plattform verbannt bleibt.

Nun 72,3 Millionen Follower

Seit der Aktivierung des Trump-Accounts mit dem Namen „@realDonaldTrump“ trenden Hashtags wie #Mr.President, #Trump und #Truth Social auf der Twitter-Plattform. Zudem liken und teilen die Nutzer seine alten Posts im Sekundentakt. Vor seiner Sperrung waren ihm ca. 88 Millionen gefolgt, diese Zahl wurde dann aber auf null zurückgesetzt. Am 20.11. 13:00 Uhr MEZ hatte sich seine Followerzahl bereits wieder auf 72,3 Millionen erhöht.

Ob Trump wirklich zu Twitter zurückkehren wird, ist noch unklar. In früheren öffentliche Äußerungen hatte er eher darauf hingedeutet, dass er seine eigene Social-Media-Plattform „Truth Social“ bevorzugt. Vor kurzem haben jedoch einige Aktionen eine mögliche Rückkehr angedeutet.

Auf „Truth Social“ hatte Trump dazu aufgerufen, sich an der Twitter-Umfrage über seine Wiedereinstellung zu beteiligen. Dies könnte auf eine mögliche Rückkehr auf die Plattform hindeuten. Er versicherte den „Truth Social“-Nutzern jedoch, dass die Wiederzulassung von Twitter nicht das Ende von Truth Social bedeuten werde.

„Stimmt jetzt positiv ab, aber macht euch keine Sorgen, wir verschwinden nicht von der Bildfläche. Truth Social ist etwas Besonderes“, so Trump.

Trumps Klage gegen Twitter hinfällig

Noch vor der Reaktivierung seines Accounts hatten die Anwälte des Ex-Präsidenten am 14. November das Berufungsgericht gebeten, eine Klage gegen Twitter wieder aufleben zu lassen. Auch diese Aktion könnte auf eine gewünschtes „Comeback“ des Ex-Präsidenten hinweisen. Darin hatten die Anwälte Trumps permanente Suspendierung angefochten und gefordert, ihn wieder freizuschalten. Die Forderung ist nun hinfällig.

In der Klage (pdf) behaupteten die Anwälte, dass Regierungsbeamte Social-Media-Plattformen als sogenanntes „cat’s paws“-Werkzeug benutzen, um Meinungen zu unterdrücken, „die sich als richtig oder zumindest diskutabel herausstellen“.

Als Beispiele führten sie den Umgang mit dem Skandal um den Laptop von Hunter Biden an, die Vermutung, dass COVID aus einem Labor entwichen sei und dass die COVID-Impfstoffe einen schwachen Schutz bieten würden, der das Risiko von Impfschäden nicht aufwiege. Ein weiteres Beispiel war die Behauptung, dass die US-Präsidentschaftswahl 2020 „gestohlen“ worden war.

Der Beitrag, der zur Sperrung führte

Innerhalb einer Stunde nach Musks Ankündigung schien Trumps Twitter-Account wieder freigeschaltet zu sein. Trumps letzter Post vor seinem Ausschluss ist vom 8. Januar 2021. „An alle, die danach gefragt haben: Ich werde nicht zur Amtseinführung am 20. Januar gehen“, hieß es damals.

Und eine Stunde zuvor war zu lesen: „Die 75.000.000 großartigen amerikanischen Patrioten, die für mich, AMERICA FIRST und MAKE AMERICA GREAT AGAIN gestimmt haben, werden auch in Zukunft eine RIESENSTIMME haben. Sie werden in keiner Weise respektlos oder unfair behandelt werden!!!“

Die beiden erwähnten Beiträge Trumps vom 8. Januar 2021 wurden von Twitter als Rechtfertigung für das Verbot seines Accounts angeführt. Damals hatte Twitter mitgeteilt, dass Trump wegen eines angeblichen „Verstoßes gegen die Richtlinie zur Verherrlichung von Gewalt“ von der Plattform entfernt wurde.

Twitter leide unter Bots und gefälschten Konten, so Trump

Elon Musk hat Twitter erst vor kurzem für 44 Milliarden Dollar erworben. Er hatte die permanente Sperre von Trump im Mai als „moralisch falsch und einfach nur dumm“ kritisiert. Zudem hatte er bei seiner Übernahme angekündigt, „lebenslange“ Sperren von Nutzern generell abschaffen zu wollen.

Trumps Meinung über Musk ist positiv. Er habe ihn immer gemocht, so der Ex-Präsident. „Er ist ein Charakter und ich mag Charaktere.“ Sein Urteil über Twitter sei weniger wohlwollend, wie der Sender NTV kürzlich berichtete. Twitter leide unter Bots und gefälschten Konten, so der Ex-Präsident. Die Probleme, mit denen die Plattform konfrontiert sei, seien „unglaublich“.

(Mit Material von theepochtimes.com)



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