Nestlé pumpt Franzosen Wasserquelle leer – Bewohner von Vittel müssen nun 20 Millionen Euro teure Pipeline kaufen

Das Wasser wird in dem kleinen Städtchen Vittel in Frankreich immer knapper. Das geht hauptsächlich auf das Konto des Konzerns Nestlé. Denn der verkauft mit großem Absatz das unter dem gleichen Namen "Vittel" bekannte Mineralwasser. Nun sollen die Bewohner der Stadt Vittel auch noch für 20 Millionen Euro eine Wasserpipeline bezahlen.
Epoch Times10. Mai 2018

Im französischen Städtchen Vittel sinkt der Wasserspiegel jährlich um 30 Zentimeter. Dies ist dem Schweizer Konzern Nestlé zu verdanken. Dieser verkauft unter der gleichnamigen Wasser-Marke „Vittel“ das klar Nass in aller Welt für gutes Geld.

Doch der Konzern führt sein Geschäft weiter und beschränkt den Bewohnern des Dorfes ihren Zugang zum Wasser. „Maximal sechs Flaschen täglich“, steht auf einem Schild über einem Brunnen im Dorf, berichtet das ZDF in „Frontal 21“.

Nestlé’s Statement

Auf die Sendung folgte eine prompte Reaktion: Nestlé kenne die Risiken für die Quelle und habe reagiert. „Freiwillig haben wir die Wasserentnahme schrittweise um 20 Prozent reduziert. Damit liegen wir bei 750.000 Kubikmeter pro Jahr, 1.000.0000 Kubikmeter sind uns von den Behörden genehmigt worden.“

Vonseiten Nestlé heißt es laut „Focus“, die Anwohner von Vittel hätten „unbegrenzt Zugang zu Wasser“. „Niemand wird hier kontrolliert, wie viele Flaschen er abfüllt.“ Die Aufschrift über dem Brunnen „Maximal sechs Flaschen täglich“ beziehe sich darauf, dass „die Schlangen vor dem Brunnen nicht zu lang werden“. Das im Beitrag gezeigte Schild hänge dort „schon seit vielen Jahren“, so der Konzern.

Bürger des Dorfes sollen die Pipeline selbst bezahlen – Nestlé zahlt nichts

Am Wasserproblem der 5213 Einwohner Stadt soll sich nun etwas ändern: Vittel plant eine Pipeline, über die das Wasser aus umliegenden Gebieten in die Stadt gepumpt werden soll. Ein Anwohner meint dazu in der TV-Doku: „Das ist, als würde man Menschen am Atlantik vorschreiben, in einem Pool zu baden mit Wasser aus dem Mittelmeer“.

Wie „Frontal 21“ weiter recherchierte, will nicht etwa Nestlé die Pipeline finanzieren – sondern die Bürger des Städtchens selbst sollen dafür aufkommen. Die Kosten belaufen sich auf „rund 20 Millionen Euro, damit Nestlé weiter das Wasser exportieren kann“ kritisiert Odile Agrafeil, Berichterstatterin der Umweltkommission CESER“ Grand ESt. „Das ist doch Unsinn. Denn Wasser ist ein Grundrecht.“

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen eine Lokalpolitikerin

Wie das ZDF berichtet, ermittelt bereits die Staatsanwaltschaft gegen eine örtliche Politikerin wegen des Verdachts auf Lobbyarbeit für den Konzern Nestlé.

Es heißt, sie habe sich nur für die Interessen des Unternehmens eingesetzt, statt für die der Bürger. Auf eine Anfrage vom ZDF, diesbezüglich, wollte der Bürgermeister der Stadt keine Stellung nehmen.

(vm)



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