Neue Griechenland-Milliarde durch den ESM in Vorbereitung

Der Euro-Rettungsschirm ESM entscheidet wahrscheinlich noch dieses Jahr über die Auszahlung einer Kreditrate an Griechenland von einer Milliarde Euro. Im Januar stehen in Griechenland sehr unpopuläre Reformen an, die neue Kürzungen für die Menschen bringen.
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Griechische Pensionäre protesteren gegen das Reformpaket der Regierung am 17. Dezember 2015. Von 10,9 Millionen Griechen haben 7,3 Millionen kein eigenes Einkommen, sie leben von Arbeitslosengeld, Renten oder der Unterstützung durch ihre Familie. Sozialhilfe gibt es nicht.Foto: LOUISA GOULIAMAKI/AFP/Getty Images
Epoch Times21. Dezember 2015

Die Überprüfung von Zusagen der griechischen Regierung laufe aber noch, sagte eine Sprecherin der EU-Kommission in Brüssel. Einen genauen Termin für die erwartete ESM-Entscheidung nannte sie nicht.

Für die Auszahlung musste Athen ein Reformpaket erfüllen – dazu gehört auch eine neue unabhängige Einrichtung zur Privatisierung von staatlichem Vermögen. Das im Sommer aufgelegte dritte Rettungspaket für das Krisenland hat einen Umfang von bis zu 86 Milliarden Euro.

Von 10,9 Millionen Griechen haben 7,3 Millionen kein eigenes Einkommen

Im Januar stehen die Reformen an, die die griechischen Menschen befürchten und von der EU verlangt werden: Kürzungen bei Renten, das Aus von Privilegien für Bauern, die Liberalisierung des Strommarktes. Ein Ende der Kürzungen ist nicht in Sicht.

Die Lage ist jetzt schon schlecht: Immer weniger Griechen verfügen über ein eigenes Erwerbseinkommen, sie leben von Zahlungen wie Renten und Arbeitslosengeld, auch von Zuwendungen ihrer Familie. Seit 2009 sind die Realeinkommen um etwa ein Viertel gefallen, der durchschnittliche Nettolohn liegt bei 815 Euro monatlich.

Griechenland hat 10,9 Millionen Menschen, davon sind ca. 4,8 Millionen im Alter zwischen 15 und 65 Jahren. Erwerbstätig sind davon jedoch nur 3,6 Millionen. Es gibt knapp 1,2 Millionen Arbeitslose und 2,7 Millionen Rentner und Pensionäre. Zusammengerechnet ergeben sich 7,3 Millionen ohne eigenes Erwerbseinkommen.

Neun von zehn Arbeitslosen erhalten keine staatliche Unterstützung 

Arbeitslosengeld (360 Euro für einen Ledigen oder bis 576 Euro für eine sechsköpfige Familie) wird in Griechenland maximal zwölf Monate gezahlt. Danach ist der Arbeitslose auf sich selbst gestellt oder auf sein persönliches Umfeld angewiesen. Sozialhilfe oder eine ähnliche Grundsicherung wie Hartz IV gibt es nicht.

60 Prozent der Rentner bekommen weniger als 1000 Euro brutto im Monat, die durchschnittliche Bruttorente beträgt 947 Euro. Weiterhin haben 45 Prozent der Rentner Nettobezüge unterhalb der offiziellen Armutsgrenze von 665 Euro pro Monat. Quelle: Alle Zahlen kommen von der Webseite gold.de (dpa/ks)



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