Neue Migrantenwelle: 50.000 Schwarzafrikaner auf dem Weg nach Spanien

Offenbar steht Spanien eine neue Migrantenwelle bevor. 50.000 Schwarzafrikaner sollen sich auf dem Weg nach Europa befinden, heißt es.
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Schwarzafrikanische Migranten versuchen illegal über Grenzanlagen zur spanischen Exklave Ceuta nach Europa einzuwandern.Foto: Screenshot/YouTube/RT
Epoch Times28. Juli 2018

Über Marokkos Straßennetz ziehen schätzungsweise rund 50.000 Schwarzafrikaner zu den spanischen Exklaven Ceuta und Melilla, um die Grenzanlagen zu überwinden oder in Booten die Meerenge von Gibraltar zu überqueren, berichtet sie spanische Zeitung „El Mundo“ und beruft sich auf Polizeiquellen. Das erklärte Ziel: Europa.

Die Afrikaner stammen dabei größtenteils aus Gebieten südlich der Sahara. Mithilfe von Menschenschmugglern durchqueren sie die Sahelzone, um anschließend die einfach zu Überwindende marokkanische Grenze zu passieren. Danach reisen sie weiter zur afrikanischen Mittelmeerküste.

Laut „El Mundo“ preisen die Schlepper Spanien als „Paradies“ für Migranten an. Nach der Schließung der Balkan-Route und Italiens Schließung seiner Häfen für NGO-Schiffe, scheint das Interesse der Menschenschmuggler an Spanien gestiegen zu sein.

Spaniens sozialistische Regierung zeigt sich auch offen für die Aufnahme illegal eingewanderter Migranten.

Gewaltsamer Grenzübertritt in Ceuta zeigt dringenden Handlungsbedarf

Erst diese Woche überwanden rund 600 Migranten gewaltsam die sechs Meter hohen, mit NATO-Stacheldraht gesicherten, Grenzzäune zur spanischen Exklave Ceuta.

Sie gingen dabei auffallend aggressiv vor. Neben Branntkalk setzten sie auch Scheren, Stöcke und scharfe Gegenstände, gegen die Grenzbeamten ein.

Der Verband der spanischen Guardia Civil (AEGC) verurteilte in einer Erklärung, dass Einwanderer die Grenzbeamten „mit Branntkalk, Kot und Urin besprühen würden“. 22 Grenzbeamte mussten wegen „chemischen Verbrennungen, entzündeten Augen, Prellungen und Atemwegserkrankungen“, medizinisch behandelt werden. Auch zahlreiche Migranten benötigten wegen chemischen Verbrennungen, Knochenbrüchen und Schnittwunden medizinische Hilfe, so „El Mundo“.

Bereits letzten Freitag wurde bekannt, dass die spanische Küstenwache in der Meerenge von Gibraltar 627 Menschen in Flüchtlingsbooten registriert hatte, berichtete die „Welt“. Allein am Dienstag waren es 484 Menschen, die durch die spanische Küstenwache im Alborán-Meer und in der Straße von Gibraltar gerettet worden sind. Am Mittwoch waren es fast ebenso viele – nämlich 392 Personen in 31 Booten, die die Küstenwache aufnahm.

https://www.youtube.com/watch?v=BvmYy3_zeZQ

Frontex sieht Spanien als mögliche neue Hauptmigrationsroute

Der Chef der europäischen Grenzschutzagentur Frontex, Fabrice Leggeri, sieht die Möglichkeit, dass Spanien zur neuen Hauptroute für afrikanische Migranten wird. Deshalb spricht er sich für internationale Einrichtungen in Afrika aus, um den Migrantenstrom nach Europa zu stoppen. „Niemand dürfe mehr davon ausgehen nach seiner Rettung nach Europa gebracht zu werden“, so Leggeri laut der „Welt“.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) teilte kürzlich mit, dass Spanien zum neuen Hauptzufluchtsort illegaler Migranten geworden sei. Nach ihren Angaben kamen bis Mitte Juli rund 18.000 Männer, Frauen und Kinder über die westliche Mittelmeer-Route in Europa an. Die Flüchtlingszahl habe sich in diesem Jahr, im Vergleich zu 2017, fast verdreifacht und übertreffe bereits die Ankünfte in Italien und Griechenland.

Auffanglager in Süd-Spanien schon jetzt überfüllt

Schon jetzt sind die temporären Auffanglager in Ceuta, Melilla und an der südspanischen Küste Andalusiens überfüllt, sodass bereits von „unwürdigen Aufnahmeverhältnissen“ in den Lagern zu hören ist.

Das Rote Kreuz sei daher auch dabei drei neue Auffanglager einzurichten, um die große Zahl an neuen Migranten überhaupt aufnehmen zu können, so die „Welt“. (er)



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