US-Außenminister: China erwägt „tödliche Unterstützung“ für Russland

Den USA liegen offenbar Informationen vor, nach denen sich China stärker in den Ukraine-Konflikt einmischen könnte. Auch eine militärische Unterstützung sei nicht ausgeschlossen, so US-Außenminister Antony Blinken.
Wladimir Putin und Xi Jinping beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO).
Wladimir Putin und Xi Jinping beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) im September 2022.Foto: Sergei Bobylev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Von 20. Februar 2023


Neusten Informationen nach könnte die Kommunistische Partei Chinas (KPC) Russland in Zukunft militärisch unterstützen. Sollte sich dies bestätigen, würde das eine beispiellose Eskalation im Russland-Ukraine-Krieg bedeuten.

„Die meiste Zeit hat China Russland rhetorisch, politisch und diplomatisch unterstützt. Aber wir haben Informationen, dass China erwägt, Russland im Krieg gegen die Ukraine tödlich zu unterstützen“, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Sonntag in der ABC-Sendung „This Week“. „Und das macht uns Sorge“.

Seine Äußerungen kamen nach einem Treffen mit Chinas Spitzendiplomat Wang Yi am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz.

Fragwürdige Friedensbemühungen Pekings

Ganz im Gegensatz zu Blinkens Aussage verkündete Wang auf der Konferenz am 18. Februar, dass Peking an einem „Friedensvorschlag“ arbeite, um beide Seiten zu versöhnen. Blinken betonte hingegen, dass Wangs Äußerungen im Widerspruch zu den Erkenntnissen der USA stünden.

„Es gibt verschiedene Wege, tödlich zu unterstützen“, so Blinken. „Darunter auch Waffen“. Washington werde bald weitere Einzelheiten bekannt geben. Außerdem habe er Peking angesichts des Schrittes vor den „ernsten Konsequenzen“ für die Beziehungen zwischen den USA und China gewarnt.

Das Treffen zwischen Wang und Blinken war der erste persönliche Austausch zwischen den beiden Ländern seit dem Vorfall mit dem Spionageballon, der tagelang die USA überflog und die weltweiten Spionageaktivitäten der KPC enthüllte. Seitdem befinden sich die Beziehungen zwischen beiden Nationen auf dem Tiefpunkt.

Stunden vor dem Treffen bezeichnete Wang den Abschuss des chinesischen Spionageballons durch die USA als „absurd, fast hysterisch“.

US-Senator: „Wer auf den Putin-Zug aufspringt, ist extrem dumm“

Nach Blinkens „ABC“-Interview am Sonntag betonte US-Senator Lindsey Graham in derselben Sendung, dass Pekings Militärhilfe für Moskau „katastrophale“ Folgen für die Beziehungen zwischen den USA und China haben würde.

„Minister Blinkens Worte sind für mich eine große Neuigkeit. Er glaubt, dass die Chinesen kurz davor stehen, tödliche Waffen an Putin zu liefern“, so Graham. „Wer auf den Putin-Zug aufspringt, ist extrem dumm. Das ist so, als würde man ein Ticket für die Titanic kaufen, nachdem man den Film gesehen hat“, sagte der Senator an Peking gerichtet.

Das Schlimmste, was den Beziehungen zwischen den USA und China passieren könnte, sei seiner meiner Meinung nach, wenn China Putin bei diesem Verbrechen gegen die Menschlichkeit tödliche Waffen lieferte. „Das würde alles für immer verändern“, sagte Graham und erinnerte an die Äußerungen von Vizepräsidentin Kamala Harris vom 18. Februar, die Russlands Aggression in der Ukraine als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnete.

In einem separaten Interview mit „CNN“ schloss sich die US-Botschafterin der Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, Grahams Ausführungen an.

„Wir werden nicht vorgreifen und ankündigen, was wir zu tun gedenken, aber wir haben den Chinesen klargemacht, dass es Konsequenzen geben wird, sollten sie diese unglückliche Entscheidung treffen“, sagte Thomas-Greenfield. Gleichzeitig warnte sie, dass die tödliche Unterstützung Russlands eine „rote Linie“ darstelle.

Asselborn: Blinken warnt nicht ohne Anlass

Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hält die US-Warnungen vor möglichen chinesischen Waffenlieferungen an Russland für glaubhaft. Er gehe nicht davon aus, dass US-Außenminister Antony Blinken China ohne Anlass davor gewarnt habe, Russland mit Waffen zu unterstützen, sagte Asselborn am Montag im „RBB-Inforadio“. „Da müssen Anzeichen sein.“

Das wäre wieder eine Steigerung des Konflikts. „Bis jetzt hat China bei der UNO ja auch nicht mit Russland gestimmt, hat sich enthalten, hat bis jetzt keine Waffen geliefert.“ Asselborn hofft nach eigenen Angaben, dass die Koalition zwischen Russland und China gegen den Rest der Welt nicht zustande kommt.

Vor dem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel äußerte sich Asselborn auch zu den Bedingungen für eine diplomatische Lösung mit Russland: „Wenn Putin versteht, dass er die Ukraine nicht brechen kann, also den Krieg nicht gewinnen kann, wird er bereit sein zu Verhandlungen – vorher nicht.“

(Mit Material von Nachrichtenagenturen)

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: China Considering ‘Lethal’ Aid for Russia: Blinken (deutsche Bearbeitung nh)



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