Neue „Twitter Files“: COVID-Beiträge von Ärzten und Experten wurden zensiert

Laut internen E-Mails löschten Twitter-Mitarbeiter „unzählige“ Tweets oder bezeichneten sie als „irreführend“, weil sie von den „etablierten Ansichten“ über COVID-19 abwichen. So lautet das Fazit des Journalisten David Zweig in der neuesten Ausgabe der „Twitter Files“, die von Elon Musk bereitgestellten wurden.
Titelbild
Ein 3D-gedrucktes Twitter-Logo vor einem Foto von Elon Musk. Bild: Dado Ruvic / Illustration / Reuters
Von 29. Dezember 2022


Das jüngste Kapitel der Twitter Files belegt, dass Twitter sich immer wieder dem Druck von Bundesbeamten gebeugt hat. So hat das Unternehmen wiederholt Inhalte rund um COVID-19 im Sinne von Bundesbehörden moderiert, indem es diese als irreführend bezeichnete, komplett zensierte oder andere Maßnahmen ergriffen hatte.

In einem Fall kennzeichnete ein Twitter-Moderator einen Beitrag des ehemaligen Medizinprofessors der Harvard School of Medicine, Martin Kulldorff. Dem Moderator zufolge sollte er gegen die COVID-19-Fehlinformationsrichtlinie des Social-Media-Unternehmens verstoßen und „falsche Informationen“ verbreitet haben. Twitter ergriff daraufhin Maßnahmen, indem es seinen Beitrag als „irreführend“ bezeichnete und alle Likes und Antworten abschaltete, wodurch eine weitere Verbreitung des Beitrags unterbunden wurde.

Twitter suspendierte auch den Arzt Andrew Bostom dauerhaft, nachdem dieser mehrere Strikes erhalten hatte. Er sollte gegen die Nutzungsbedingungen in Zusammenhang mit COVID-19 verstoßen haben. Ein Screenshot der internen Logdateien des Unternehmens zeigte, dass nur einer von fünf Verstößen zutreffend gewesen war. Eine interne Prüfung wurde erst durchgeführt, nachdem Bostoms Anwalt Twitter kontaktiert hatte.

„Ein Tweet von Bostom, bei dem ein Verstoß festgestellt wurde, bezog sich auf Daten, die zwar korrekt waren“, schreibt David Zweig, sie hätten aber der Darstellung des Gesundheitswesens über die Risiken der Grippe gegenüber COVID bei Kindern widersprochen. Bostoms Konto war monatelang gesperrt und wurde schließlich am ersten Weihnachtstag wiederhergestellt.

„Die Regierung der Vereinigten Staaten setzte Twitter und andere Social-Media-Plattformen unter Druck, bestimmte Inhalte hervorzuheben und andere zu unterdrücken“, schreibt Zweig. Er merkt an, dass eine der ersten Gesprächsanfragen der Biden-Regierung mit Twitter-Führungskräften COVID betraf. Der Fokus lag dabei auf „Anti-Vaxxer-Konten“, wie interne E-Mails zeigen.

Es gab auch Widerstand

Aber Twitter kooperierte laut der neuesten Tranche von Akten nicht vollständig mit den Forderungen der Biden-Regierung.

„Eine umfassende Überprüfung der internen Kommunikation im Unternehmen ergab, dass die Mitarbeiter oft sehr detailliert und mit größerer Sorgfalt als die Regierung in Bezug auf die Redefreiheit diskutierten“, schreibt Zweig.

Laut einer Zusammenfassung der Sitzungen von Lauren Culbertson, Leiterin der Abteilung für öffentliche Angelegenheiten bei Twitter, waren einige Beamte des Weißen Hauses „sehr verärgert“. Sie bemängelten, dass Twitter nicht genügend Konten vom Netz genommen hätte und ermahnten das Unternehmen, mehr zu tun.

„Aber Twitter unterdrückte Ansichten – viele von Ärzten und wissenschaftlichen Experten –, die mit den offiziellen Positionen des Weißen Hauses in Konflikt standen“, schreibt der Journalist. Liefert aber keine Belege. „Infolgedessen gingen legitime Erkenntnisse und Fragen, die die öffentliche Debatte bereichert hätten, verloren.“

Trump-Posts

Viele der Twitter-Posts des damaligen Präsidenten Donald Trump waren laut Zweigs Recherchen Gegenstand einer Reihe interner Debatten und Streitereien.

In einer E-Mail fragte der damalige Twitter-Justiziar James Baker den ehemaligen Twitter-Chef für Sicherheit Yoel Roth, warum Trumps Posting mit den Worten „Habt keine Angst vor COVID“ im Oktober 2020 nicht gekennzeichnet oder heruntergenommen wurde. Roth antwortete, dass eine „optimistische Aussage“ über das Virus keine Fehlinformation sei.

„Dieser Tweet ist eine weit gefasste optimistische Aussage, die weder dazu auffordert, etwas Schädliches zu tun, noch davon abrät, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen oder Maskenanweisungen […] zu befolgen“, sagte Roth in der E-Mail. Baker wurde Anfang des Monats von Musk aus Twitter entlassen, nachdem bekannt wurde, dass er heimlich interne Dateien von Twitter überprüfte, bevor sie von Musk an Zweig und andere Journalisten zur Veröffentlichung geschickt wurden. Zuvor war er in die berüchtigte Crossfire-Hurricane-Untersuchung involviert, als er für das FBI arbeitete.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „New ‘Twitter Files’ Show Company Suppressed COVID Information From Doctors and Experts“ (redaktionelle Bearbeitung jw)

 



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