Nach Kritik: Nobelstiftung verzichtet auf Einladung des russischen Botschafters

Nach heftiger Kritik in Schweden verzichtet die Nobelstiftung auf eine bislang geplante Einladung des russischen Botschafters zur diesjährigen Nobelpreisverleihung in Stockholm.
Titelbild
Dr. John F. Clauser (l.) erhält den Nobelpreis für Physik 2022 von König Carl XVI. Gustaf von Schweden (r.) während der Nobelpreisverleihung am 10. Dezember 2022 in Stockholm.Foto: Pascal Le Segretain/Getty Images
Epoch Times2. September 2023

Wie schon vergangenes Jahr würden die Botschafter von Russland, Belarus und Iran nicht zu der Zeremonie im Dezember eingeladen, teilte die Stiftung am Samstag mit.

Noch am Donnerstag hatte die Stiftung erklärt, dass sie im Unterschied zum vergangenen Jahr in diesem Jahr wieder alle Botschafter der in Schweden vertretenen Länder zu der Zeremonie in Stockholm einladen werde.

Daraufhin kündigten mehrere schwedische Politiker an, dass sie die Veranstaltung boykottieren wollten. Auch Ministerpräsident Ulf Kristersson äußerte Kritik. „Ich hätte es nicht getan, wenn ich für die Einladungen zu einer Preisverleihung zuständig wäre, und ich verstehe, dass dies viele Menschen sowohl in Schweden als auch in der Ukraine verärgert“, erklärte er.

Die Nobelstiftung machte daraufhin ihre Entscheidung zur Einladung der drei Botschafter rückgängig. Sie begründete dies mit den „heftigen Reaktionen in Schweden“. Das ursprüngliche Vorhaben zur Einladung aller Botschafter habe auf der Ansicht basiert, dass „die Werte und Botschaften“ des Nobelpreises so weit wie möglich verbreitet werden sollten. Doch werde diese Intention durch die Reaktionen „komplett überschattet“.

Die Nobelstiftung knüpft damit nun also doch an ihren Beschluss des vergangenen Jahres an, den russischen und den belarussischen Botschafter wegen des Kriegs gegen die Ukraine nicht einzuladen. Der iranische Botschafter wird erneut wegen der Niederschlagung der Proteste in dem Land nicht eingeladen.

Zugleich unterstrich die Nobelstiftung jedoch, dass sämtliche Botschafter zur Verleihung des Friedensnobelpreises in Oslo eingeladen würden. Dies war auch schon im vergangenen Jahr geschehen. Die Nobelstiftung veranstaltet sowohl die Nobelzeremonie in Stockholm als auch jene in Oslo.

Beide Feierlichkeiten finden traditionell jedes Jahr am 10. Dezember statt. In Stockholm erhalten die Preisträger in den Bereichen Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Wirtschaft ihre Auszeichnungen von König Carl XVI. Gustaf, worauf ein Galabankett für rund 1.200 Gäste folgt. In Oslo wird am selben Tag in einer separaten Zeremonie der Friedensnobelpreis überreicht. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion