Nordkorea Insider: Kim Jong Un hat kein Gesundheitsproblem, er wurde entmachtet! (UPDATE)

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Ist er der mächtigste Mann Nordkoreas? Hwang Pyong So, Leiter des "politischen Büros der Volksarmee" winkt bei den Asienspielen in Seoul den Südkoreanern zu.Foto: MARTIN BUREAU / AFP
Von 6. Oktober 2014

Was ist nur in Nordkorea los? Ein Insider behauptete dieser Tage, Diktator Kim Jong Un wäre nur noch eine Marionette! Schon vor einem Jahr sei er von der Macht geputscht worden und der Putsch habe zeitgleich mit der Hinrichtung seines berühmten Onkels und Mentors Jang Song-thaek stattgefunden.

Wir erinnern uns: Die nordkoreanischen Politgröße war in einem Schauprozess wegen Hochverrats zum Tode verurteilt worden.

Die Nachricht war besonders aufsehenerregend, weil es geheißen hatte, „Diktator Kims Onkel zerfleischten die Hunde“, was sich jedoch als Ente entpuppte. Wann genau der mächtige alte Mann starb, ist unklar. Die Nachricht wurde am 12. Dezember offiziell von Nordkorea bestätigt.

Und was danach geschah, war alles sehr merkwürdig, speziell wenn man es unter dem Blickwinkel des mutmaßlichen Putsches betrachtet:

Goldverkäufe deuten auf schwere Krise

Fast zeitgleich nämlich, am 11. Dezember 2013 verkaufte Nordkorea Gold an China – welch ein Sakrileg! Die Südkoreanische Nachrichtenagentur zitierte einen Insider, wonach das Gold aus wirtschaftlicher Not verkauft wurde. Angesichts dessen, dass Nordkoreas „Ewiger Präsident“ Kim Il-sung testamentarisch verboten hatte, Gold ins Ausland zu verkaufen, ein Zeichen existentieller Krise. Nordkoreas Goldreserve wurde einst auf 2000 Tonnen geschätzt.

Und weitere Merkwürdigkeiten passierten zwischen Korea und China:

Mitte Januar schlossen südkoreanische Medien aus chinesischen Militärmanövern im Grenzgebiet, dass China mit dem Zusammenbruch der Nachbar-Diktatur rechnet: Falls der Kommunismus in Nordkorea kollabiere, würden sich Flüchtlingsströme nach China und Südkorea ergießen. Das Land hat 24 Millionen Einwohner. Peking dürfte besser über den abgeriegelten Staat informiert sein, als irgendwer im Rest der Welt, hieß es. Und offenbar habe Peking keine Lust, Massen von notleidenden Nordkoreanern aufzunehmen.

Siehe: „Bricht Nordkorea bald zusammen? China bereitet sich vor“

Vom 3. bis 4. Juli 2014 leistete sich Chinas neuer Staatschef Xi Jinping gegenüber dem kommunistischen Bruderstaat einen groben Affront: Er besuchte Südkorea vor Nordkorea! Nordkorea feuerte daraufhin beleidigt eine Rakete ins Meer und ungewöhnliche Truppenbewegungen deuteten an, dass man „an Chinas Freundschaft zweifelte“.

Insider packt über Nordkoreas internen Kampf aus

Aber vielleicht ist Nordkorea, genau wie derzeit China, ganz einfach zwischen Hardlinern und reformwilligen Kräften gespalten – und Xi Jinping, Chinas gemäßigt reformwilliger Führer, besuchte deshalb den Süden zuerst. Die interne Spaltung des Bruderstaats hatten südkoreanische Medien schon im Januar berichtet.

Was ein hochrangiges Ex-Mitglied von Kim Jong-Ils Propaganda-Abteilung auf einer Konferenz von Nordkorea-Exilanten in den Niederlanden sagte, wirkt wie die Bestätigung dessen: Nordkorea befände sich „in bürgerkriegsähnlichen Zuständen“ und Diktator Kim sei seit einem Jahr faktisch machtlos.

Der Insider, Jang Jin-sung, war selbst Mitglied der „Organisations- und Führungsabteilung“ (OGD) gewesen. Und eben jene „Abteilung“ sei nun Nordkoreas Schattenregierung, sagt er. Das OGD, einst Kim Jong-Il treu ergeben, habe sich geweigert, Befehle von Kim Jong-Un auszuführen und die Kontrolle im Land übernommen. Es schwele ein Konflikt zwischen zwei konträren politischen Ideen: Eine Fraktion wolle die absolute Kontrolle über Nordkoreas Wirtschaft behalten, die andere den Markt einen Spalt breit für den Außenhandel öffnen, um sich daran zu bereichern.

„Die Leute kämpfen nicht direkt gegen das Regime, aber in einem politischen Sinne wollen sie Vorteile an sich reißen, um Einfluss zu gewinnen. Das ist kein bewusster Bürgerkrieg, aber das Spiel zweier unvereinbarer Mächte“, sagte Jang gegenüber Vice-News.

Was es heißt, wenn Nordkoreaner sagen: "Kim geht´s gut!" 

Welche Seite der beiden nun auf Südkorea zugeht? Womöglich ist es die gemäßigte, die hier Annäherung und Öffnung sucht. Ganz überraschend schickte Nordkorea eine Delegation zur gestrigen Abschlussfeier der Asien-Spiele nach Inchon in Südkorea. Dort erfuhr Südkoreas Vereinigungsminister Ryoo Kihl Jae dann von einem hochrangigen Delegationsmitglied, dass Kim Jong Un „keine Probleme mit der Gesundheit“ habe. Merkwürdig, es hatte doch in den vergangenen Monaten geheißen, dass es Kim nicht gut gehe und er behandelt werde?

Da Kim schon so lange von der Bildfläche verschwunden ist und zuletzt bei einem völlig unwichtigen Anlass, einem Konzertbesuch, gesehen wurde, lesen chinesische Beobachter hinter dem Satz "er hat KEINE Gesundheitsprobleme"die Botschaft: "Vertraut uns, wir sind jetzt an der Macht und haben ihn unter Kontrolle …" Wir dürfen also gespannt sein, wie es mit Nordkorea weitergeht.



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