Notfallsitzung einberufen: Hunderte Fälle von Herzentzündungen nach COVID-19-Impfung bei jungen Männern

In den USA und Israel – zwei Ländern mit einer hohen Impfquote – wurden Fälle von Herzentzündungen nach der Impfung mit mRNA-Impfstoffen festgestellt. US-Gesundheitsbehörden haben für den kommenden Freitag eine Dringlichkeitssitzung angesetzt. Dennoch gibt es keine Impfpause.
Titelbild
Impfung mit BioNTech/Pfizer-Impfstoff.Foto: Thomas Kienzle/AFP via Getty Images
Von und 15. Juni 2021

Über das Meldesystem VAERS wurden in den USA Ende Mai Hunderte Fälle von Herzentzündungen nach COVID-19-Impfungen berichtet. Diese traten vor allem bei jungen Männern nach der zweiten Dosis der COVID-19-Impfung mit den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna auf. Beides sind Impfstoffe, die auf der mRNA-Technologie basieren.

Eine Impfpause für Jugendliche wurde bislang abgelehnt. Im April hatte die Gesundheitsbehörde CDC eine Impfpause für den Johnson & Johnson-Impfstoff empfohlen, nachdem bei einer kleinen Anzahl von Frauen nach der Impfung Blutgerinnsel aufgetreten waren. Die Pause wurde mittlerweile wieder aufgehoben.

Zahlen höher als erwartet

Bei den Herzentzündungen handelt es sich um Myokarditis und Perikarditis, zwei ähnliche Erkrankungen an unterschiedlichen Teilen des Herzens. Beide können im Laufe einer Grippe- oder COVID-19-Erkrankung auftreten. Bei Personen zwischen 16 und 24 Jahren sind die Zahlen höher als erwartet, teilte die Gesundheitsbehörde CDC in einer Sitzung am 10. Juni mit.

Die CDC habe bisher 226 Berichte von möglicher Herzmuskelentzündung nach Impfungen vorliegen. Viele Betroffene seien 30 Jahre und jünger, erklärte Dr. Tom Shimabukuro, stellvertretender Direktor der CDC, der Impfstoff-Beratungsgruppe der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel während einer virtuellen Sitzung.

Während sich die überwiegende Mehrheit der Patienten von der Herzmuskelentzündung erholt hätten, zeigten 41 Patienten weiterhin Symptome. 15 seien noch im Krankenhaus und drei auf der Intensivstation. Bis zum 31. Mai waren über 10 Millionen Personen in diesem Altersbereich geimpft worden.

Übereinstimmende Berichte in den USA und Israel

Nicht alle der Berichte, die an das VAERS übermittelt worden seien, würden sich als richtig herausstellen, sagte Dr. Shimabukuro am Donnerstag. Jedoch würden die Statistiken mit Überwachungsdaten aus Israel und dem Pentagon übereinstimmen.

Israels Gesundheitsministerium hatte am 10. Juni erklärt, dass es 275 Fälle von Herzmuskelentzündung unter den mehr als 5 Millionen Menschen im Land gegeben habe, die zwischen Dezember 2020 und Mai geimpft wurden. Eine israelische Studie fand „einen wahrscheinlichen Zusammenhang“ zwischen dem Erhalt der zweiten Dosis des Pfizer-Impfstoffs „und dem Auftreten von Myokarditis bei Männern im Alter von 16 bis 30 Jahren“, sagte das Ministerium.

Dringlichkeitssitzung

Pfizer erklärte, dass es die Einschätzung der CDC zu den Fällen von Herzentzündungen unterstützt und bemerkte, dass „die Anzahl der Berichte angesichts der Anzahl der verabreichten Dosen gering ist.“

Es sei eine sorgfältige Bewertung der Berichte im Gange. Aus ihnen sei nicht geschlossen worden, „dass die mRNA-COVID-19-Impfstoffe Myokarditis oder Perikarditis verursachen“, schrieb das Unternehmen in einer E-Mail an die Epoch Times.

Zur Diskussion über das Phänomen hat der Impfstoff-Beratungsausschuss der CDC deshalb für den 18. Juni eine Dringlichkeitssitzung angesetzt. Das teilte ein CDC-Sprecher der Epoch Times per E-Mail mit. „Angesichts der Anzahl der verabreichten COVID-19-Impfstoffdosen sind diese Berichte selten. … Die CDC empfiehlt weiterhin die COVID-19-Impfung für alle Menschen ab 12 Jahren.“

Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: CDC to Hold Emergency Meeting Over Rare Post-Vaccination Heart Inflammation (deutsche Bearbeitung von mk)



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