Nowitschok-Gift an Wasserflasche aus Nawalnys Hotelzimmer nachgewiesen

Titelbild
Das Hauptgebäude der Charite in Berlin-Mitte, wo der russische Oppositionsführer Alexej Navalny, behandelt wird.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP über Getty Images
Epoch Times17. September 2020

An einer Wasserflasche aus dem russischen Hotelzimmer des vergifteten Kreml-Kritikers Alexej Nawalny sind nach Angaben seiner Mitarbeiter Spuren des Nervengifts Nowitschok nachgewiesen worden. Der 44-jährige prominente Gegner von Präsident Wladimir Putin war am 20. August auf einem Flug vom sibirischen Tomsk nach Moskau ins Koma gefallen. Am Donnerstag berichtete Nawalnys Team im Online-Dienst Instagram, ein deutsches Labor habe auf einer aus Nawalnys Zimmer in seinem Hotel in Tomsk mitgenommenen Wasserflasche Spuren des Nervenkampfstoffs gefunden.

 

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Offenbar sei der Oppositionspolitiker bereits in seinem Hotelzimmer vergiftet worden, bevor er zum Flughafen gefahren sei, erklärten Nawalnys Mitarbeiter. Nachdem der 44-Jährige ins Koma gefallen war, hätten Mitglieder seines Teams entschieden, „alles mitzunehmen, was möglicherweise nützlich sein könnte, und es den Ärzten in Deutschland zu übergeben“, da es „ziemlich offensichtlich“ gewesen sei, dass der Fall in Russland nicht untersucht werden würde, hieß es weiter. Zuvor hatten Nawalnys Mitstreiter vermutet, dass er durch einen Tee am Flughafen vergiftet worden sein könnte.

Der russische Oppositionelle war Ende August auf einem Inlandsflug in Sibirien zusammengebrochen und nach einer Notlandung zunächst zur Behandlung in ein Krankenhaus im sibirischen Omsk gebracht worden. Zwei Tage später wurde er auf Wunsch seiner Familie und Unterstützer nach Deutschland ausgeflogen und in die Berliner Universitätsklinik Charité eingeliefert, wo er seither behandelt wird. Inzwischen ist Nawalny wieder bei Bewusstsein und auf dem Weg der Besserung.

 

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Nach Angaben der Bundesregierung wurde der Oppositionelle „zweifelsfrei“ mit einem chemischen Nervenkampfstoff aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet, die in der früheren Sowjetunion entwickelt worden war. Labore in Frankreich und Schweden bestätigten den Befund.

Moskau weist den Verdacht zurück, staatliche russische Stellen könnten Nawalny gezielt vergiftet haben und betont, die Ärzte im sibirischen Omsk hätten keine Spuren von Gift bei ihm gefunden. (afp/er)



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