Österreichs Regierungskrise: Wer steckt hinter dem Ibiza-Video?

Das Strache-Video auf Ibiza lässt die politischen Wogen in Österreich hochgehen. Die große Frage ist, wer denn hinter dem Video steckt? Erste Annahmen wurden bereits publik, man denkt hier an das ZPS, das "Zentrum für Politische Schönheit".
Titelbild
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz nach einer Pressekonferenz in Wien, 20. Mai 2019.Foto: ROLAND SCHLAGER/AFP/Getty Images
Epoch Times20. Mai 2019

Daniel Laufer, Journalist der „Badischen Zeitung“, schrieb auf Twitter, dass der Account „Kurzschluss14“ mit dem Video in Verbindung stehe. Erst kurz vor der Veröffentlichung des Videos wurde das Twitter-Konto erstellt. Brisant dabei: Der erste Follower war das „Zentrum für Politische Schönheit“ (ZPS). Es ist dies eine deutsche Gruppe von etwa 70 Aktionskünstlern.

Aus dem Umfeld des ZPS war bereits zu hören gewesen, dass man bei der Erstellung des Videos involviert war.

Die Rolle von Jan Böhmermann, welcher schon vor der Veröffentlichung vom brisanten Material wusste, scheint dadurch ebenfalls erklärt zu sein. Der Satiriker gilt als Unterstützer des ZPS und könnte durch diese Verbindungen vom Video erfahren haben.

„Zentrum für Politische Schönheit“ hat finanzielle Ressourcen

Das „Zentrum für Politische Schönheit“ (ZPS)  soll laut österreichischen Medienberichten an das Material gelangt sein und könnte dieses danach verbreitet haben. Das ZPS hätte auch die finanziellen Ressourcen für solch eine Video-Falle. Seit 2009 machte die Gruppe durch politische Aktionen auf sich aufmerksam.

In der „Bild“ werden einige Aktionen aufgelistet: „Für besonders viel Aufsehen sorgte eine Aktion 2017, als das ZPS eine Nachbildung des Berliner Holocaust-Mahnmals in direkter Nachbarschaft von AfD-Mann Björn Höcke aufbaute. Björn Höcke hatte das Mahnmal zuvor als ‚Denkmal der Schande‘ bezeichnet.“

Eigene Rolle publik machen

Das ZPS sorgte beim Strache-Video mit einer Ankündigung für Aufsehen. Man werde die eigene Rolle erst dann publik machen, wenn Kickl nicht mehr Innenminister in Österreich sei.

ORF-Journalist Armin Wolf bezweifelt die These: „Was gegen die Theorie spricht: Schon vor Monaten wurde das Video angeblich gegen sehr viel Geld über Vermittler einzelnen Medien angeboten. Aber offenbar hat es damals niemand gekauft (und gesehen).“ Die ZPS agiere meist nicht auf Bezahlung. (cs)



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