Papst: Nur Gebote zu befolgen, ist nicht gottgefällig – Christen müssen sich für Arme engagieren

Es sei „traurig“, wenn sich Christen alleine darauf beschränkten, die Regeln zu respektieren und die Gebote zu erfüllen. Sie sollten sich mehr für Arme engagieren, meinte der Papst heute bei einer Messe im Petersdom.
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Papst Franziskus hält am 19. November 2017 eine Messe zum ersten "Welttag der Armen" im St. Petersdom.Foto: VINCENZO PINTO/AFP/Getty Images
Epoch Times19. November 2017

Papst Franziskus hat Christen in aller Welt aufgerufen, mehr für die Armen zu tun. „Auch wenn sie in den Augen der Welt wenig Ansehen genießen, so sind sie doch die, die uns den Weg zum Himmel öffnen, sie sind unser ‚Reisepass für das Paradies’“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei einer Messe zum ersten „Welttag der Armen“ auf dem Petersplatz in Rom. Bei der Messe waren rund 7.000 Bedürftige anwesend.

Er warnte die Gläubigen vor Gleichgültigkeit. Es sei „traurig“, wenn diese sich alleine darauf beschränkten, die Regeln zu respektieren und die Gebote zu erfüllen. Denn Gott sei kein Schaffner, „der nach ungestempelten Fahrscheinen Ausschau hält“, so der Papst. Vielmehr sei aktives Engagement gegen die Armut nötig. Niemand sei so arm, dass er „nicht in der Lage sei, anderen etwas zu geben“.

Nach der Messe wollte der Papst mit rund 1.500 Bedürftigen im Vatikan gemeinsam essen, etwa 2.500 Menschen sollten andernorts speisen. Ähnliche Veranstaltungen fanden in weiteren Diözesen in Italien und weltweit statt.

500 Menschen essen im Vatikan zu Mittag. 19. November 2017. Foto: VINCENZO PINTO/AFP/Getty Images

Papst Franziskus hat bereits in zahlreichen Reden soziale Ausgrenzung und Armut angeprangert. Auch sprach er sich für die Aufnahme von Migranten aus.

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Laut einer Mitte Oktober veröffentlichten Studie von Eurostat, dem statistischen Amt der EU, waren im vergangenen Jahr 23,4 Prozent der EU-Bevölkerung von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das entspricht 117,5 Millionen Menschen.

Zu dieser Gruppe zählt nach Einschätzung des Statistik-Amtes, wer auch nach Erhalt von Sozialleistungen von Einkommensarmut betroffen ist, unter erheblichen materiellen Entbehrungen leidet oder in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbstätigkeit lebt.

(dpa/afp/as)

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