Parlament in Sri Lanka hat neuen Präsidenten gewählt
Sri Lankas bisheriger Premierminister Ranil Wickremesinghe ist zum neuen Staatspräsidenten des von Krisen geplagten Inselstaats gewählt worden. Er kam am Mittwoch im Parlament auf 134 Stimmen, für seinen Hauptrivalen Dullas Alahapperuma votierten 82 Abgeordnete. Wickremesinghe war bereits seit einer Woche geschäftsführender Staatspräsident von Sri Lanka, nachdem sich sein Vorgänger Gotabaya Rajapaksa inmitten von massiven Protesten mit seiner Frau in einer Militärmaschine ins Ausland abgesetzt hatte.
Wickremesinghe ist einer der erfahrensten Politiker seines Landes. Der 73-Jährige begann 1977 seine politische Laufbahn im Parlament und war insgesamt sechsmal Premierminister. Er ist ausgebildeter Jurist und stammt aus einer Politikerfamilie.
Der Inselstaat südlich von Indien mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern erlebt die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Die Regierung hat daher unter anderem den Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie Indien, China, Russland und andere Länder um Hilfe gebeten.
Im Land mangelt es an Treibstoff, Gas zum Kochen, Medikamenten und Lebensmitteln. Dem stark verschuldeten Land fehlt das Geld, um wichtige Güter zu importieren. Auch die hohe Inflation und stundenlange Stromausfälle sorgen für großen Unmut.
Die Gründe für die Krise sind vielfältig – darunter Misswirtschaft und Korruption, aber auch die Folgen der Corona-Einschränkungen, die vor allem den wichtigen Tourismus-Sektor hart getroffen haben. Wegen der Krise protestieren seit Wochen viele Menschen gegen die politische Führung.
Es ist allerdings fraglich, ob sich die Lage nach der Wahl von Wickremesinghe deutlich entspannen wird. Die Proteste hatten sich zuletzt auch gegen seine Person gerichtet, weil man ihn als einen Verbündeten von Rajapaksa halten. Das Haus des Politikers war vor Kurzem in Brand gesetzt und zerstört worden. Die Demonstranten haben angekündigt, weiter gegen ihn zu protestieren.(dts/red)
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