Parlamente sollen doch über Freihandelsabkommen Ceta abstimmen

Der Bundestag und andere nationale EU-Parlamente sollen nun doch über das bereits ausgehandelte Freihandelsabkommen der EU mit Kanada (Ceta) abstimmen. Die Brüsseler Behörde beschloss am Dienstag, das Abkommen entgegen eines juristischen Gutachtens nicht als reine EU-Angelegenheit einzustufen.
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Protest gegen die Freihandels-Abkommen TTIP und Ceta: Jetzt dürfen nationale EU-Parlamente nun doch über Ceta abstimmen.Foto:  Olivier Hoslet/Archiv/dpa
Epoch Times5. Juli 2016

Die nationalen Parlamente der EU-Staaten sollen nun doch über das Freihandelsabkommen Ceta mit Kanada abstimmen. Das beschloss die Europäische Kommission, wie am Dienstag in Straßburg bekannt wurde. Kommissions-Präsident Juncker hatte vorige Woche noch erklärt, dass über Ceta lediglich im EU-Parlament abgestimmt werden solle.

Bundeswirtschaftsminister und Vize-Kanzler Sigmar Gabriel begrüßte die Entscheidung. "Es ist richtig und wichtig, die nationalen Parlamente in den Ratifizierungsprozess einzubinden", sagte Gabriel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwoch). Er habe das immer unterstrichen und freue sich, dass die Kommission jetzt dafür die Grundlage gelegt habe.

Zugleich verteidigte der Vizekanzler das Abkommen: "CETA ist ein gutes und wichtiges Abkommen, das die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Kanada vertiefen wird. Es wird einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung der Globalisierung leisten, weil es hohe Standards setzt."

Gabriel plädierte aber auch für eine Befassung des Bundesrats mit dem Abkommen – obwohl in der Länderkammer die Ceta-kritischen Grünen eine entscheidende Rolle spielen könnten. Gabriel sagte: "Wenn ein solcher Vertrag ratifiziert werden muss, dann sind es Bundestag und Bundesrat, die gefragt werden müssen."

Nach der bisherigen Planung soll das Abkommen im Oktober ratifiziert werden. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, ist aber unklar.

(dts Nachrichtenagentur)



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