Pentagon: China beschlagnahmt US-Unterwassersonde im Südchinesischen Meer

Zu dem Zwischenfall ist es gekommen, als die von einer zivilen Besatzung betriebene "USNS Bowditch" ein paar Sonden habe einholen wollen, die routinemäßig Informationen über Wassertemperatur, Salzgehalt und Sichtweite messen.
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Chinas erhebt Hoheitsansprüche auf einen Großteil des südchinesischen Meeres - eine Fläche zehn mal so groß wie Deutschland.Foto: Armed Forces Of The Philippines/dpa
Epoch Times16. Dezember 2016

Inmitten anhaltender Gebietsstreitigkeiten um das Südchinesische Meer hat China nach Angaben aus Washington eine Unterwassersonde der USA beschlagnahmt. Die Sonde, die den Salzgehalt und die Wassertemperaturen gemessen habe, sei rund 50 Seemeilen vor der philippinischen Subic-Bucht „unberechtigt weggenommen“ worden, sagte Pentagonsprecher Jeff Davis am Freitag.

Zu dem Zwischenfall sei es gekommen, als die von einer zivilen Besatzung betriebene „USNS Bowditch“ ein paar Sonden habe einholen wollen, die routinemäßig Informationen über Wassertemperatur, Salzgehalt und Sichtweite messen. Ein chinesisches U-Boot der Dalang-III-Klasse habe rund 500 Meter von der „Bowditch“ enfernt Halt gemacht und eine der Sonden eingeholt.

Die US-Besatzung habe die zweite sicher an Bord bringen können. Die von der Sonde gemessenen Werte sind insbesondere für die U-Bootflotte der USA wichtig. Temperatur und Salzgehalt des Meeres beeinflussen die Verbreitung von Schallwellen unter Wasser.

Das Pentagon forderte China auf, die Sonde sofort zurückzugeben. Die Besatzung der „Bowditch“ habe die Chinesen auch per Funkspruch gebeten, „sie bitte dort zu lassen“, sagte Davis. Das chinesische U-Boot habe darauf jedoch nicht reagiert. „Sie gehört uns. Sie ist ganz klar als unser Eigentum markiert. Wir wollen sie zurück, und wir wollen nicht, dass so etwas nochmal passiert“, sagte der Pentagonsprecher.

China will eigene Ansprüche durchsetzen

China, aber auch andere Anrainerstaaten wie die Philippinen und Vietnam beanspruchen große Teile des Südchinesischen Meeres für sich. China hat zur Durchsetzung seiner Ansprüche mehrere künstliche Inseln in den Gewässern aufgeschüttet.

Die US-Marine patrouilliert regelmäßig in der Nähe dieser künstlichen Inseln, um ihrer Forderung nach freiem Schiffsverkehr in dem Gebiet Nachdruck zu verleihen. Die Volksrepublik sieht darin eine Provokation, die das Risiko eines militärischen Zusammenstoßes erhöhe. Durch das Südchinesische Meer führt eine der meistgenutzten internationalen Handelsrouten der Welt.

Zusätzlich zu den Spannungen durch die Gebietskonflikte in der Region sorgt das Vorgehen des designierten US-Präsidenten Donald Trump für Zündstoff zwischen den USA und China. Trump hatte Anfang Dezember mit einem Telefonat mit Taiwans Staatschefin Tsai Ing-wen für erhebliche Irritationen in Peking gesorgt. Zudem drohte er mit dem Bruch der bisherigen Ein-China-Politik, sollte Peking bei seiner Handels-, Währungs- und Außenpolitik keine Zugeständnisse machen.  (afp)



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