Pentagon: Ukraine hat lediglich Ersatzteile von Kampfjets erhalten

Update: Das US-Verteidigungsministerium hat Angaben zu einer angeblichen Lieferung von Kampfjets aus dem Ausland an die Ukraine korrigiert. "Ich habe mich getäuscht", sagte Pentagon-Sprecher Kirby. Die Ukraine habe Ersatzteile, nicht aber "ganze Flugzeuge" erhalten.
Titelbild
Mechaniker warten die Triebwerke einer amerikanischen MIG-29.Foto: Wolfgang Kumm/dpa
Epoch Times20. April 2022

Das US-Verteidigungsministerium hat Angaben zu einer angeblichen Lieferung von Kampfjets aus dem Ausland an die Ukraine korrigiert. „Ich habe mich getäuscht“, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Mittwoch. „Sie haben nicht ganze Flugzeuge von einem anderen Land erhalten.“ Vielmehr habe die Ukraine „Ersatzteile und zusätzliche Ausrüstung“ erhalten und dadurch mehr eigene Kampfjets einsatzfähig machen können.

Er habe zuvor fälschlicherweise gedacht, dass das Angebot eines Landes, der Ukraine Kampfjets zu liefern, umgesetzt worden sei, sagte Kirby weiter. „Ich bedaure den Irrtum.“

Der Sprecher von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatte am Dienstag gesagt, die Ukraine habe zuletzt im Kampf gegen Russland aus dem Ausland „zusätzliche Flugzeuge und Flugzeugteile erhalten“. Nähere Angaben zu Herkunft und Bauart wollte er dabei nicht machen.

Mehrere osteuropäische Staaten haben MiG-29-Jets. Anfang März wiesen die USA aber einen Vorschlag Polens zurück, MiG-Jets der polnischen Luftwaffe zum US-Stützpunkt Ramstein in Deutschland zu bringen, um sie dann an die Ukraine zu liefern. Das US-Verteidigungsministerium erklärte zur Begründung, die Übergabe der Kampfflugzeuge an die Ukraine durch die Nato könnte von Russland als Eskalation wahrgenommen werden und sei deswegen zu riskant.

Neues Ultimatum

Moskau stellte den ukrainischen Soldaten in Mariupol ein neues Ultimatum bis Mittwoch, 13.00 Uhr MESZ, um sich zu ergeben, und sicherte ihnen freien Abzug zu. Vor diesem Hintergrund richtete ein Kommandeur der in einem Stahlwerk in Mariupol verschanzten ukrainischen Truppen einen verzweifelten Hilfsappell „an alle Anführer der Welt, uns zu helfen“.

Serhij Wolyna, Kommandeur der 36. Marinebrigade, sagte in einem Video im Onlinenetzwerk Facebook: „Wir sehen hier vielleicht unseren letzten Tagen, wenn nicht Stunden entgegen“

Ukraine wehrt sich

In vielen Teilen der Ostukraine kämpften die ukrainischen Truppen gegen den russischen Vormarsch an. Bei einem Gegenangriff auf die russischen Truppen nahe der Kleinstadt Marinka seien diesen Verluste zugefügt worden, teilte das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Demnach schlugen die ukrainischen Kämpfer auch einen russischen Angriff in der Stadt Isjum südlich von Charkiw zurück.

Die russischen Streitkräfte erklärten ihrerseits am Mittwoch, sie hätten 73 Luftangriffe in der Ukraine geflogen. Die russische Führung sprach am Dienstag von einer „neuen Phase“ des Militäreinsatzes im Nachbarland. Nach Darstellung der Regierung in Kiew begann Russland mit seiner seit Wochen erwarteten Großoffensive in der Ostukraine.

Von der Leyen will Hilfen erhöhen

Die westlichen Verbündeten wollen ihre militärischen und finanziellen Hilfen für Kiew nochmals verstärken und den wirtschaftlichen Druck auf Russland weiter steigern. „Wir werden unsere Sanktionen gegen Russland weiter verschärfen und unsere finanzielle und Sicherheitshilfe für die Ukraine erhöhen“, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Onlinedienst Twitter.

Die USA bereiten laut Medienberichten ein weiteres militärisches Hilfspaket für die Ukraine im Volumen von 800 Millionen Dollar (741 Millionen Euro) vor. Die ersten US-Lieferungen aus einer vorherigen Tranche im Umfang von ebenfalls 800 Millionen Dollar waren laut Pentagon am Sonntag an der ukrainischen Grenze eingetroffen. (afp/mf)



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