Pfarrer kritisiert Fake News in den USA: Die Situation im Migrantenlager hat mich positiv beeindruckt

Eine interne Aufsichtsbehörde hat angesichts der Zustände in den Internierungslagern für Migranten in den USA Alarm geschlagen. Präsident Trump weist das zurück. Zwei Pfarrer waren vor Ort und äußerten sich positiv über die gute Zusammenarbeit von Migranten und Grenzschutz inmitten der Krisensituation.
Titelbild
Grenzbeamte und Migranten an der Grenze von Mexiko.Foto: VICTORIA RAZO/AFP/Getty Images
Epoch Times4. Juli 2019

Zu den am Dienstag erhobenen Anschuldigungen im Veröffentlichen OIG-Bericht des Büros des Generalinspekteurs wegen angeblich alarmierender hygienischer Zustände in den Migrantenlagern an der mexikanischen Grenze, wandte sich der bekannte hispanische Pfarrer Samuel Rodriguez mit seinen gegensätzlichen Eindrücken an die Öffentlichkeit.

Der Präsident der „National Hispanic Christian Leadership Conference“, der seit Jahren die unterschiedlichen US-Präsidenten – von George W. Bush und Barack Obama bis hin zu Donald Trump – in Fragen der Einwanderung berät, wurde selbst Zeuge der Krisensituation in einem Lager.

Keine schmutzigen Windeln und weinenden Kinder

Im Interview mit „Fox“ kritisierte der Migrationsverfechter die Darstellung der Situation in den Migrantenlagern in der Öffentlichkeit als verzerrt. „Ganz im Gegenteil“, zu dem was in Medien und von Politikern behauptet wird, „habe ich beeindruckende Menschen auf beiden Seiten gesehen, die alles daran setzten, die schwierigen Bedingungen leichter zu machen. Ich weiß nicht, wo die anderen zu Besuch waren,“ so der Pfarrer, der wegen der vielen schrecklichen Bilder im Fernsehen, das Lager besuchte.

Ich muss irgendwo in einem Paralleluniversum leben… Ich habe weder verschmutzte Windeln noch weinende Kinder gesehen und auch keine armseligen Bedingungen vorgefunden“, betont der Pfarrer.

Zudem sprach Rodriguez mit Grenzschutzbeamten vor Ort. Die meisten seien Latinos und viele würden in die Kirche gehen und seien Teil seines christlichen Netzwerks.

Ich habe sie gefragt: ,Hey Leute, habt ihr das inszeniert? Habt ihr hier an der Situation gedreht, um es Leuten wie mir angenehm zu machen? Und sie sagten: ‚Pastor Sam, auf keinen Fall. Du siehst genau das, was hier seit einigen Wochen abläuft. Wir haben nichts geändert, nur weil angebliche Missstände aufgedeckt wurden.'“

NY-Kongessabgeordnete Ocasio-Cortez verbreitet Fake News

Der Pfarrer besuchte am Freitag, dem 28. Juni, ein Grenzschutzlager in El Paso County, Texas, das zuvor von der demokratischen Kongessabgeordneten Alexandria Ocasio-Cortez und einigen anderen US-Demokraten angeblich inspiziert und wegen „schlechter Bedingungen“ kritisiert worden war.

Demnach würden mindestens „250 Kinder unter schmutzigen und überfüllten Bedingungen mit unzureichender Ernährung und mangelnder medizinischer Versorgung in der Einrichtung festgehalten werden“. Die „Gefangenen“ seien gezwungen, aus einer Toilettenschüssel zu trinken, hieß es Seitens der Demokraten.

Die Abgeordnete beschuldigte Trump in einem Tweet „Amerika auf Kosten von Migrantenkindern groß“ machen zu wollen. Kinder in den Lagern würden „grausam und unmenschlich“ behandelt.

Pfarrer kritisiert politisches Spiel des Kongresses

Gegenüber „Fox-News“ sagte der Pfarrer: die Anwälte, die die Behauptungen über die Situation der Kinder aufgestellt hatten „waren nie persönlich im Lager“. Das habe er im Lager erfahren. Die Anwälte behaupteten, sie hätten ihre Informationen aus Interviews mit Kindern im Alter von zwei bis 17 Jahren bezogen.

Er selbst sei weder Demokrat noch Republikaner, sondern Christ, so der Pfarrer. Doch das Ausmaß in dem Falschmeldungen verbreitet würden, habe sogar ihn als Migrationsverfechter entsetzt.

Der Kongress spielt Politik mit Millionen von Menschen, mit der Nüchternheit unserer Nation und mit dem Schutz unserer Grenzen… Wir müssen jetzt mit Lösungen kommen…“

Rodriguez sagte auch:

Ich sage nichts gegen den Bericht, aber was ich nicht in Ordnung finde ist, dass das ganze auf dem Rücken der Grenzschutzbeamten ausgetragen wird, die mit ihren ganzen Kräften versuchen, das Beste aus dieser schwierigen Situation zu machen.“

Andere Pastoren bestätigen die Aussagen von Pfarrer Rodriguez

Kevin Wallace, Pastor der „Redemption to the Nations Church“, begleitete Pfarrer Rodriguez bei seinem Besuch. Ocasio-Cortez Behauptungen halte er für „völlig absurd“.

Wallace kritisierte am Mittwoch das Verhalten der demokratischen Angeordneten gegenüber „Fox & Friends“:

Die Kongressabgeordnete hat ein Recht auf ihre Meinung, aber sie sollte ihre Meinung niemals als Wahrheit hinstellen“, so Wallace .

„Die Wahrheit kennt keine Seite, sie steht für sich allein. Und die Fakten, die wir gesehen haben, waren da.“

Trump weist Kritik an Migrantenlagern zurück

Am Dienstag veröffentlichte Präsident Donald Trump auf Twitter die Kommentare, die von demokratischen Gesetzgebern während ihrer jüngsten Besuche an den Grenzanlagen gemacht wurden.

Unsere Grenzschutzbeamten sind keine Krankenhausangestellten, Ärzte oder Krankenschwestern. Die Demokraten und schlechte Immigrationsgesetze, die leicht behoben werden könnten, sind das Problem. Großartige Arbeit der Grenzschutzbeamten“, schrieb Trump.

Der Präsident hat die Kritik an den „verheerenden Zuständen“ in Internierungslagern für Migranten in den USA zurückgewiesen:

Viele dieser illegalen Ausländer leben jetzt viel besser als dort, wo sie herkamen, und unter viel sichereren Bedingungen“, so Trump auf Twitter.

Sollten die Migranten unglücklich über die Zustände in den Lagern an der Grenze zu Mexiko sein, dann „sagt ihnen einfach, dass sie nicht kommen sollen. Dann sind alle Probleme auf einmal gelöst!“

Die Lager sind wegen der stark gestiegenen Zahl der Migranten überlastet. In den acht Monaten zwischen Oktober 2018 und Mai 2019 wurden nach CBP-Angaben mehr als 676.000 Menschen beim illegalen Grenzübertritt aus Mexiko in die USA aufgegriffen.

Das sind etwa doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Zuletzt registrierte CBP monatlich mehr als 100.000 illegale Grenzübertritte. Viele der Migranten stammen aus Guatemala, El Salvador oder Honduras. Trump hat einen nationalen Notstand an der Grenze ausgerufen. (nh mit Textteilen von dpa)



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