Plante die Ukraine ein Attentat auf Putin?

Eine Drohne mit 17 Kilo Sprengstoff soll 20 Kilometer entfernt von einem Industriepark bei Moskau abgestürzt sein. Handelte es sich um einen misslungenen Anschlag auf den russischen Präsidenten?
Kremlchef Wladimir Putin in Moskau.
Kreml-Chef Wladimir Putin war möglicherweise Ziel eines Attentats.Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP
Von 28. April 2023


Auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin soll ein Attentat versucht worden sein. Wie die „Bild“ berichtet, scheiterte das Vorhaben jedoch. Dem Bericht zufolge wollte der ukrainische Geheimdienst den 70-jährigen Kreml-Chef unter Verwendung einer Drohne in die Luft sprengen, die mit 17 Kilo Sprengstoff beladen gewesen sein soll.

Kreml-Sprecher bestreitet Besuchspläne

„Bild“-Recherchen zufolge soll am Sonntagnachmittag, 23. April, in der Ukraine eine Drohne vom Typ UJ-22 gestartet worden sein. Die modernste ukrainische Mittelstreckendrohne besitzt eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern. Ihr Ziel sei ein neu errichteter Industriepark bei Moskau gewesen, der etwa 500 Kilometer von der Ukraine entfernt liegt.

Der ukrainische Aktivist Jurij Romanenko, der enge Verbindungen zu Kiews Nachrichtendiensten haben soll, erklärte in einem Bekennerschreiben: „Letzte Woche erhielten unsere Geheimdienstoffiziere Informationen über Putins Reise in den Industriepark in Rudnewo. Dementsprechend startete unsere Kamikaze-Drohne, die durch alle Luftverteidigungen der Russischen Föderation flog und unweit des Industrieparks abstürzte.“

Die Absturzstelle habe beim Dorf Woroskogo gelegen, etwa 20 Kilometer östlich des Industrieparks. Darüber hätten auch mehrere private russische Medien berichtet. Aufnahmen zeigten laut „Bild“, dass sich an Bord der Drohne 30 C4-Sprengstoffblöcke mit einem Gesamtgewicht von 17 Kilogramm befunden hätten. Solche Sprengladungen vom Typ M112 nutzten unter anderem die US-Armee und kanadische Streitkräfte.

Allerdings sei unklar, ob Russlands Staatschef den Industriepark bereits am Sonntag oder erst am Montag habe besuchen wollen. Aus Sicherheitsgründen fänden Putin-Besuche manchmal bereits am Tag vor deren Bekanntgabe statt. Den Industriepark habe er möglicherweise gar nicht betreten. „Der russische Präsident Wladimir Putin arbeitet im Kreml. Öffentliche Großveranstaltungen plant das Staatsoberhaupt nicht“, zitiert die „Bild“ Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Ex-CIA-Spionageabwehrchef erwartet Sturz Putins

Dass es ein Attentat auf Putin geben könnte, hatte der ehemalige Spionageabwehr-Chef des amerikanischen Geheimdienstes CIA, James Olson, bereits Anfang April in einem Exklusivinterview mit der britischen Tageszeitung „The Sun“ angedeutet. Er sagte, wenn Putin an der Macht bleibe, werde er den Krieg niemals aufgeben. Deshalb sei der Weg, den Krieg zu beenden, der, dass Putin getötet oder gestürzt werde.

Olson hatte den Kreml-Chef als „wandelnden Toten“ bezeichnet, der sich in einer „No-Win-Situation“ befinde. „Ich denke, Putin wird ausgeschaltet werden. Ich würde ein Attentat nicht ausschließen.“

Der CIA-Spionageexperte ging in dem Interview allerdings vor allem davon aus, dass Putin von „patriotischen Russen beseitigt“ werden könnte. Das würde dann aus Sicht des Ex-CIA-Mannes ebenfalls das Ende des Krieges bedeuten.



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