„Potenzieller Kriegsschauplatz“: Neuer Wettlauf um den Weltraum – Trump kündigt „Space Force“ an

Die USA wollen zum Mond zurückkehren, zum Mars reisen und den Weltraum wirtschaftlich nutzen. Doch dafür müsste dieser sicher sein – eine militärische „Space Force“ könnte da Abhilfe schaffen.
Titelbild
Die Erde mit dem Mond im Vordergrund, aus 1 Millionen Meilen EntfernungFoto: NASA
Von 25. März 2018

Der Weltraum ist zu einem potenziellen Kriegsschauplatz geworden, sagte US-Präsident Donald Trump am 13. März. Um sich dieser Bedrohung zu stellen, könnte das Militär eine „Space Force“ brauchen.

„Meine neue nationale Weltraumstrategie berücksichtigt, dass auch der Weltraum ein Kriegsschauplatz, wie Land, See und Luft sein kann. Wir werden eine ‚Space Force‘ haben“, meinte er bei einem Truppenbesuch in San Diego.

Seine Stellungnahme spiegelt Besorgnisse wieder, die schon seit Jahrzehnten in US-Militärkreisen kursieren, da sowohl zivile als auch militärische Technologien zunehmend auf verwundbare Satelliten angewiesen sind.

Gegner und Konkurrenten der USA würden zunehmend versuchen, den Weltraum militärisch zu beherrschen.

Der Weltraum: Wirtschaftlich und militärisch wichtig

„China strebt die Kontrolle über die künftigen Erde-Mond-Verbindungen an, um bei den Wirtschaftsbestrebungen des Westens im Weltraum, mittels Gebühren und Lizenzen, abzukassieren“, sagte Richard Fisher, führendes Mitglied des International Assessment and Strategy Centers.

Es ist ein glücklicher Umstand, dass gerade jetzt ein Präsident wie Donald Trump in Erscheinung tritt und handeln will. Er versteht, dass die USA und die westlichen Demokratien sich strategisch positionieren müssen, damit Russland und China unseren Völkern die wirtschaftlichen Chancen, die sich im Weltraum ergeben, nicht vorenthalten.“

Der kommende Wettlauf um den Weltraum hat wirtschaftliche und militärische Facetten. Und der Druck, weiter in den Weltraum vorzustoßen, wird mit großer Sicherheit die technische Entwicklung genauso vorantreiben, wie es in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts mit der Entwicklung der Digital- und Materialtechnik der Fall war, die durch den Wettlauf zum Mond gefördert wurde.

Viele neue Firmen, die auf diesen Entwicklungen beruhten, seien damals in den USA gegründet worden, sagte Fisher und bemerkte, dass die Regierung von Donald Trump mit der „Space Force“ noch viel größere Ziele verfolge.

Trump-Administration begrüßt einen „neuen Innovationsgeist“

Bei einer Diskussionsrunde mit dem „ American Technology Council“ im Juni 2017, äußerte Trump, dass die USA die technologische Führerschaft in der Welt wiedergewinnen müssten. Nachdem die von der Regierung geförderten Entwicklungen vor 50 Jahren die USA an die Weltspitze katapultiert hätten, sei jetzt zu beobachten, dass viele US-Institutionen und -Behörden mit veralteten Technologien und Konzepten arbeiten würden.

Seine Regierung hätte sich zum Ziel gesetzt, neue Perspektiven zu eröffnen. „Wir haben in diesem Raum heute ein paar der besten Technologieexperten, die die Welt je gesehen hat“, sagte er. Die gemeinsamen Anstrengungen von Wirtschaft und Regierung hätten die USA damals auf den Mond gebracht und für Innovationen und Erneuerung bei der Regierung gesorgt.

Die USA sollten auch bei der von den Behörden genutzten Technologie wieder führend werden, so wie sie es in vielen anderen Bereichen seien, forderte der Präsident.

Meine Regierung begrüßt einen neuen Innovationsgeist, der das Leben aller Amerikaner verbessern wird“, sagte Trump.

Neue Chancen im Weltall,  Zum Vergrößern anklicken  Foto: The EpochTimes

Neuer Wettlauf um den Weltraum

Laut Fisher würde China ein neues Wettrüsten auslösen, was auch zu einem Wettlauf um den Weltraum führe – das habe auch Auswirkungen auf die Innovationen im Verteidigungsbereich.

Während des ersten Wettlaufs vor 50 Jahren sei es der Sowjetunion darum gegangen, den erdnahen Orbit mit ihren Satelliten unter Kontrolle zu bringen, um von dort aus auch die Konflikte auf der Erde beherrschen zu können.

Dieses Ziel verfolge nun China seit den 1990er Jahren, so Fischer. Mit seinen erdgestützten Anti-Satellitenraketen und -lasern versuche die Volksrepublik, die Herrschaft über den erdnahen Orbit zu erlangen.

Die wahren Motivation ist der Wunsch der Kommunistischen Partei, die Existenz ihrer politischen Diktatur zu verteidigen, indem sie eine globale strategische Dominanz erreicht – eine Machtposition sowohl auf der Erde als auch im Weltraum, die jede andere Macht daran hindert, die Machtposition der Kommunistischen Partei Chinas zu bedrohen“, so Fisher weiter.

Fisher für Schaffung einer unabhängigen Weltraumwirtschaft

Anders als in der Vergangenheit ginge es diesmal darum, auch privaten Unternehmen zu ermöglichen, eine Vorreiterrolle zu übernehmen – das Militär engagiere sich ebenfalls stärker. Die rechtlichen Grundlagen für Unternehmen müssten geschaffen werden, damit es ihnen ermöglicht wird, sich erfolgreich an der Raumfahrt zu beteiligen.

Es sei von strategischer Bedeutung, wer es als erster schaffen würde, durch unternehmerisches Engagement im Weltraum auch Gewinne zu erwirtschaften, die unabhängig von Staatsgeldern und Fördermitteln sind. Eine funktionierende Weltraumwirtschaft müsse in der Lage sein, sich selbst zu tragen.

Der Satellitensektor sei schon seit Jahrzehnten ein profitables Geschäft und würde es auch bleiben. Nun komme es darauf an, wer es als Erster schaffen werde, profitable Wirtschaftsaktivitäten auf dem Mond oder sogar auf dem Mars zu entwickeln.

Der größte Herausforderer der USA auf diesem Gebiet sei derzeit China, erklärte Fisher. Der entscheidende Unterschied sei allerdings, dass die auf chinesischer Seite involvierten Unternehmen zwar auch profitorientiert arbeiten würden, aber unter strenger Kontrolle der KPCh. Ihre Entwicklungen und Gewinne hätten zuerst den Machterhaltungsinteressen der Kommunisten zu dienen.

Welche Pläne haben die Chinesen?

Das chinesische Regime hat Pläne für große Solarpaneele im Weltraum angekündigt, die die gewonnene Energie per Laser auf die Erde übertragen sollen, auch sprach die KPCh von Bergbauplänen auf dem Mond.

Die Pläne haben in Sicherheitskreisen die Besorgnis ausgelöst, dass es auch darum ginge, Laserwaffen im Weltraum zu platzieren, die in der Lage wären, die strategisch wichtigen Satelliten zu zerstören. Auch gibt es Befürchtungen, dass es den Chinesen darum gehe, den Mond für China zu beanspruchen.

Der chinesische Plan für den Weltraum ist zu allererst ein militärischer,“ sagte Fisher.

„Wenn China, wahrscheinlich ab 2030, zum Mond geht, dann wird es nicht so sehr China, sondern vorrangig die kommunistische Volksbefreiungsarmee sein, die zum Mond geht, um ihn wirtschaftlich und militärisch für sich auszubeuten.“

Trump stellt den wirschaftlichen Nutzen an erste Stelle

Die Regierung unter Trump verfolgt einen anderen Ansatz und möchte es Unternehmen durch eine entsprechende Gesetzeslage ermöglichen, mit eigenen Initiativen den Weltraum zu einer profitablen Wirtschaftszone zu machen.

In den USA, so Fisher, „wird der neue Wettlauf um den Weltraum von Unternehmen geführt, die nach Profit streben, und das sind ganz andere Bedingungen.“

Je besser das funktioniere und je früher dadurch funktionierende Infrastrukturen zwischen Erde, Mond und Mars entstünden, desto interessanter könne es auch für Russland und China sein, sich im äußeren Weltraum kooperativ zu verhalten, erklärte er.

Zuerst erschienen am 22.März 2018 in der englischsprachigen EPOCH TIMES (deutsche Bearbeitung al)

Quelle: Trump’s Space Program to Counter Strategic Threats, Advance Innovation



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