Project Veritas: Google-Manager vor versteckter Kamera – Politische Zensur zugegeben

Zeitgerecht zur Einleitung eines groß angelegten Kartellverfahrens gegen Google hat das Project Veritas Aufnahmen mit versteckter Kamera präsentiert. Dabei werden Manager des Konzerns dokumentiert, wie sie sich zu politischer Zensur und Begünstigung bekennen.
Von 22. Oktober 2020

Das konservative journalistische Investigativprojekt „Project Veritas“ hat einen hochrangigen Marketing-Mitarbeiter von Google mit versteckter Kamera dabei aufgenommen, wie dieser über die Möglichkeiten des Technologie-Weltkonzerns sprach, politische Auffassungen je nach Präferenz in ihrer Wirkung zu verstärken oder einer Zensur zu unterwerfen.

Ein technischer Account-Manager bei Google Marketing namens Adtiano Amaduzzi wurde mit Äußerungen wie jener dokumentiert, dass Google „demokratischen Parteien kostenlose Werbeangebote offerieren kann“.

Gleichzeitig sei der Konzern in der Lage, Nachrichten aus Suchmaschinen herauszufiltern, um unerwünschte Ansichten zu unterdrücken. „Ich weiß nicht, wie oft das vorkommt“, fügte Amaduzzi unter augenscheinlicher Bezugnahme auf Google hinzu.

Auf Nachfrage erklärte er, dass es das „Trust and Safety“-Team von Google sei, dass sich um solche Angelegenheiten kümmere. Er war sich nicht bewusst, dass er mit dem Project Veritas sprach, das mit versteckter Kamera ausgestattet war. Dieses veröffentlichte am Dienstagabend (20.10.) Aufzeichnungen seiner Kommentare.

„Mehrheit bei Trust and Safety ist extrem links“

An einer anderen Stelle äußert Amaduzzi, dass „insgesamt fast 80 Prozent hochgeladener Videos blockiert“ worden seien, die „Hassrede“ enthielten. Um solche Angelegenheiten, so erläuterte er später, kümmerten sich ebenfalls die Leute vom „Trust and Safety“-Team. Dieses habe das Potenzial, einen Beitrag zu den Wahlen von 2020 zu leisten, indem sie „rechte Parteien am Werben hindern“ oder „die Reichweite ihrer Werbeanzeigen reduzieren“. Einer abseits der Kamera gemachte Aussage von wegen „die Mehrheit bei Trust and Safety ist extrem links“ widersprach er nicht.

In einem Statement erklärte der Gründer und Chef des Project Veritas, James O’Keefe, dass sich Amaduzzis Aussagen mit anderen Erkenntnissen von Erhebungen deckten, die seine Organisation undercover bei Social-Media-Giganten durchgeführt hätte. In allen dieser Fälle sei es darum gegangen, wie diese Redefreiheit und Inhalte manipulierten. O’Keefe erklärte dazu:

In jüngster Zeit ist es in immer mehr Fällen zu Zensur von freiem Denken und Geschichten durch die großen Tech-Giganten gekommen. Viele gehen davon aus, dass diese Form redaktioneller Unterdrückung Auswirkungen auf die bevorstehenden Wahlen haben wird.“

Google-Manager: „Ich ließ Konservative nicht für Brexit werben“

Neu sei jedoch die Erkenntnis, dass der größte unter den Tech-Giganten, nämlich Google, auch noch andere Möglichkeiten haben könnte, um Wahlen zu beeinflussen – nämlich über das Übersee-Verkaufsteam.

Amaduzzi selbst bekannte freimütig vor der versteckten Kamera des Project Veritas dazu, einem Mitglied der Konservativen Partei in Großbritannien die Möglichkeit vorenthalten zu haben, den Brexit zu bewerben.

Amaduzzi erzählte: „Was Witziges über den Brexit: Es gab da so jemanden, der – keine Ahnung warum – auf meinem LinkedIn-Profil war und mich angeschrieben hatte von wegen ‚Hallo, ich bin der Chef für die digitale Infrastruktur der Konservativen Partei im Vereinigten Königreich. Wir würden gerne auf Google werben. Können Sie mir dabei helfen?‘“

Der Google-Marketingmitarbeiter erklärte, die Anfrage ignoriert zu haben: „Es war, dass ich einfach nicht geantwortet hatte. Er erklärte einem Italiener, der in London lebt, er wolle den Brexit bewerben. Das ist… ernsthaft … Werbung dafür, die Bewegungsfreiheit der Europäer zu beschränken. Und er bittet einen Europäer, ihm dabei zu helfen. Das habe ich nicht gemacht.“

Project Veritas hatte schon am Montag Video veröffentlicht

Bereits am Montag hat die Investigativgruppe ein zu einem früheren Zeitpunkt gedrehtes Video veröffentlicht. Der technische Programm-Manager der Google Cloud, Ritesh Lakhkar, wurde dabei mit versteckter Kamera gefilmt, als er erklärte, die Google-Suche werde „von den Eigentümern und Bedienern des Algorithmus beeinflusst“ – und dass das Unternehmen „in selektiver Weise Gott spielen“, wenn es um die Entscheidung darüber gehe, welche Informationen die Amerikaner zu Gesicht bekämen.

Google hat auf eine Anfrage der Epoch Times bezüglich eines Kommentars nicht geantwortet.1

Das US-Justizministerium und elf Bundesstaaten haben unterdessen am Dienstag eine Kartellrechtsklage gegen Google eingereicht. Darin wird der Konzern beschuldigt, wettbewerbsschädliche und ausgrenzende Praktiken zu pflegen, die dem Konzern eine unrechtmäßige Monopolstellung sowohl im Bereich der Suche als auch der Werbung geben.

„Wichtigstes Kartellverfahren einer gesamten Generation“

Der Konzern bezeichnete die Klage als „zutiefst mangelhaft“.

„Die Menschen nutzen Google, weil sie sich dafür entscheiden, nicht, weil sie gezwungen würden oder weil sie keine Alternativen finden könnten“, erklärte der Senior-Vizepräsident für globale Angelegenheit des Unternehmens, Kent Walker. „Unsere Ingenieure arbeiten daran, die bestmögliche Suchmaschine anzubieten und diese beständig zu verbessern und feinabzustimmen. Wir denken, dass das der Grund ist, warum ein breiter Querschnitt der Amerikaner unsere Produkte wertschätzen und oft lieben.“

Die Klage würde „keinen Nutzen für die Konsumenten bringen“. Im Gegenteil, so Walker, „es würden Suchalternativen von schlechterer Qualität künstlich aufgewertet, Telefonpreise würden steigen und es würde den Menschen erschwert, den Suchservice zu erlangen, den sie sich wünschen“.

Senator Josh Hawley (R-Missouri) spricht hingegen vom „wichtigsten Kartellverfahren einer gesamten Generation“. Hawley erklärt dazu:

„Google und die anderen Big-Tech-Monopolisten üben eine noch nie gekannte Macht über das Leben amerikanischer Normalbürger aus. Sie kontrollieren alles von den Nachrichten, die wir lesen, bis hin zur Sicherheit unserer persönlichsten Informationen.“





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