Putin: Ukraine will Russen mit Drohnenangriff auf Moskau „verängstigen“
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine trifft vermehrt auch Russland: Nach mehreren heftigen Angriffen auf Kiew war Moskau am Dienstag dem massivsten Drohnenangriff seit Kriegsbeginn ausgesetzt. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte, die Ukraine wolle die Russen „verängstigen“. Der Drohnenangriff sei die „Antwort“ auf einen russischen Angriff auf ein Hauptquartier des Militärgeheimdienstes in der Ukraine. Nach Angaben des ukrainischen Präsidentenberaters Michailo Podoljak hatte Kiew „keine direkte Verbindung“ zu dem Angriff.
Das russische Verteidigungsministerium warf der Ukraine einen „terroristischen“ Angriff auf Moskau vor, bei dem alle acht eingesetzten Drohnen unschädlich gemacht worden seien. Präsident Putin sagte, die Luftverteidigung habe „zufriedenstellend“ funktioniert, „obwohl es noch einiges zu tun gibt“. Das russische Außenministerin beschuldigte den Westen, mit der Unterstützung für die Ukraine Kiew zu „immer rücksichtsloseren Handlungen“ zu treiben, „einschließlich Terrorismus“.
Den Angaben aus Moskau zufolge trafen drei Drohnen Wohngebäude, zwei von ihnen Hochhäuser im wohlhabenden Südwesten Moskaus. Die dritte beschädigte ein Wohngebäude in einem Vorort. Die anderen Drohnen stürzten außerhalb Moskaus ab. Einige Trümmer wurden rund 15 Kilometer entfernt von Putins Residenz in Nowo-Ogarjowo gefunden.
In Online-Netzwerken geteilte Fotos aus Moskau zeigen Rauchspuren am Himmel. Auf anderen Aufnahmen aus der russischen Hauptstadt ist das zerstörte Fenster eines beschädigten Gebäudes zu sehen.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Dienstag, durch den Angriff habe es keine Todesopfer gegeben. Derzeit „besteht keine Bedrohung für die Bewohner von Moskau und [seiner] Region“.
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte, zwei Menschen hätten nach dem Angriff ärztliche Hilfe in Anspruch genommen. „Niemand“ habe jedoch ernsthafte Verletzungen erlitten. Die Bewohner von zwei beschädigten Gebäuden wurden Sobjanin zufolge vorübergehend evakuiert, konnten später jedoch in ihre Wohnungen zurückkehren.
Ein Anwohner eines beschädigten Wohnhauses sagte, es gebe „keine Angst oder Panik“. Der Schaden sei „minimal“. Angesichts der Eskalation des Krieges sei er „nicht überrascht“ von dem Drohnenangriff.
Der Gouverneur der Region Moskau, Andrej Worobjow, teilte seinerseits mit, dass in der Nähe der Hauptstadt mehrere Drohnen abgeschossen worden seien. „Heute Morgen konnten Bewohner einiger Bezirke der Region Moskau das Geräusch von Explosionen hören, es war unser Luftverteidigungssystem“, erklärte Worobjow auf Telegram.
Anfang des Monats hatte Moskau den Angriff von zwei Drohnen auf den Kreml gemeldet. Der Angriff am Dienstag war jedoch der erste, bei dem unbemannte Luftfahrzeuge Wohngebiete in Moskau trafen. Der Angriff dürfte einen starken psychologischen Effekt haben. Der Kreml hat immer wieder betont, dass der Ukraine-Krieg keine Bedrohung für die Russen darstelle.
Moskau und die Region, mehr als 500 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt, wurden seit Kriegsbeginn im Februar 2022 bislang nur sehr selten von Drohnen angegriffen. In anderen Teilen Russlands gab es zuletzt hingegen immer häufiger solche Angriffe.
Der Angriff in Moskau folgte auf einen russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew in der Nacht, bei dem nach Angaben des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko mindestens ein Mensch starb. Die ukrainische Luftwaffe teilte am Dienstag auf Telegram mit, sie habe bei dem nächtlichen Luftangriff auf die Hauptstadt und die Umgebung – dem dritten innerhalb von 24 Stunden – 29 von insgesamt 31 Drohnen abgeschossen.
Russland hatte Kiew am Montag nach zahlreichen nächtlichen Luftangriffen auch tagsüber mit Raketen angegriffen. Daraufhin flohen die Bewohner in Schutzräume und die Metro. (afp)
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