Putins Töchter im Visier westlicher Strafmaßnahmen gegen Russland

Titelbild
Russlands Präsident Wladimir Putin.Foto: MIKHAIL KLIMENTYEV/SPUTNIK/AFP via Getty Images
Epoch Times7. April 2022

Zwei Akademikerinnen, die mehrere europäische Sprachen sprechen und als Kind ein paar Jahre lang in Dresden gelebt haben. Viel mehr ist über die beiden Töchter von Russlands Staatschef Wladimir Putin nicht bekannt, denn der Kreml-Chef verbirgt sein Privatleben weitgehend vor der Öffentlichkeit.

Doch nun rücken Maria Woronzowa und Katerina Tichonowa weltweit in den Blickpunkt, weil die EU sie wegen Putins Ukraine-Krieg auf ihre Sanktionsliste setzen will.

Töchter als Sanktionsziele

Auch aus Sicht der USA sind die Putin-Töchter geeignete Sanktionsziele. Das Weiße Haus verkündete am Mittwoch bereits Strafmaßnahmen gegen die beiden Schwestern. Schließlich verstecke Putin sein Vermögen „bei seinen Familienmitgliedern“, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter in Washington.

Nach Angaben des US-Finanzministeriums ist Tichonowa eine Tech-Managerin, die die russische Rüstungsindustrie unterstütze. Die ältere Schwester Woronzowa leite ein Gen-Forschungsprogramm, das vom russischen Staat finanziert und „von Putin persönlich beaufsichtigt“ werde.

Aus der offiziellen Putin-Biografie auf der Kreml-Website ist zu erfahren, dass seine Tochter Maria 1985 zur Welt kam, kurz bevor die Familie nach Dresden zog, wo Putin als KGB-Agent arbeitete. Kurz nach dem Umzug in die DDR kam laut dem offiziellen Putin-Lebenslauf 1986 seine zweite Tochter Katerina in Dresden zur Welt. Die Mutter der beiden Schwestern ist Ludmila Putina, von der sich der Staatschef 2013 scheiden ließ.

Das einzige Foto, das der Kreml von den Putin-Töchtern veröffentlicht hat, zeigt sie als kleine Mädchen mit zu Zöpfen gebundenen blonden Haaren. Den wenigen öffentlichen Äußerungen, die Putin im Laufe der Jahrzehnte über seine Töchter machte, ist zu entnehmen, dass sie eine höhere Bildung in Russland genossen haben, mehrere europäische Sprachen sprechen und weiterhin in Russland leben.

Töchter arbeiten in einem Forschungsinstitut

Laut einigen russischen Medien ist Maria Woronzowa eine Endokrinologin, die in einem medizinischen Forschungszentrum arbeitet, das sich auf die Erforschung von Krebstherapien konzentriert und Verbindungen zum russischen Staat unterhält. Einigen Berichten zufolge ist Woronzowa Miteigentümerin des Forschungsinstituts.

Tichonowa ist den Berichten zufolge Mathematikerin, die eine wissenschaftlich-technologische Stiftung leitet, die Verbindungen zur größten staatlichen Universität des Landes unterhalte. Es soll sich um ein Institut für Künstliche Intelligenz an der staatlichen Moskauer Universität handeln.

Außerdem hat Tichonowa russischen Medien zufolge als professionelle akrobatische Rock’n’Roll-Tänzerin bereits an einigen internationalen Wettbewerben teilgenommen. Auf Videos von den Turnieren ist Tichonowa in glitzernden Kostümen zu sehen. Von ihrem Partner lässt sie sich in die Luft katapultieren und nach spektakulären Drehungen wieder auffangen.

Vor ein paar Jahren erzählte Putin bei einer Pressekonferenz über seine Töchter, er sei „stolz auf sie“. „Sie studieren und arbeiten weiterhin“, sagte er und fügte hinzu, dass seine Töchter „in keinerlei geschäftliche Angelegenheiten verwickelt“ und auch „in der Politik“ nicht aktiv seien.

Putin schützt Töchter vor Öffentlichkeit

2020 stellte Putin in einem Interview klar, dass er sich wegen „Sicherheitsproblemen“ nicht über seine Familie äußern wolle. Zugleich ließ er die Öffentlichkeit jedoch wissen, dass er Großvater sei. Die Zahl seiner Enkel nannte der Kreml-Chef allerdings nicht. „Ich habe Enkel, ich bin glücklich“, sagte er. „Sie sind sehr gut, so nett. Ich verbringe gerne Zeit mit ihnen.“

Bei einer Pressekonferenz im Jahr 2019 war Putin direkt auf den wachsenden Einfluss seiner Töchter und ihre Verbindungen zu staatlichen Institutionen angesprochen worden. Der russische Präsident weigerte sich aber, auf diese Frage einzugehen. Er sagte nicht einmal, dass es sich bei Katerina Tichonowa und Maria Woronzowa um seine Töchter handelt, sondern sprach schlicht von „Frauen“. Vor den Sanktionen des Westens bewahrt sie das indes nicht. (afp/mf)



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