Raucher unerwünscht: Großbritannien will auf E-Zigaretten umsteigen

Bis 2030 soll Großbritannien rauchfrei sein. E-Zigaretten sollen dabei helfen. Nicht alle sind von dem Programm der britischen Regierung allerdings überzeugt.
Zigarettenpackungen in einem Kiosk im Regal: Mit dem rückläufigen Trend zum Rauchen sind in Deutschland erneut weniger Zigaretten versteuert worden.
Zigarettenpackungen in einem Kiosk.Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Epoch Times11. April 2023

Die Regierung in Großbritannien will eine Million Raucher in England mit kostenlosen E-Zigaretten ausstatten, um sie zum Verzicht auf Tabak zu ermutigen. Ziel sei es, das Land bis 2030 rauchfrei zu machen, teilte das Gesundheitsministerium in London mit. „Rauchfrei“ definiert die Regierung mit einer Raucherquote von weniger als fünf Prozent.

Das „Swap-to-Stop“-Programm soll von weiteren Maßnahmen flankiert werden – etwa finanzielle Anreize für Schwangere, auf den Glimmstängel zu verzichten. Derzeit greift in England den Angaben zufolge noch fast jede zehnte Frau während der Schwangerschaft zur Zigarette. Die Regierung geht über zwei Jahre von Kosten in Höhe von 45 Millionen Pfund (51,3 Millionen Euro) aus.

Wer die kostenlosen Vapes bekomme, will Westminster in die Hände der Kommunen legen. Diese könnten das Programm mit lokalen Maßnahmen ergänzen.

Rauchen häufigste Ursache für vermeidbare Krankheiten

„Bis zu zwei von drei Menschen, die ihr Leben lang rauchen, sterben davon“, wird Gesundheitsstaatssekretär Neil O’Brien in einer Ministeriumsmitteilung zitiert. „Zigaretten sind das einzige frei verkäufliche Produkt, an dem man stirbt, obwohl man es vorschriftsmäßig benutzt“, wird O’Brien weiter zitiert. Das Rauchen sei die häufigste Ursache für vermeidbare Krankheiten. Statistiken zeigten, jeder vierte Krebstote sei aufs Rauchen zurückzuführen.

Die Raucher sollen durch persönliche Beratung und Infos in den Packungen über die Gefahren des Rauchens aufgeklärt werden. Außerdem soll es ein strikteres Vorgehen gegen den illegalen Verkauf von Tabak und E-Zigaretten geben.

Anti-Tabak-Organisationen sehen das Maßnahmenpaket als nicht ausreichend an. Wenn es nicht größere Anstrengungen gebe, werde das Ziel, bis 2030 rauchfrei zu werden, nicht erreicht.

Auch das Umschwenken auf E-Zigaretten ist umstritten. Der Dampf der E-Zigaretten habe ebenfalls Suchtpotenzial, merken Kritiker an. In Großbritannien greifen rund neun Prozent der Schulkinder im Alter zwischen elf und 15 Jahren zu Dampf-Zigaretten. (dpa/red)



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