Gewinner der Rentenreform: US-Vermögensverwalter Blackrock beriet französische Regierung

Wer sind die Gewinner der französischen Rentenreform? In Frankreich ist der Anteil der privaten Rentenfonds derzeit noch gering, er entspricht 0,2 bis 0,7 Prozent des BIP. Nun wurde bekannt, dass auch der US-Vermögensverwalter Blackrock die französische Regierung beraten hat.
Titelbild
Proteste gegen BlackRock, den globalen US-Investmentkonzern, am 17. Dezember 2019 auf dem Place de la Bastille in Paris.Foto: PHILIPPE LOPEZ/AFP über Getty Images
Epoch Times22. Dezember 2019

Versicherungskonzerne und andere Finanzunternehmen freuen sich über die angedachte Rentenreform der französischen Regierung.

In Frankreich ist der Anteil der privaten Rentenfonds derzeit (noch) recht gering, er entspricht 0,2 bis 0,7 Prozent des BIP (je nach Quellen). Erst 14,2 Milliarden Euro fließen in die privaten Rentenfonds und werden dort in privaten, kapitalgedeckte Rentenversicherungen oder Zusatzabsicherungen angelegt.

Auch Sicht andere Länder ist dies wenig. Nun wurde bekannt, dass das US-Unternehmen Blackrock die französische Regierung vor der Rentenreform beraten hat – und zu den vermutlichen Gewinnern zählen wird, wie „heise.de“ schreibt.

Über Blackrock-Chef Laurence Fink, den mächtigsten Mann der Wall Street, sind im Internet bereits viele Berichte aufgetaucht. Während die großen Banken durch Börsenkontrollen im Licht der Öffentlichkeit stehen, bleibt ein großer Teil des Finanzmarktes im Verborgenen.

US-Vermögensverwalter Blackrock verwaltete im dritten Quartal 2018 Vermögen in Höhe von 6,44 Billionen US-Dollar. Das entspricht dem zwanzigfachen Haushalt Deutschlands.

Rentenberechnung ändern

Seit dem 18. Dezember hat die französische Rentenreform einen neuen Regierungsbeauftragten, nachdem sich nun die Justiz mit dem frühere konservativen Spitzenpolitiker Jean-Paul Delevoye beschäftigt (er musste u.a. Nebenbezüge für einen Vorsitz in einem Institut für Versicherungswesen zugeben, Einkünfte: monatlich 5.300 Euro).

Sein Nachfolger ist der Abgeordnete der Regierungspartei LREM Laurent Pietraszewksi, ein Macron-Mann der ersten Stunde. Bereits am ersten Tag von Macrons „En marche“ trat er im April 2016 bei. Zuvor war er Leiter der Personalabteilung der Supermarktkette Auchan, ihm unterstanden 46.000 Lohnabhängige – und ihm wird nachgesagt, dass er teilweise „wie ein Psychopath agierte“. Gleichfalls war er beteiligt an der Arbeitsrechtsreform 2016/17.

Ähnlich wie in Deutschland soll das Niveau der Rente abgesenkt werden und der private Einsatz für die eigene Rente erhöht werden. Ein Mann mit Jahrgang 1961 kann derzeit (mit berufsgruppenbezogenen Zusatzpensionen) mit einer Rente in Höhe von 72,5 Prozent seines letzten Einkommens rechnen. Wer 1980 geboren ist kann nach den künftigen Regeln nur mit 55,8 Prozent rechnen.

Die Bemessungsgrundlage für die Rente in Frankreich beruht auf der „Balladur-Reform“ von 1993. Zuvor wurde die Rente auf die zehn besten Berufsjahre (in der Privatwirtschaft) bezogen, um die Rente zu berechnen. Nach der „Balladur-Reform“ wurde dieser Zeitraum auf 25 Jahre festgelegt. Im öffentlichen Dienst wird die französische Rente auf Basis der letzten sechs Monate berechnet, die im Beruf gearbeitet wurden.

Und künftig? Künftig soll die Rente auf Basis des gesamten Berufslebens berechnet werden, dafür sind 43 Jahre vorgesehen. Dies wird zu einer geringeren Rente führen – die Versicherungswirtschaft freut es. (ks)



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