26 Jugendliche radelten quer durch Amerika, um Waisenkinder in China zu erretten + VIDEOS
SAN FRANCISCO – „Hallo, haben Sie schon von Ride2Freedom gehört? Ride2Freedom ist ein Team von 26 Jugendlichen, die von Los Angeles nach Washington D.C. radeln um Öffentlichkeitsarbeit hinsichtlich der Verfolgung zu machen, welche sich zur Zeit in China abspielt. Haben Sie von Falun Gong gehört? Nein? Falun Gong ist ein spiritueller Meditationsweg basierend auf Wahrhaftigkeit, Mitgefühl und Toleranz.“
Aila Verheijke war mit 11 Jahren die jüngste Teilnehmerin. Sie ging bei Zwischenhalten während der Tour von der West- an die Ostküste Amerikas jeweils auf Leute zu und sprach sie an. Sie kam während der seit 1999 andauernden Verfolgung Falun Gong in China zur Welt.
Aila Verheijke ist zurück von der 4800 Kilometer langen Fahrrad-Aktion, genannt Ride2Freedom, quer durch die USA. Das Team wollte helfen, fünf Waisenkinder zu erretten und zum öffentlichen Bewusstsein um die Menschenrechtssituation in China beizutragen. Die 26 Radfahrerinnen und Radfahrer, die am Ride2Freedom teilnahmen, kamen aus Ländern wie Argentinien, Frankreich, Österreich, Deutschland, Iran, Ungarn, Israel, Tschechien, den USA und China. Die 11-jährige Aila repräsentierte Hong Kong, da dies der Ort ist, wo sie am längsten lebte, nämlich sieben Jahre.
Von den 19.5 Millionen Flüchtlingen weltweit sind 51 Prozent unter 18, gemäß den Angaben des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Flüchtlinge von Ende 2014. Seit Juli 1999 stehen 70 bis 100 Millionen Falun Gong-Praktizierende einer nie da gewesenen Verfolgung im kommunistischen China gegenüber. Als Folge davon haben auch Millionen von Kindern gelitten viele haben auch ihre Eltern verloren, laut der Ride2Freedom Website.
Offener Brief
Viele Kinder von Falun Gong-Praktizierenden haben erfahren müssen, wie ein Elternteil oder beide Eltern abwesend waren, festgehalten in Gefängnissen und Zwangsarbeitslagern – gefoltert oder gar ermordet wurden. Viele Kinder wurden von der Schule ausgeschlossen. Viele wurden obdachlos oder Flüchtlinge. Ailas Familie floh aus China, als sie drei Jahre alt war.
Die Ride2Freedom-Teammitglieder schrieben einen Offenen Brief an Chinas derzeitigen Präsidenten Xi Jinping: „Präsident Xi, Sie sind ein Vater. Als Elternteil, fühlen Sie keinen Schmerz in Ihrem Herzen, wenn Sie an diese leidenden Kinder denken?“ In ihrem Brief bitten sie um Glaubensfreiheit und ein Ende der Verfolgung von Falun Gong.
Auf die Frage nach ihrem eigenen Verständnis zur Verfolgung von Falun Gong sagte Aila: „Es ist sehr schlimm, sehr, sehr, sehr schlimm – also sehr, sehr schlimm. Es hat mit mir zu tun, weil zuvor, in Peking, meine Großmutter mehrmals ins Gefängnis gebracht wurde. Einmal wurde sie gefoltert bis sie blind und taub war. Als ich älter wurde, sagte sie mir dies. – Doch dann zogen wir aus China weg und meine Großmutter konnte wieder hören und sehen.“
Aila sprach auch mit Fremden, denen sie begegnete, darüber, wie Falun Gong-Praktizierende in China umgebracht werden, indem ihnen Organe wie Leber, Nieren und Herz für Transplantationen entnommen werden. „Da passiert diese schreckliche Sache, genannt ‚Organernte’, bei der die kommunistische Partei zulässt, den Praktizierenden lebenswichtige Organe ohne Anästhesie zu entnehmen.“ Das, so berichtete sie, habe sie den Leuten, die sie traf, gesagt.
Ausgiebige Untersuchungen durch unabhängige Forscher sind gemacht worden, um Beweismaterial zu erzwungenen Organentnahmen in China zu sammeln. Die Kanadier David Matas, ein internationaler Menschenrechtsanwalt, und David Kilgour, der frühere Staatssekretär für asiatisch-pazifische Angelegenheiten, zum Beispiel, recherchierten, dass Falun Gong-Praktizierenden höchstwahrscheinlich mehr als 40.000 Organe für Transplantationen allein von 1999 bis 2005 entnommen wurden. Ihr Tod wird dabei in Kauf genommen.
„Wir müssen für sie aufstehen”
Jimmy Ma, 15, ein weiterer Ride2Freedom-Radfahrer, kam von China in die USA als er neun Jahre alt war. Er lebt nun in Kalifornien. Auf die Frage, was er den Leuten während der Ride2Freedom-Tour sagte, meinte er: „Ich sage den Leuten: ‚Nichts tun bewirkt nichts‘. Diese unschuldigen Leute werden täglich verfolgt. Wir müssen für sie aufstehen.“
Er spricht mit einem ernsthaften Ton in seiner jungen Stimme und erklärt: „Ihr Leben ist wichtiger als unser Komfort. Ich kann im Haus bleiben und Videospiele spielen oder ich kann mich mit dem Leben dieser Leute verbinden, die im Gefängnis sind. Darum muss ich für sie aufstehen.“
Er war einer dieser unschuldigen Leute im Gefängnis. „Als ich fünf Monate alt war, waren ich und meine Mutter zusammen inhaftiert in China für einen Monat.“
Als Jimmy drei Jahre alt war, wurde seine Mutter wieder inhaftiert. „Meine Mutter war im Gefängnis für ein Jahr. Ich versuchte, sie zu finden. Ich wachte jeden Morgen auf, versuchte sie zu finden und fragte meinen Papa, wo meine Mama sei, doch erhielt ich nie eine tatsächliche Antwort von meinem Papa. Ich glaube, ich habe kein einziges Mal gelächelt in jenem Jahr.“
Das Ride2Freedom-Team durchquerte 19 Städte auf seinem Weg in die Hauptstadt. „Man muss aufstehen für etwas Größeres“, betont Jimmy.
Radeln um Waisen zu erretten
Das Team erfuhr viel Unterstützung. „Sogar einige chinesische Touristen sagten: ‘Das ist erstaunlich. Ich weiß nicht, ob ich viel über Falun Gong weiß. Was ihr da macht, ist sehr cool. Bleibt dran mit eurer harten Arbeit’“, erzählte Aila.
Das Team war in Anfänger, fortgeschrittene Anfänger und Fortgeschrittene unterteilt, die sich während der Tour abwechselten. Aila, als jüngste Teilnehmerin, radelte als Anfängerin. Auf den Fernverkehrsstrassen drückten die großen Laster ihre Unterstützung in ihrer Weise aus. „Die machen ‚buuh, buuh, buuuuuuuuuuh’“, ahmte Aila ihr Hupen nach.
Nach dem Durchqueren von Bergen, Wüsten, Seen und Städten, erreichte das Ride2Freedom-Team endlich Washington D.C. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich tatsächlich die ganze Fahrt von Los Angeles nach Washington D.C. machen würde. Wir starteten in den Rocky Mountains, und dann, nach 45 Tagen, waren wir alle beim Washington Monument“, sagte Aila.
„Ich konnte nicht glauben, dass wir da waren. Ich dachte, es war ein Traum. Doch dann begriff ich, dass es kein Traum war, weil meine Muskeln schmerzten, was bewies, dass wir den ganzen Weg geradelt waren“, sinniert sie.
Botschaft an Präsident Barack Obama
In Washington D.C. nahm das Ride2Freedom-Team an der Kundgebung zur Beendigung der Verfolgung Falun Gongs teil, die alljährlich vor der Westterrasse des Kapitols stattfindet.
Nächstes Jahr wird womöglich eine weitere Ride2Freedom-Tour nötig sein. Es könnte Ride2Freedom Europa werden, sagte Aila. Sie denkt bereits daran, wieder teilzunehmen.
Ride2Freedom
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