Robert Kennedy Jr. macht CIA für Ermordung von John F. Kennedy verantwortlich

Die Kennedy-Familie ist nicht nur wegen ihrer politischen Bedeutung bekannt. Die Dynastie ist auch immer wieder Opfer von tödlichen Anschlägen und rätselhaften Toden geworden. Präsidentschaftskandidat Robert Kennedy Jr. sorgt im Vorfeld der US-Wahlen immer wieder für Schlagzeilen.
Titelbild
Robert F. Kennedy, Jr., Neffe des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, spricht zu den Menschen, die sich bei der Siegessäule in Berlin, Deutschland, am 29. August 2020 versammelt haben.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Von 9. Mai 2023

Der demokratische Kandidat für das Weiße Haus, Robert Kennedy Jr., hat erst jüngst die Central Intelligence Agency (CIA) für die Ermordung seines Onkels, Präsident John F. Kennedy (JFK), im Jahr 1963 verantwortlich gemacht. Das sagte der Neffe des ermordeten US-Präsidenten am vergangenen Sonntag im Gespräch mit John Catsimatidis in der Sendung „Cats Roundtable“ von WABC 770 AM.

„Es gibt überwältigende Beweise dafür, dass die CIA in seine Ermordung verwickelt war. Ich denke, dass es zu diesem Zeitpunkt keinen vernünftigen Zweifel mehr gibt“, sagte Kennedy über den Vorfall im November 1963 in Dallas, Texas. „Die Beweise sind erdrückend.“ Viele spekulieren, dass die CIA, der ehemalige Präsident Lyndon B. Johnson, die Mafia, der sowjetische KGB, Jackie Onassis Kennedy oder das Regime von Fidel Castro – oder eine Kombination davon – in den Tod von JFK verwickelt waren.

Kennedy stützte seine Behauptungen auf das Buch „JFK and the Unspeakable“ von James Douglas. In dem Buch wird die These aufgestellt, dass Kennedy ermordet wurde, weil er während des Kalten Krieges Frieden schaffen wollte und dann von seinem eigenen Sicherheitsapparat getötet wurde.

Bericht der Warren-Kommission

Die US-Regierung hingegen kam in ihrem Bericht der Warren-Kommission zu dem Schluss, dass der Schütze Lee Harvey Oswald der einzige Verdächtige bei dem Attentat war. Demnach gab es keine glaubwürdigen Beweise dafür, dass er Teil eines größeren Attentatskomplotts gewesen sei.

Nur zwei Tage, nachdem Oswald des Attentats beschuldigt worden war, wurde er von Jack Ruby, einem mutmaßlichen Komplizen der Chicagoer Mafia, erschossen. Ruby wurde später des Mordes für schuldig befunden und zum Tode verurteilt. Er starb einige Jahre später im Gefängnis.

Die CIA hat lange Zeit jegliche Verwicklung in den Tod des ehemaligen Präsidenten bestritten. In einem auf der Website des Geheimdienstes veröffentlichten Artikel (PDF) heißt es, dass die Behauptung über eine derartige Verstrickung „eine Lüge“ und „Teil einer sowjetischen KGB-Desinformationskampagne“ sei. Außerdem wurde der Film „JFK“ des Regisseurs Oliver Stone aus dem Jahr 1991 verunglimpft, der Andeutungen machte, dass die CIA und andere Bundesbeamte in das Attentat verwickelt gewesen sein könnten.

Die Epoch Times hat die CIA um eine Stellungnahme gebeten.

Spekulationen über den Mord an seinem Vater

Die Behauptungen von Kennedy Jr. am Sonntag sind nicht die ersten dieser Art. Auch hinsichtlich der Ermordung seines eigenen Vaters Robert, damals ein aufstrebender Kandidat der Demokraten, vertrat er eine andere Meinung als andere. Entgegen der öffentlichen Darstellung behauptete er, sein Vater sei nicht von dem Kommunisten Sirhan Sirhan getötet worden.

Sirhan Bishara Sirhan ist ein Palästinenser, der wegen des Attentats auf US-Senator Robert F. Kennedy vom 5. Juni 1968 als Mörder verurteilt wurde. Er verbüßt seitdem in Kalifornien eine lebenslange Freiheitsstrafe. „Ich hoffe auch, dass der Gouverneur die überwältigenden Beweise in Betracht ziehen wird, dass Sirhan nicht der Mörder meines Vaters ist“, schrieb Kennedy Jr. 2021 für den „San Francisco Chronicle“.

Seinen Schluss begründete er wie folgt: „Viele Jahre lang habe ich die Orthodoxie akzeptiert, dass Sirhan verantwortlich war. Schließlich sahen Dutzende Augenzeugen in der Speisekammer des Ambassador Hotels, wie er seine Waffe nur wenige Meter vor meinem Vater abfeuerte. Aber 2016 überredete mich der enge Freund meines Vaters, Paul Schrade, den Autopsiebericht des Gerichtsmediziners von Los Angeles County, Thomas Noguchi, zu lesen, Audioaufnahmen anzuhören und andere Beweise zu prüfen. Sie deuten darauf hin, dass Sirhan nicht der Mörder gewesen sein kann.“

Kennedy fuhr fort, dass Sirhan zwei Schüsse auf seinen Vater Kennedy abfeuerte und später noch andere, aber keine dieser Kugeln habe seinen Vater getroffen. Die vier Schüsse, die seinen Vater trafen, hingegen seien „aus einer Entfernung von nur wenigen Zentimetern abgegeben worden, wobei zwei davon Schießpulverrückstände in den Wunden hinterließen.“ Das deute darauf hin, dass der Attentäter dicht hinter seinem Vater stand und seine Waffe mit seinem Körper abschirmte.

War Thane Eugene Cesar der wahre Mörder?

Robert Kenndy Jr. ist hingegen davon überzeugt, dass Thane Eugene Cesar – ein kurz zuvor eingestellter Leibwächter – seinen Vater getötet habe. Als Beweis führte er an, dass die Polizeiermittler von Los Angeles „Augenzeugen schikanierten und bedrängten, damit sie ihre Aussagen über die Anzahl der Schüsse änderten und diejenigen zum Schweigen brachten, die sagten, sie hätten gesehen, wie Cesar seine Waffe zog und abfeuerte.“ Das Gleiche sei auch allen Zeugen passiert, die aussagten, dass Verschwörer vom Ort des Geschehens geflohen seien.

Bevor Sirhan zu schießen begann, habe Cesar Kennedy am Ellbogen gepackt und ihn auf Sirhan zugesteuert, schrieb Kennedy Jr. in seinem Kommentar. Nicht nur, dass er mit gezücktem Revolver hinter Kennedy stand, als Sirhan überwältigt wurde – seine Waffe hatte auch dasselbe Kaliber wie die von Sirhan. Dennoch wurde Cesar weder verhört noch hat man seinen Revolver beschlagnahmt und ballistisch untersucht.

„Bedrängt von Fragen über seine Verwicklung in die Ermordung meines Vaters, floh Cesar auf die Philippinen. Ich habe 2018 mit ihm verhandelt, bevor im September 2019 über seinen Tod berichtet wurde. Nachdem er sich zunächst mit mir treffen wollte, erhöhte er schrittweise seinen Preis auf 25.000 Dollar für das Privileg, ihn zu interviewen“, so Kennedy weiter.

Umweltanwalt und Schriftsteller Robert Kennedy Jr. hat vor einigen Wochen seine Kandidatur für das Präsidentenamt erklärt. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage von „Fox News“ ergab, dass 19 Prozent der Wähler für ihn stimmen würden.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Robert Kennedy Jr. Blames CIA for Assassination of JFK“ (deutsche Bearbeitung nh)



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