Russisches Flaggschiff angeblich gesunken

Am Abend meldete die Ukraine den Beschuss des russischen Kriegsschiffes "Moskwa" im Schwarzen Meer. Das Schiff sei mittlerweile gesunken, heißt es nun aus Kiew. Moskau spricht hingegen nur von einer Evakuierung und dass das Schiff weiterhin schwimmfähig sei.
Das russische Kriegsschiff ist nach Angaben aus Kiew von einer ukrainischen Anti-Schiffsrakete getroffen worden.
Das russische Kriegsschiff "Moskwa" ist gesunken.Foto: picture alliance/dpa/Archiv
Epoch Times14. April 2022


Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch hat das im Schwarzen Meer stark beschädigte russische Kriegsschiff „Moskwa“ („Moskau“) für gesunken erklärt.

„Wo ist die „Moskwa“? Sie ist gesunken“, schrieb Arestowytsch am Donnerstag auf Twitter und bei Telegram. Bestätigungen für diese Behauptung lagen jedoch zunächst nicht vor. Das ukrainische Einheitsfernsehen griff Arestowytschs Tweet dennoch auf. Russland sprach lediglich von schweren Schäden.

Das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte soll Kiewer Angaben zufolge am Mittwochabend von zwei ukrainischen Neptun-Raketen getroffen worden sein. Das russische Verteidigungsministerium hatte Schäden am Schiff bestätigt, sprach allerdings nur von einem Brand und nannte keine Ursache. Die gesamte Mannschaft sei evakuiert worden, hieß es in Moskau.

Widersprüchliche Angaben über Beschuss

Widersprüchlichen Angaben zufolge soll der Raketenkreuzer entweder vor der von Russland eroberten Schlangeninsel oder in der Bucht von Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim getroffen worden sein.

Die über 180 Meter lange „Moskwa“ war 1979 zu Wasser gelassen und 1983 in den Dienst genommen worden. Von dem Flaggschiff aus wurden Raketenangriffe auf ukrainisches Territorium ausgeführt. Ukrainischen Angaben nach war der Kreuzer auch Ende Februar an der Eroberung der Schlangeninsel knapp 35 Kilometer östlich der Donaumündung beteiligt.

Vom Kreuzer kam demnach damals die Aufforderung an ukrainische Soldaten, die Waffen zu strecken. Der ukrainische Marineinfanterist Roman Hrybow soll einem bekannt gewordenen Funkspruch zufolge geantwortet haben: „Russisches Kriegsschiff, verpiss dich!“ Inzwischen ist dieser Spruch zu einem geflügelten Wort in der Ukraine geworden.

Es wäre das zweite größere russische Schiff, das nach dem vor sieben Wochen begonnenen Angriffskrieg durch ukrainische Raketen zumindest stark beschädigt wurde. Vor knapp drei Wochen war ein Landungsschiff der russischen Kriegsmarine im Hafen der besetzten südukrainischen Stadt Berdjansk infolge eines Raketenangriffs versenkt worden.

Moskau: „Moskwa“ ist weiterhin schwimmfähig

Laut Angaben Moskaus ist das Schiff nach einer Explosion von Munition an Bord weiterhin schwimmfähig, erklärte das Verteidigungsministerium am Donnerstag. „Es gibt kein offenes Feuer. Die Munitionsexplosionen haben aufgehört.“

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde die Raketenbewaffnung des Schiffs nicht beschädigt. Die Besatzung sei evakuiert und auf nahe gelegene Schiffe im Schwarzen Meer gebracht worden. Die „Moskwa“ solle nun in den Hafen geschleppt werden, erklärte das Ministerium. (dpa/mf)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion