Russland evakuiert Kinder aus Dörfern in der Grenzregion zur Ukraine
Die russischen Behörden wollen wegen zunehmender Angriffe in der Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine nach eigenen Angaben hunderte Kinder aus Dörfern in dem Gebiet evakuieren. „Wir beginnen heute damit, Kinder aus den Distrikten Schebekino und Graiworon zu evakuieren“, erklärte Wjatscheslaw Gladkow, Gouverneur der Region Belgorod, am Mittwoch im Onlinedienst Telegram. Beide Gebiete liegen in der Region Belgorod.
„Heute werden die ersten 300 Kinder nach Woronesch gebracht“, erklärte Gladkow weiter. Woronesch liegt rund 250 Kilometer nordöstlich und somit weiter von der ukrainischen Grenze entfernt. Die Entscheidung sei angesichts der sich „verschlechternden“ Situation getroffen worden. Am Dienstag war den Angaben zufolge ein Mensch bei einem ukrainischen Angriff auf ein Vertriebenenzentrum in der Region getötet worden.
In der Nacht zum Mittwoch wurde Schebekino nach Angaben von Gladkow erneut angegriffen und von einer Rakete getroffen. Dabei sei „viel Schaden“ angerichtet und vier Menschen seien verletzt worden.
Die Lage in der Region sei „ziemlich alarmierend“, erklärte auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Vom Westen habe es dazu keinerlei Verurteilung gegeben. Er kündigte an, dass „Maßnahmen ergriffen“ würden.
Vermehrt Angriffe auf russisches Territorium
Ebenfalls am Mittwoch meldeten die Behörden in der südlichen Region Krasnodar, eine Drohne habe eine Öl-Raffinerie getroffen. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben.
Zuletzt hatte es vermehrt Angriffe auf russisches Territorium gegeben. Am Dienstagmorgen war die Hauptstadt Moskau von einem beispiellosen Drohnenangriff betroffen gewesen, bei dem nach Angaben der örtlichen Behörden zwei Menschen verletzt wurden.
In der Region Belgorod waren in der vergangenen Woche bewaffnete Milizen von aus der Ukraine eingedrungen und hatten Angriffe gestartet. Seitdem waren mehrere Gebiete in der Nähe zur Grenze schwerem Mörser- und Artilleriebeschuss sowie Drohnenangriffen ausgesetzt.
Kiew bereitet nach eigenen Angaben eine große Gegenoffensive vor, um die russischen Streitkräfte in der Ukraine zurückzudrängen.
(afp/red)
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