Schiff der Identitären Bewegung verfolgte NGO-Schiff „Aquarius“ – AFP-Reporter war an Bord

Das Schiff der Identitären Bewegung "C-Star" hat vor der libyschen Küste ein NGO-Schiff verfolgt. 20 Seemeilen vor Libyen fuhr es dicht hinter der "Aquarius" her, berichtete ein AFP-Reporter.
Epoch Times6. August 2017

Das Schiff der Identitären Bewegung hat vor der libyschen Küste ein NGO-Schiff verfolgt. Das von der Gruppe „Defend Europe“ gecharterte Schiff „C-Star“ traf am Samstag in einem Gebiet rund 20 Seemeilen vor Libyen ein. Dann fuhr in geringem Abstand hinter der „Aquarius“ her, wie ein AFP-Reporter von Bord der „Aquarius“ meldete. Am Sonntag nahm die „C-Star“ Kurs auf Tunesien.

Das Schiff „C-Star“ fuhr 30 bis 45 Minuten mit einem Abstand von wenigen hundert Metern hinter der „Aquarius“ her, später folgte es dem NGO-Schiff aus größerer Distanz.

Die Besatzung der „Aquarius“, die von den beiden Hilfsorganisationen SOS Méditerranée und Ärzte ohne Grenzen betrieben wird, wollte sich nicht dazu äußern, ob sie die Nähe der „C-Star“ als Bedrohung empfand. Während die „C-Star“ in der Nähe war, fuhr das Schiff allerdings mit doppelter Geschwindigkeit.

Ziel: Migranten nach Libyen zurückbringen

Das Anti-NGO-Schiff der Identitären hatte Anfang Juli den Hafen von Dschibuti verlassen und war mehrfach von Behörden aufgehalten worden. Unter anderem war der Kapitän auf Zypern verhaftet worden. Die Besatzung will darauf hinwirken, dass Migranten zurück an die nahe libysche Küste gebracht werden, statt hunderte Kilometer nach Europa transportiert werden.

Mitte Mai hatten die Gruppe eine Kampagne im Internet gestartet und 76.000 Euro für die Anmietung ihres Schiffs eingesammelt. Hinter der Aktion stehen deutsche, französische und italienische Mitglieder der Identitären Bewegung, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Tunesische Fischer kündigten Widerstand an

Am Sonntag nahm die „C-Star“ Kurs auf Tunesien. Fischer im Hafen von Zarzis an der Südostküste des Landes wollten ein Anlegen des Schiffes verhindern. Sie wollten „Nein sagen“, sagte der Vorsitzende der Fischervereinigung, Chamseddine Bourassine laut AFP.

„Wir werden den Kanal schließen, der (den Schiffen) zur Versorgung dient“, sagte er. „Das ist das Mindeste, was wir tun können angesichts dessen, was im Mittelmeer geschieht, angesichts des Sterbens von Muslimen und Afrikanern“, sagte er.

Italien protestiert gegen NGO-Schiffe

Italien protestiert auch gegen die Aktivitäten der privaten Rettungsorganisationen. Rom wirft ihnen vor, die illegale Migration zu begünstigen. Mit einem Verhaltenskodex für Hilfsorganisationen will die italienische Regierung die Zahl der in Italien ankommenden Flüchtlinge verringern. Italien will die Organisationen unter anderem verpflichten, bewaffnete Polizisten an Bord ihrer Rettungsschiffe mitzunehmen.

Die deutsche Organisation „Jugend Rettet“ hat den Kodex nicht unterschrieben. Gegen sie ermittelt die italienische Justiz wegen des Vorwurfs, Migranten nicht nur aus Seenot zu retten, sondern auch von Booten aufzunehmen, die von Schleppern eskortiert werden. Das Schiff der Organisation, die „Iuventa“, wurde vor der Insel Lampedusa beschlagnahmt. (afp/ks/rf)

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