Schüsse aus fahrendem Auto in Italien – mehrere Verletzte

Ein Bewaffneter fuhr durch die mittelitalienische Stadt Macerata und verletzt mit Schüssen mehrere Menschen. Mittlerweile wurde der Verdächtige verhaftet. Italienische Medien spekulieren, dass das Motiv die Vergeltung für den Mord an einer 18-jährigen Römerin sein könnte.
Titelbild
Aus diesem schwarzen Alfa Romeo heraus schoß ein junger Mann auf Ausländer und verletzte vier bis sieben Menschen.Foto: GIUSEPPE BELLINI/AFP/Getty Images
Epoch Times3. Februar 2018

Heute schoss ein Bewaffneter in der italienischen Stadt Macerata gezielt auf Migranten. Bei den Opfern soll es sich laut Medienberichten um Afrikaner handeln. Italienische Medien spekulieren, dass das Motiv die Vergeltung für den Mord an einer 18-jährigen Römerin sein könnte.

Laut italienischen Medienberichten wurden sechs Schwarzafrikaner durch Kugeln getroffen. Über die Schwere der Verletzungen sind bisher keine offiziellen Details bekannt, ebenso wurde die Nationalität der Opfer nicht bestätigt. Die Opfer wurden in Krankenhäuser eingeliefert.

Die Polizei vermeldete kurz darauf auf twitter die Festnahme eines Verdächtigen. Bei dem Verdächtigen handelte es sich laut Nachrichtenagentur Ansa um einen 28-jährigen Italiener. Der Täter stammt aus Tolentino, einer anderen Stadt in den Marken. 2017 soll er erfolglos für die Lega Nord bei den Kommunalwahlen kandidiert haben

Keine Gewaltspirale hervorrufen

Regierungschef Paolo Gentiloni rief die Italiener auf, dem Risiko einer Gewaltspirale entgegenzuwirken. „Hass und Gewalt werden es nicht schaffen, uns auseinanderzutreiben“, sagte Genteloni in Rom. Der Vorfall heizte vor den Wahlen am 4. März die politische Diskussion weiter an.

Nachdem am Vormittag Schüsse an mehreren Orten in der Stadt gefallen waren, hatten die Gemeinde und die Polizei die Bürger aufgerufen, Häuser, Büros und Schulen nicht zu verlassen. Diese Warnung wurde nach der Festnahme am Mittag aufgehoben. Eine Sprecherin im Rathaus hatte dpa kurz davor gesagt: „Vor zwanzig Minuten habe ich nur Sirenen gehört. Mittlerweile ist es ruhiger.“

Die Zeitung „La Republica“ und Ansa berichteten, der Verdächtige sei gefasst worden, als er einen faschistischen Gruß vor einem Denkmal für gefallene Soldaten in der Provinzhauptstadt mit mehr als 42.000 Einwohnern gezeigt habe.

Zuvor habe er sich in eine italienische Flagge gehüllt. Bei seiner Festnahme habe er keinen Widerstand geleistet. Im Auto fanden die Carabinieri den Berichten zufolge die vermeintliche Tatwaffe, eine Pistole.

Video: Verhaftung des Täters

Motiv: Gibt es einen Zusammenhang zu einem anderen Mord?

Italienische Medien spekulieren nun, dass der Täter den Mord an Pamela Mastropietro (18) aus Rom zum Anlass für seine Taten nahm. Die Polizei fand das Mädchen in einem Straßengraben nahe Pollenza in den Marken. Das Mädchen wurde zerstückelt und in zwei Koffern verpackt dort abgelegt.

Laut Medienberichten verließ Pamela Mastropietro eine Drogen-Entzugsklinik. Sie hatte sich in einer Apotheke eine Spritze gekauft. Anschließend wurde sie umgebracht und zerstückelt.

Die Carabinieri verhafteten einen 29-jährigen Nigerianer, der die 18-jährige verfolgte, wie die Überwachungskamera der Apotheke aufzeichnete. In der Wohnung des Nigerianers befand sich die blutverschmierte Kleidung des Opfers. Das Blut stammt vom Opfer, Fremdblut wurde ebenfalls gefunden. Der weitere Tathergang wird ermittelt.

Die Mutter der Ermordeten habe laut Medienberichten vor der Schiesserei via Facebook wütende rassistische Kommentare gemacht. Weitere Kommentatoren forderten angeblich Rache. (dpa/mw)

 



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