Schützin war Transgender – mehr Details zur Schießerei an Schule in Tennessee

Nur 14 Minuten dauerte die Tragödie, bei der drei Kinder und drei Erwachsene in einer christlichen Schule in Nashville starben. Nach Angaben der Polizei war die Tat im Voraus im Detail geplant. US-Präsident Joe Biden will nun beim nächsten Kongress ein weiteres Schusswaffenverbot verabschieden lassen.
Titelbild
Schulbusse mit Kindern, Nashville, Tennessee.Foto: Foto von Seth Herald/Getty Images
Von 28. März 2023


Die Polizei von Nashville gab am Montag weitere Einzelheiten zur Schießerei in einer christlichen Schule in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee bekannt. Bei den drei erschossenen Kindern handelt es sich um Evelyn Dieckhaus, Hallie Scruggs und William Kinney, alle im Alter von 9 Jahren. Bei den drei Erwachsenen um Cynthia Peak, 61 Jahre, Katherine Koonce, 60 Jahre, und Mike Hill, 61 Jahre, wie die Polizei auf Twitter mitteilte.

Polizeichef John Drake erwähnte gegenüber den Reportern auch den Namen der Schützin. Demnach handelt es sich um die 28-jährige Audrey Hale, die „sie sich als Transgender bezeichnete“ und auf ihren Social-Media-Profilen mit männlichem Pronomen agierte. Einem LinkedIn-Profil zufolge war Hale als freiberuflicher Illustrator und Grafikdesigner tätig und hatte zuvor das Nossi College of Art in Tennessee besucht.

Hale sei früher selbst Schülerin der Schule gewesen, allerdings sei noch nicht bekannt, in welchem Jahr. „Ein Fahrzeug in der Nähe gab uns einen Hinweis, wer sie war“, sagte Drake.

Was war passiert?

Die Tragödie spielte sich insgesamt in 14 Minuten ab. Die Polizei erhielt den ersten Anruf über einen Scharfschützen um 10:13 Uhr. Bereits 14 Minuten später hatte die Polizei die Täterin erschossen.

„Die Beamten betraten das erste Stockwerk der Schule und begannen mit der Räumung. Sie hörten Schüsse aus dem zweiten Stockwerk und gingen sofort dahin“, sagte MPND-Sprecher (Metropolitan Nashville Police Department) Don Aaron auf einer Pressekonferenz. „Als die Beamten die zweite Etage erreichten, sahen sie den Schützen – eine Frau. Sie schoss. Die Beamten griffen sie an und erschossen sie“.

Zum Zeitpunkt der Schießerei sei kein Sicherheitspersonal der Polizei vor Ort gewesen, da es sich um eine kirchlich geführte Privatschule handelt. Die Opfer der Covenant School wurden im Krankenhaus für tot erklärt. Ein Beamter erlitt eine Handverletzung durch Glasscherben.

Aaron zufolge sei die Angreiferin durch einen Seiteneingang eingedrungen und habe zwei Sturmgewehre sowie eine Handfeuerwaffe bei sich gehabt. An einem normalen Tag halten sich etwa 209 Schüler in dem Gebäude auf sowie 40 bis 50 Mitarbeiter.

Täterin plante den Ablauf

Laut Polizeichef Drake habe die Täterin einen Plan gehabt, „wie das alles ablaufen sollte“. In der Wohnung der Schützin hätten sie Karten der Schule gefunden, „auf denen die Überwachung, die Eingangspunkte usw. detailliert eingezeichnet sind“, sagte er. „Wir wissen und glauben, dass das Eindringen durch Schüsse durch eine der Türen erfolgte.“

Drake sagte, dass die Täterin „über mehrere Schuss Munition verfügte und auf eine Konfrontation mit den Strafverfolgungsbehörden vorbereitet war“. Sie sei bereit gewesen, mehr Schaden anzurichten, als tatsächlich geschah.

Die Polizei arbeitet sich derzeit durch ein „Bekenntnisschreiben“ der Schützin sowie die Karte mit den Plänen für die Schießerei. Drake sagte, dass die Einschätzung über den genauen Ablauf der Schießerei später veröffentlicht werde.

Die Covenant School ist eine christliche Schule für Kinder von der ersten bis zur sechsten Klasse. Lokalen Medien zufolge habe die Schule im vergangenen Jahr ein Trainingsprogramm für aktive Schießübungen durchgeführt.

Feuerwehr holte raus, wer noch zu retten war

Kendra Loney, eine Sprecherin der Feuerwehr, betonte, die Feuerwehreinsätze hätten sofort eingriffen und versucht, Überlebende zu retten, sobald es sicher war. Sie würden regulär bei Schießereien zur Unterstützung und medizinischen Hilfeleistung angefordert.

„Unsere Teams waren vor Ort und konnten alle herausholen, die noch Lebenszeichen von sich gaben“, sagte Loney. Insgesamt hätten sie drei Kinder vom Ort abtransportiert.

Alle Lehrer und Schüler wurden aus dem Gebäude in ein nahe gelegenes Gemeindezentrum begleitet. Nach Angaben der Feuerwehr waren Psychologen vor Ort, um die Schüler, Mitarbeiter und Familien zu betreuen.

Bürgermeister: „Mein Herz ist bei den Familien der Opfer“

Eine Reihe von Politikern reagierten kurz danach auf den Vorfall. Der republikanische Gouverneur von Tennessee, Bill Lee, schrieb auf Twitter, dass er die tragische Situation „genau beobachtet“. „Bitte beten Sie mit uns für die Schule, die Gemeinde und die Gemeinschaft von Nashville, während wir weiter reagieren.“

Die Kinder kommen nach der Schießerei an der Woodmont-Baptisten-Kirche an, wo sie ihre Eltern wiedersehen. Foto: Seth Herald/Getty Images

Der demokratische Abgeordnete Bob Freeman, zu dessen Bezirk die Covenant School gehört, sprach am Montag von einer „unvorstellbaren Tragödie für die Opfer, all die Kinder, Familien, Lehrer, Mitarbeiter und meine gesamte Gemeinde“. Er wohne gleich um die Ecke vom Covenant und komme oft daran vorbei und habe sowohl Freunde in der Schule als auch in der Kirche.

„Mein Herz ist bei den Familien der Opfer. Unsere ganze Stadt steht an ihrer Seite“, schrieb Bürgermeister John Cooper auf Twitter. „Nun gehöre auch Nashville zu der langen Liste an Gemeinden, die eine Schießerei an einer Schule erlebt hätten.

Senatorin Marsha Blackburn twitterte: „Chuck und ich waren untröstlich, als wir von der Schießerei an der Covenant School in Nashville hörten. Mein Büro steht in Kontakt mit Bundes-, Landes- und Kommunalbeamten, und wir sind bereit zu helfen. Vielen Dank an die Ersthelfer, die vor Ort tätig sind. Bitte schließen Sie sich uns im Gebet für die Betroffenen an“.

Das Weiße Haus bestätigte in einer Erklärung, dass US-Präsident Joe Biden über die Schießerei unterrichtet wurde. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, teilte Reportern mit, dass Biden nun versuchen werde, den Kongress dazu zu bringen, ein weiteres Verbot von Angriffswaffen zu verabschieden.

(Mit Material von The Epoch Times)



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