Sicherheitsbedenken in den USA: IT-Anbieter beziehen 51 Prozent ihrer Komponenten aus China

Neue Sicherheitsbedenken sind in den USA aufgekommen: Top IT-Produzenten, die auch die Regierung mit Produkten versorgen, beziehen einen Großteil ihrer Komponenten aus China. Diese Sicherheitslücke soll geschlossen werden.
Techniker hält einen Computerchip
Techniker hält einen Computerchip.Foto: iStock
Von 24. April 2018

Führende Hersteller, die IT-Geräte an die US-Regierung liefern, beziehen seit 2012 durchschnittlich 51 Prozent ihrer Komponenten aus China. Dies ergab ein Bericht der Kongresskommission.

Das Fehlen einer proaktiven Strategie für das Management der US-Lieferketten, kombiniert mit der böswilligen Absicht des chinesischen kommunistischen Regimes, stellt ein großes Risiko für die nationale Sicherheit der USA, die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und die Privatsphäre der amerikanischen Bürger dar, so der Bericht.

Der Bericht wurde am 19. April von der U.S.-China Economic and Security Review Commission veröffentlicht, einer vom Kongress beauftragten Organisation, die sich der Untersuchung nationaler Sicherheits- und Handelsfragen zwischen den Vereinigten Staaten und China widmet.

Basierend auf öffentlich zugänglichen Informationen stellte der Bericht fest, dass durchschnittlich 51 Prozent der Teile an sieben führende US-IT-Hersteller – Hewlett-Packard, IBM, Dell, Cisco, Unisys, Microsoft und Intel – aus China geliefert wurden. Die meisten der von der US-Regierung verwendeten Computer, Router, Software, Drucker und andere IT-Produkte stammten von eben genau diesen US-Herstellern.

Unter den sieben Unternehmen steht Microsoft mit einem Anteil von 73 Prozent aus China stammender Komponenten, ganz oben auf der Liste.

Jennifer Bisceglie, Geschäftsführerin von Interos Solutions, sagte The Washington Post, dass ein Großteil des jährlichen IT-Budgets der US-Regierung für chinesische Produkte oder Produkte, die Teile aus China enthalten, ausgegeben wurde.

Der Bericht weist darauf hin, dass die sieben Unternehmen nicht die einzigen sind, die IT-Ausrüstung für die US-Regierung bereitstellen.

Andere führende IT-Anbieter wie AT&T, Abacus Technology und Amazon Web Services wurden nicht befragt.

Mehr als 95 Prozent der kommerziellen Elektronikkomponenten und IT-Systeme, die die US-Regierung unterstützen, sind laut dem Bericht kommerzielle Standardprodukte, und Chinas Rolle im globalen Versorgungsnetz dieser Produkte ist bedeutend.

Seit Jahren schlagen nationale Sicherheitsexperten, wie auch US-Beamte, Alarm bezüglich der Möglichkeit, dass gegnerische Nationalstaaten hochentwickelt genug sein könnten, um einen bösartigen Defekt in US-Ausrüstung einzuführen, vielleicht sogar einen ausnutzbaren Defekt, der zu einem Zeitpunkt der Wahl des Gegners ausgelöst werden kann.

Angesichts der immer größer werdenden Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA durch das chinesische Regime, ist die Forderung nach einer umfassenden Überprüfung der Abhängigkeit der US-amerikanischen Fertigungsindustrie von in China hergestellten Teilen gestiegen – insbesondere, wenn es dabei um Produkte geht, die schließlich an die US-Regierung oder sogar das US-Militär verkauft und dort verwendet werden.

Der Bericht verweist auch auf eine Liste der chinesischen Industriegesetze und -politik, die in den letzten Jahren erlassen wurden.

Diese zielen alle darauf ab, China und die chinesischen Hersteller aggressiv dazu zu bringen, den weltweiten Markt der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in Zukunft zu dominieren.

„Diese neuen Vorschriften stellen ein ernsthaftes Dilemma für multinationale US-Unternehmen und eine Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA dar“, heißt es in dem Bericht. „Wenn US-Unternehmen – die die Hauptanbieter von IKT für die US-Regierung sind – der chinesischen Regierung Quellcode, proprietäre Geschäftsinformationen und Sicherheitsinformationen übergeben, öffnen sie sich selbst und föderale IKT-Netzwerke für chinesische Cyberspionage-Bemühungen.“

Cyber-Angriffe auf Lieferketten könnten auch einfacher und häufiger werden, da die Entwicklung von Technologien wie der 5G-Mobilfunktechnik und dem Internet der Dinge die Angriffsmöglichkeiten exponentiell erhöhen, so der Bericht.

Der Bericht empfiehlt die Schaffung einer „zentralisierten Führung“ innerhalb der US-Regierung, um die Lieferkette zu überwachen und zu regulieren. Dies würde die Vertragspartner der US-Regierung dazu verpflichten, offenzulegen, wer ihre Teile liefert. Weiter schlagen die Autoren vor, dass der Kongress Programmbudgets an die Überwachung der Lieferkette bindet, um die Einhaltung zu gewährleisten.

Das Original erschien in der englischen EPOCH TIMES (deutsche Bearbeitung von tp).

Originalartikel: US Government IT Providers Source 51 Percent of Parts From China, Raising National Security Concerns

Weitere Artikel zum Thema:

Wegen Handelsspannungen mit den USA: China senkt Steuersätze für inländische Chipproduzenten

Warum der Plan „Made in China 2025“ eine Bedrohung für westliche Volkswirtschaften ist – auch für Deutschland



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion