SPD-Europapolitiker mahnt: Bei Türkei-Deal auf Werte achten

„Es gibt in der Türkei Menschen, die immer noch Hoffnung auf uns setzen“, sagte Fleckenstein. „Das sind viele - nicht nur Linke, sondern auch Geschäftsleute und bürgerliche Kräfte.“
Titelbild
Bundeskanzlerin Merkel und der niederländische Regierungschef Rutte (r) haben in der Nacht mehrere Stunden lang mit dem türkischen Ministerpräsidenten Davutoglu beraten.Foto: Bart Maat/dpa
Epoch Times7. März 2016
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Knut Fleckenstein, hat die europäischen Staats- und Regierungschefs davor gewarnt, die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei zu tolerieren.

„Es kann keinerlei Gipfel mit der Türkei geben, bei dem über so etwas nicht geredet wird, wenn wir unsere Glaubwürdigkeit nicht verlieren wollen“, sagte der SPD-Politiker vor dem Spitzentreffen in Brüssel der Deutschen Presse-Agentur. Vereinbarungen mit der Türkei zur Eindämmung der Flüchtlingskrise dürften nicht dazu führen, dass die EU ihre Werte verkaufe.

„Es gibt in der Türkei Menschen, die immer noch Hoffnung auf uns setzen“, sagte Fleckenstein. „Das sind viele – nicht nur Linke, sondern auch Geschäftsleute und bürgerliche Kräfte.“

Mit Blick auf die Migrationsströme forderte Fleckenstein, über alle Möglichkeiten zu deren Eindämmung nachzudenken. Dazu gehöre auch, dass die Türkei die Visafreiheit für Menschen aus Maghreb-Staaten wie Tunesien, Algerien und Marokko einschränken könne. „Das würde das Problem halbieren“, sagte der SPD-Politiker mit Blick auf Schätzungen, nach denen derzeit rund jeder zweite über die Türkei nach Griechenland kommende Migrant ein Wirtschaftsflüchtling aus Nordafrika ist. „In Notsituationen muss man manchmal auch drastische Maßnahmen ergreifen.“

(dpa)

Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion