Strache: Ibiza-Video „gezielter Angriff gegen Regierung“ – Philippa steht zu ihrem Mann

Heinz-Christian und Philippa Strache gehen derzeit einen steinigen Weg. Der ehemalige Vizekanzler ist sich sicher: "Wer nur mir hätte schaden wollen, hätte das Video auch bereits vor zwei Jahren veröffentlichen können." Er kündigte Untersuchungen zu den Hintermännern an.
Titelbild
Das Ehepaar Strache beim Wiener Opernball in der Wiener Staatsoper am 28. Februar 2019.Foto: HELMUT FOHRINGER/AFP/Getty Images
Von 25. Mai 2019

Das Video habe den maximal denkbaren Schaden angerichtet und er schäme sich für sein Verhalten, erklärte Heinz-Christian Strache nun in einem persönlichen Statement.

Doch das Video zeigt in seinen sieben Minuten aus sieben Stunden und völlig aus dem Kontext gerissen nicht, wie die Aussagen und Gedankenspiele entstanden waren, so die Aussage des ehemaligen Vizekanzlers der Republik Österreich. Es blieb bei Gedankenspielen.

Ich habe unmittelbar nach Veröffentlichung des Videos die maximal denkbare Konsequenz gezogen, meinen Rücktritt erklärt und alle Ämter und Funktionen niedergelegt.“

(Heinz-Christian Strache)

Dies habe er auch getan, „um die Fortsetzung der Regierung nicht zu gefährden“ und auch „nicht Vorwand zu sein“. Doch in einem ist sich der ehemalige Vizekanzler sicher:

Die illegale Erstellung des Videos vor bereits zwei Jahren und dessen nunmehr erfolgter Einsatz vor der Europa-Wahl ist ein gezielter Angriff gegen die Regierung dieses Landes. (…) Wer nur mir hätte schaden wollen, hätte das Video auch bereits vor zwei Jahren veröffentlichen können.“

Strache fordert eine lückenlose Aufklärung darüber, wer ein Interesse daran haben konnte, ihn zu blamieren und die Regierung in diese katastrophale Lage zu bringen. Es müsse im Interesse aller liegen, zu erfahren, welche wirtschaftliche oder politische Interessen hinter der Destabilisierung des Landes stecken.

Gegenwärtig gibt es diesbezüglich von mir veranlasste Untersuchungen.“

Auch für die Ehefrau von Heinz-Christian Strache, Philippa, ist es eine harte Zeit, angesichts der Offensichtlichkeit, dass die politische Karriere ihres Mannes völlig zerstört scheint.

In ihrem ersten TV-Interview spricht Philippa Strache über diese schwere Zeit und auch über Sequenzen des Videos von Ibiza. Mehrmals weist sie dabei darauf hin, dass sie ihren Mann so gar nicht kenne, wie er sich im Video gibt.

Die Politikergattin hegt einen Verdacht: Es wurde etwas in die Getränke gemischt, um gewisse Reaktionen auf gewisse suggestive Fragen zu erhalten. Das alles kann man jedoch ohne die Sichtung der übrigen fast sieben Stunden Filmmaterial nicht weiter aufklären. Doch dieses haben „Spiegel“ und „Süddeutsche Zeitung“ sicher unter Verschluss.

 

Im „Heute“-Interview sagte Philippa Strache, dass sie jedem Menschen dankbar sei, „der uns in dieser schwierigen Phase unterstützt“ und dass man seine Freunde in der schwierigen Zeit erkenne.

Nun gibt es den langen Weg hin zur Wahrheit!“

Und dazu gehört nun auch „der Kampf gegen ein unbekanntes Täternetzwerk“.

Doch die Straches bekommen neben Zuspruch und Unterstützung auch herbe Beleidigungen: „Was Beleidigungen betrifft, haben wir ja schon Routine. Aber wenn mir jemand schreibt, das Beste für mein Kind wäre mein Tod, dann tut das sehr weh“, so die Frau, die nicht nur Politikergattin und Ehefrau, sondern auch Mutter eines viermonatigen Sohnes ist.

Auch die Familie belastet das Video sehr. Medien berichteten gar in den letzten Tagen, dass Philippa Strache in Konsequenz des Videos mit dem Baby zu ihren Eltern gezogen sei, „dabei habe ich nur meine Mama“, klärt die 31-Jährige auf und dementiert die Gerüchte: „Alles erfunden.“ Sie sei nicht ausgezogen und lebe nach wie vor mit ihrem Sohn und ihrem Mann zusammen. Gegenüber der „Krone“ versicherte Philippa Strache ihrem Ehemann und lebt traditionelle Werte auch in schweren Stunden vor: „Ich wäre keine gute Ehefrau, würde ich ihn gerade jetzt alleine lassen.“



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