Stromausfall in Venezuela: Über ein Dutzend Tote

Seit Donnerstag ist Venezuela ohne Strom, in einigen Regionen konnte die Versorgung am Samstag zeitweise wieder hergestellt werden. Durch den massiven Stromausfall in Venezuela sind nach Angaben einer NGO 15 Dialyse-Patienten gestorben.
Titelbild
Stromausfall in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, am 9. März 2019.Foto: MATIAS DELACROIX/AFP/Getty Images
Epoch Times10. März 2019

Durch den massiven Stromausfall in Venezuela sind nach Angaben einer Nichtregierungsorganisation 15 Dialyse-Patienten gestorben. Neun Todesfälle habe es im Bundesstaat Zulia gegeben, zwei weitere im Bundesstaat Trujillo und vier in der Hauptstadt Caracas, sagte der Chef der Gesundheitsorganisation Codevida, Francisco Valencia, am Samstag der Nachrichtenagentur AFP. Aufgrund des Stromausfalls hätten die Nierenpatienten sich nicht einer Dialyse unterziehen können.

In Krankenhäusern sorgte der Blackout für chaotische Zustände. Die meisten Kliniken haben keine Generatoren oder nutzen sie nur in Notfällen.

Genaue Ursache ist unklar: „Stromkrieg“ oder schlechte Wartung und Infrastruktur?

Der gigantische Stromausfall legt seit dem späten Donnerstagnachmittag fast das gesamte Land lahm. Während in einigen Gegenden die Versorgung am Samstag zumindest vorübergehend wiederhergestellt wurde, blieben andere Regionen weiter ohne Strom.

Die genaue Ursache für den Stromausfall ist bislang unklar. Kommunikationsminister Jorge Rodríguez machte am Freitag einen „Cyberangriff“ auf das Kontrollsystem des Wasserkraftwerks Guri verantwortlich, das 80 Prozent des Stroms für das Land produziert.

Präsident Nicolás Maduro zufolge gab es am Samstag einen weiteren Cyberangriff. Die Versorgung mit Elektrizität sei bereits zu fast 70 Prozent sichergestellt gewesen, als es am Samstag „eine weitere Cyberattacke“ gegeben habe, sagte Maduro vor tausenden Anhängern in der Hauptstadt Caracas. „Das hat alles zunichte gemacht, was wir erreicht haben.“

Maduro wirft den USA vor, einen „Stromkrieg“ gegen sein Land zu führen.

Die Behörden in dem unter einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise leidenden Venezuela sprechen bei Stromausfällen regelmäßig von Sabotage. Kritiker werfen der Regierung dagegen vor, nicht ausreichend in den Unterhalt der Infrastruktur zu investieren.

In Venezuela tobt seit Wochen ein Machtkampf zwischen Präsident Maduro und Oppositionsführer Juan Guaidó. Guaidó will Maduro aus dem Amt drängen und Neuwahlen organisieren. Die Opposition macht Maduro für die seit Jahren andauernde Rezession verantwortlich, die die Bevölkerung in Armut gestürzt und zu Engpässen bei Grundversorgungsgütern geführt hat. (afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion