Andrea Kiewel kritisiert „Tagesschau“: Wir müssen auch beim Thema Israel die Wahrheit berichten

ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel kritisiert öffentlich die falsche Berichterstattung der ARD-Kollegen über den von Israel kürzlich abgewehrten Raketenangriff der Hamas auf Tel Aviv. Sie war selbst vor Ort und sagt, Israel habe lediglich reagiert.
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Israelische Soldaten bringen sich mit Panzern in der Nähe des Gazastreifens in Stellung.Foto: Ilia Yefimovich/dpa
Epoch Times31. März 2019

Die ZDF-Moderatorin Andrea Kiewel kritisierte die Berichterstattung der ARD-Kollegen über den Raketenanschlag der radikalislamischen Hamas auf die Hauptstadt Tel Aviv in Israel. Es sei egal, wie man zu Israel stehe, als Journalisten müsse man die Wahrheit berichten. Kiewel ist selbst Zeugin der Geschehnisse. Laut ihrem Kommentar in der „Jüdischen Allgemeinen“ befand sie sich gerade in Tel Aviv unter der Dusche, als unerwartet die Alarmsirenen angingen.

Mit ihrer Kritik bezog sie sich auf einen Beitrag des ARD, indem behauptet wurde, dass der Anschlag von Israel provoziert wurde. Die Meldung der ARD-„Tagesschau“ mit der Einleitung „nach schweren Angriffen der israelischen Armee“, erwecke den Eindruck, Israel sei der Aggressor und „das ist falsch“, so die Moderatorin.

Von Nachrichtenjournalisten erwarte Kiewel eine politisch neutrale Berichterstattung der wahren Begebenheiten. Ebenso wie sie sich als Moderatorin in ihrer Sendung „ZDF‐Fernsehgarten“ keine Kommentare über Musiker und ihre Songs erlaube. Zu einer wahrheitsgetreuen Berichterstattung gehöre unbedingt, dass man die zeitliche Reihenfolge von Geschehnissen einhalte, selbst wenn es sich um Israel handele.

Der deutsch-iranisch-israelischen Schriftsteller Arye Sharuz Shalicar kritisierte den Bericht der ARD: Er fördere den Antisemitismus und relativiere Terrorismus.

Will die Hamas von innerpolitischen Problemen ablenken?

Laut der „Jüdischen Allgemeinen“ wurden kurz am Donnerstagabend nach 21 Uhr zwei Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv abgeschossen. Der letzte direkte Angriff auf die Metropole vom Gaza sei demnach 2014 gewesen. Sowohl die radikalislamischen Hamas als auch der Dschihad bestreiten die Vorwürfe. Die israelische Armee hingegen sei sicher darüber, dass die Angriffe auf die Tel Aviver Gegend Gusch Dan von der Terrororganisation Hamas ausgeführt wurden.

Einige Beobachter spekulieren, die Hamas wolle mit dem Anschlag von Konflikten im Gaza-Streifen ablenken. Dem Raketen-Angriff seien Proteste im Gaza-Streifen vorausgegangen, bei dem die palästinensische Bevölkerung gegen die schlechten Lebensbedingungen protestierte, heißt es dazu bei „ntv.de“. Dem Sender zu Folge seien Hunderte Demonstranten und Dutzende Journalisten festgenommen worden.

Ahmad Abu Banat, ein Journalist aus Chan Yunis im südlichen Gazastreifen hingegen vermutet, dass der vom Iran finanzierte Palästinensische Islamische Dschihad (PIJ) hinter dem Raketenanschlag steckt.

„In den letzten Monaten hat der Iran deutlich gemacht, dass er einen möglichen langfristigen Waffenstillstand zwischen der Hamas und Israel ablehnt“, so Abu Banat laut Nachrichtensender. Ein Israel, das sich nicht mehr mit Gaza beschäftigen muss, habe mehr Zeit, Energie und Ressourcen für den Kampf gegen die iranische Präsenz in Syrien.

Für die Wiederwahl des israelischen Präsidenten Netanjahu sei in jedem Fall eine Ruhe im Gaza-Streifen notwendig, so Abu Banat. Außer ein paar Raketenabschüssen werde der Präsident keine großen Maßnahmen gegen die Hamas vornehmen. (nh)