Taliban verbieten Frauen Besuch eines beliebten Nationalparks

Die Taliban in Afghanistan sind bekannt für die mangelnden Rechte für Frauen. Nun verbietet die radikalislamische Organisation, dass Frauen den Besuch eines Nationalparks.
Taliban
Das Gebiet Band-e Amir in Zentral-Afghanistan.Foto: iStock
Epoch Times28. August 2023

Die radikalislamischen Taliban haben Frauen den Besuch eines der beliebtesten Nationalparks in Afghanistan verboten. Das Ministerium für die Förderung der Tugend begründeten das neueste Verbot für Frauen in dem Land am Wochenende damit, dass Besucherinnen im Park Band-e-Amir gegen die Pflicht zum Tragen eines Kopftuchs verstoßen hätten.

Menschenrechtsaktivisten verurteilten das Verbot. Die Vize-Direktorin für Frauenrechte bei Human Rights Watch, Heather Barr, sagte, die Entscheidung sei „auf sehr absichtliche Weise grausam“. Den Taliban reiche es nicht, „Mädchen und Frauen Bildung, Beschäftigung und Bewegungsfreiheit zu entziehen, jetzt wollen sie ihnen auch noch Parks, Sport und sogar die Natur wegnehmen“. So würde Schritt für Schritt „jedes Zuhause zum Gefängnis“, sagte Barr.

Der Park Band-e-Amir in der Provinz Bamyan 175 Kilometer westlich von Kabul ist bekannt für seine auffälligen blauen Seen, die von gewaltigen Klippen umgeben sind. Er ist für Afghanen ein beliebtes Ausflugsziel zur Entspannung am Ufer oder zum Paddeln auf den Seen.

Seit ihrer Machtübernahme im August 2021 schließen die Taliban in Afghanistan Mädchen und Frauen immer mehr vom öffentlichen Leben aus. Ihnen wird der Zugang zu Bildungsangeboten verwehrt, ihre Arbeitsmöglichkeiten wurden massiv eingeschränkt, sie dürfen keine Parks, Jahrmärkte und Fitnessstudios besuchen und nicht ohne einen männlichen Vormund reisen. Zudem sind Frauen gezwungen, sich in der Öffentlichkeit zu verhüllen. Die UNO spricht von einer „Geschlechterapartheid“.

Im Juli mussten in Afghanistan außerdem tausende Schönheitssalons schließen. Frauen wurde dadurch eine der wenigen verbleibenden Möglichkeiten genommen, sich außerhalb des eigenen Zuhauses zu treffen. (AFP/mf)



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