Tipps für Selbstständige – das ist zu beachten

Der Beginn der Selbstständigkeit startet nicht selten mit einem Knall, der Unternehmer vor gewaltigen Hürden platziert. Mit einem Mal müssen Angelegenheiten selbst erledigt werden, um die sich bislang immer der eigene, jetzt ehemalige Chef kümmerte.
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Informationen und Wissen sind die Faktoren, von denen ein Selbstständiger zu Beginn der Tätigkeit gar nicht ausreichend verfügen kann.Foto: ATRICIA DE MELO MOREIRA/AFP/Getty Images
Epoch Times28. Juni 2017

Der Beginn der Selbstständigkeit startet nicht selten mit einem Knall, der Unternehmer vor gewaltigen Hürden platziert. Mit einem Mal müssen Angelegenheiten selbst erledigt werden, um die sich bislang immer der eigene, jetzt ehemalige Chef kümmerte. Buchhaltung, falls Angestellte vorhanden sind, die Lohnabrechnungen, Steuerangelegenheiten, Materialbestellungen und so vieles mehr. Wie können Neu-Gründer da noch durchblicken? Zuletzt wären da noch die Finanzierung des Startbetriebs oder Gelder, die für die Anschaffung weiterer Maschinen benötigt werden. Glücklicherweise gibt es für viele Bereiche Hilfsmittel. Dieser Artikel geht auf sie ein.

Buchhaltungspflichten

Vermutlich ist die Buchhaltung der Unternehmensbereich, den die meisten Selbstständigen scheuen. Je nach Umsatz des Betriebs können Unternehmer zwar Glück haben und sind nicht dazu verpflichtet, die doppelte Buchhaltung mit einer Bilanz zu verbinden. Wird nur eine einfache Einnahmen-Überschuss-Rechnung gewünscht, wird es ein wenig leichter. Welche Form des Buchhaltungszwangs ein Unternehmen auch unterliegt, so bleiben einige Faktoren gleich:

  • Rechnungen – Eingangsrechnungen müssen aufbereitet, sortiert und natürlich beglichen werden. Unternehmer sind gut beraten, die Rechnungen in einzelne Bereiche aufzuteilen und so beispielsweise Bürobedarf von Maschinen, Reparaturen oder Materialanschaffungen zu trennen. Wichtig ist, dass die Rechnungen mittlerweile nicht nur in Papierform, sondern auch digital vorliegen müssen.
  • Rechnungsstellung – jede Rechnung unterliegt bestimmten Anforderungen, die unbedingt erfüllt werden müssen. Um sich die Erstellung zu vereinfachen, empfiehlt sich ein Programm.
  • Anschaffungen – Anschaffungen für das Unternehmen selbst gehören zur Betriebsmasse und können häufig abgeschrieben werden. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Rechnungen aufbewahrt werden und sich Unternehmer mit den Gegebenheiten der Abschreibung auseinandersetzen.
  • Steuern/Fristen – Gewerbesteuer, Umsatzsteuer, Steuervorauszahlungen – Unternehmer sehen sich mit diversen Fristen konfrontiert, die besser eingehalten werden.

Natürlich kommen noch weit mehr Bereiche vor, die in die Buchhaltung fallen. Gerade die Gehaltsabrechnungen für Angestellte können Selbstständige leicht überfordern. Hier geht es immerhin nicht nur darum, das Gehalt aufzulisten, sondern die Belange hinsichtlich der Sozialversicherungen mit zu berücksichtigen. Angestellte müssen bei der Sozialversicherung gemeldet werden, das Gehalt pünktlich angewiesen und der Unternehmer muss die von ihm zu entrichtenden Sozialabgaben pünktlich zahlen. Es gibt aber auch hier Wege, sich das Leben zu vereinfachen:

  • Software – ist bereits ein gewisses Grundwissen da, hilft eine gute Buchhaltungssoftware nicht nur bei der Buchhaltung, sondern steht hilfreich bei den Lohn- und Gehaltsabrechnungen zur Seite. Allerdings kann die Software nicht alles. Die Anmeldung von Angestellten bei der Sozialversicherung bleibt weiterhin auf den Schultern des Unternehmers.
  • Steuerberater – insbesondere ganz am Anfang der Selbstständigkeit, wenn noch keine eigene Abteilung für die Buchhaltung vorhanden und somit kein in dem Bereich erfahrener Angestellter da ist, empfiehlt es sich, einen Steuerberater aufzusuchen. Er steht zuerst hilfreich zur Seite und erklärt die wichtigsten Belange. Er kann aber auch die vollständige Buchhaltung und die Abrechnungen der Gehälter vornehmen. Auf dem elektronischen Wege mit einer Software, auf die der Steuerberater zugreifen kann, ist das sogar sehr einfach und komfortabel. Monatlich zum Steuerberater fahren muss heute niemand mehr.

Finanzierung

Der Traum eines angehenden Selbstständigen ist natürlich, alles aus dem bereits vorhandenen Vermögen aufzubauen und dieses durch das Unternehmen zu erweitern. Nur welcher Selbstständige kann zu Beginn auf ein großes Vermögen zurückgreifen? Gerade wenn Räumlichkeiten, Produktionsflächen und Maschinen angeschafft werden müssen, reicht selbst ein recht gut gefülltes Sparbuch nicht mehr aus. Gibt es Lösungen? Natürlich:

  • Kredite – Selbstständige haben es nicht ganz so einfach, einen Kredit aufzunehmen. Banken fordern oft Sicherheiten, die ein Selbstständiger nicht sogleich erbringen kann.
  • Private Darlehen – handelt es sich bei der benötigten Summe um einen überschaubaren Betrag, springt nicht selten die Verwandtschaft ein. Dieser Weg hat natürlich den Vorteil, dass Sicherheiten längst nicht in dem Umfang von Banken gefordert werden und dass der Selbstständige häufig nicht ganz so eng an die fristgerechte Ratenüberweisung gebunden ist.
  • KfW-Förderung – über die KfW-Förderbanken lassen sich längst nicht nur Renovierungen und Erneuerungen an Häusern finanzieren. Die Förderung ist ebenfalls für Unternehmensgründer und Selbstständige gedacht. Die Darlehen sind recht zinsgünstig und können für viele Bereiche beantragt werden.

Bei den Gründerkrediten über die KfW oder auch spätere Darlehen zur Erweiterung des Betriebs müssen Unternehmer aber bedenken, dass die Förderung zwar besteht, die Kredite aber letztendlich bei der eigenen Bank beantragt werden. Sicherheiten werden daher ebenfalls gefordert, wobei die Hürden aber nicht ganz so hoch liegen.

Weitere Tipps

Jeder Unternehmer, ob zum Start eines geplanten Großbetriebs oder auch als kleiner Einzelunternehmer, ist gut damit beraten, sich vorab gut zu informieren und aufklären zu lassen. Selbst die vermeintlich einfachsten Angelegenheiten können Gründer schnell überfordern – wenn nun keine fachgerechte Hilfe zur Seite steht, geschehen rasch Fehler. Aber wer kann allgemein helfen? Ein Überblick:

  • Unternehmensberater – um einen ersten Überblick zu erhalten oder sich mehr Wissen über die Führung eines Betriebs anzueignen, ist dieser Weg immer geeignet.
  • Handelskammerndie Industrie- und Handelskammern, wie auch weitere Kammern für einzelne Berufsgruppen bieten immer wieder Seminare und Schulungen für angehende Unternehmer an. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass das gegründete Unternehmen ohnehin einer Kammer unterliegt und Gründer gleich schon die Informationen erhalten, die für den Betrieb in Beziehung mit der Kammer notwendig sind.
  • Steuerberater – gerade vor der Einstellung einer ersten Buchhaltungskraft ist dieser Gang fast unausweichlich. Jeder sollte sich ausführlich von einem Steuerberater beraten lassen und ihm möglichst einige Bereiche der Buchhaltung anvertrauen. Kann ein Unternehmer erst mal eine eigene Buchhaltungsabteilung aufbauen, übernehmen die Angestellten oft etliche Arbeiten, die vorab ausgelagert waren. Doch gerade in Bezug auf die Gehaltsabrechnungen ist der Steuerberater anfangs notwendig – hier geschehen schlichtweg zu viele Fehler.

Informationen und Wissen sind die Faktoren, von denen ein Selbstständiger zu Beginn der Tätigkeit gar nicht ausreichend verfügen kann.

Fazit – viel zu beachten

Auch wenn die Aufregung und die Begeisterung zu Beginn der Selbstständigkeit verständlicherweise riesig sind, so sind Unternehmer gut beraten, sich nie ausschließlich auf das eigene Wissen zu verlassen oder alles ohne Hilfe zu erledigen. Es gibt hervorragende Softwarelösungen für die Buchhaltung, Förderungen und Hilfestellungen, die in den meisten Bereichen des Schaffens helfen und eine Erleichterung darstellen.



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