Tote bei Anschlag in Israel – Hamas lobt blutigen Angriff

Die Terrorwelle in Israel reißt nicht ab. Erneut gibt es Tote bei einem Anschlag. Die blutige Tat geschieht vor dem Hintergrund neuer Spannungen auf dem Tempelberg in Jerusalem.
Eine Bluttat in Elad bei Tel Aviv hat mehrere Menschen das Leben gekostet.
Eine Bluttat in Elad bei Tel Aviv hat mehrere Menschen das Leben gekostet.Foto: Ilia Yefimovich/dpa
Epoch Times6. Mai 2022

Bei einem neuen Anschlag in Israel sind am Donnerstagabend mindestens drei Menschen getötet worden. Nach Angaben eines Rettungsdienstes gab es bei dem Angriff in der strengreligiösen Ortschaft Elad östlich von Tel Aviv zudem vier Verletzte.

Die Polizei geht von zwei Tätern aus: Einer habe geschossen, ein anderer mit einer Axt Passanten angegriffen. In der Umgebung seien Straßensperren errichtet worden. Ein Polizeihubschrauber folge einem verdächtigen Fahrzeug.

Hamas spricht von „heroischer Tat“

Nach Medienberichten hat die Polizei die Sorge, die Täter könnten ins nicht weit entfernte Westjordanland entkommen sein. Die im Gazastreifen herrschende Hamas lobte den blutigen Angriff über Lautsprecher als „heroische Tat“.

Mit dem neuen Anschlag wurden bei einer Terrorwelle in Israel seit Ende März 17 Menschen getötet. Bei zwei Anschlägen waren die Täter israelische Araber, Unterstützer der Terrororganisation Islamischer Staat (IS). Zwei weitere Anschläge wurden von Palästinensern aus dem Westjordanland verübt.

Spannungen am Tempelberg

Ein Sprecher der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas sagte am Donnerstagabend, bei dem neuen Anschlag handele es sich um eine Reaktion auf Israels „Stürmung“ des Tempelbergs in Jerusalem. Die Attacke sei „die Umsetzung der Warnung, dass die Al-Aksa-Moschee eine rote Linie darstellt“.

Der militärische Hamas-Arm hatte sich bereits zu einem Anschlag bekannt, bei dem Freitag ein israelischer Wachmann am Eingang einer Siedlung im Westjordanland getötet worden war. Die Hamas hatte dabei auch weitere Anschläge angekündigt. Nach Angaben der Terrororganisation handelte es sich um eine Reaktion auf Israels Vorgehen auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt.

Sie warnte vor „Konsequenzen“, sollten Israelis am Donnerstag wieder den Tempelberg besuchen. Die Polizei erlaubte es am israelischen Unabhängigkeitstag jüdischen Israelis, die heilige Stätte zu besuchen. Dabei kam es erneut zu Konfrontationen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften.

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist. Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße. Die Palästinenser werfen Israel vor, es wolle seine Kontrolle der heiligen Stätte ausweiten. Israel hat jedoch betont, man sei dem Status quo verpflichtet. (dpa/red)



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