Tourismusindustrie wirft Bundesregierung Feigheit vor Brüssel vor: „Nur Deutschland traut sich nicht“

Die deutsche Tourismuswirtschaft hat der Bundesregierung Feigheit vor Brüssel vorgeworfen, weil sich der Bund nicht über die Ablehnung der EU von Reisegutscheinen hinwegsetze.
Titelbild
An den Kliffs bei Beachy Head in der Nähe von Eastbourne an der Südküste von England, 17. Mai 2020.Foto: BEN STANSALL/AFP via Getty Images
Epoch Times17. Mai 2020

Verbandspräsident Michael Frenzel sagte der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“:

Zwölf Länder haben obligatorische Gutscheine eingeführt, nur Deutschland traut sich nicht.“

Deshalb sei die Gutscheinlösung für ausgefallene Reisen wohl vom Tisch. Bisher habe kein Minister die notwendige Traute. „Ein Irrsinn“, so Frenzel.

Die Europäische Union (EU) und Verbraucherschützer verlangen, dass Kunden für nicht angetretene Reisen ihr Geld zurückbekommen, die Branche will den Kunden stattdessen Gutscheine geben. Frenzel sagte der „FAS“: „Das Geld der Kunden haben die Veranstalter weitergeleitet an Airlines und Hotels, da ist gegenwärtig nichts zu holen.“

Es gehe um 4,4 Milliarden Euro bis Ende Juni, knapp sieben Milliarden Euro bis Ende August. Weil ohne staatliches Eingreifen Reiseveranstalter reihenweise in die Knie gehen würden, zahle der Steuerzahler am Ende in jedem Fall.

In der „Bild am Sonntag“ sagte Frenzel, der Tourismuswirtschaft werden in diesem Jahr mehr als 100 Milliarden Euro Umsatz fehlen. Er forderte einen Rettungsfonds, um die Milliardenverluste abzufangen. (afp)



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