Trump kündigt in Video baldige Rückkehr nach Corona-Infektion an: „Wir müssen weiterarbeiten“

Mit einer Videobotschaft hat sich der mit Corona infizierte US-Präsident Donald Trump aus dem Walter Reed Medical Center zu Wort gemeldet und erklärt, auf dem Weg der Besserung zu sein. Er müsse allerdings noch einige Tage zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben.
Von 4. Oktober 2020

US-Präsident Donald Trump hat in einer am Samstag (3.10.) veröffentlichten Videobotschaft deutlich gemacht, dass er sich nach seiner Corona-Infektion wieder auf dem Weg der Besserung befinde. Auch seiner ebenfalls infizierten Ehefrau Melania gehe es gut. Der Präsident dankte den Ärzten, Krankenschwestern und allen anderen Beschäftigten des Walter Reed Medical Center in Bethesda, Maryland.

„Ich muss zurück – denn wir müssen Amerika wieder groß machen“

Trump erklärte, man arbeite gemeinsam daran, eine baldige vollständige Rückkehr des Präsidenten zur Führung der Amtsgeschäfte zu ermöglichen. „Ich muss zurück, denn wir müssen immer noch daran arbeiten, Amerika wieder groß zu machen“, betonte Trump.

Man müsse den Weg, den man angefangen habe, zu Ende gehen, und dazu werde er bald wieder vollständig einsatzfähig sein. Eine Infektion mit dem Coronavirus sei etwas, was passiere und was Millionen Menschen weltweit ereilt habe. Der Präsident zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass es bald gelingen werde, die Seuche „entscheidend zu besiegen“.

Spoke to my father again and he is as optimistic, thankful and strong as he looks and sounds in this message to America !!! ??

Gepostet von Ivanka Trump am Samstag, 3. Oktober 2020

Die Fortschritte in der Forschung glichen einem Wunder, so Trump:

„So viel ist schon geschehen. Wenn man die therapeutischen Maßnahmen betrachtet, die mir jetzt verabreicht, viele von ihnen und solche, die noch kommen werden, dann kann man – um ehrlich zu sein – fast von einem Wunder sprechen. Und wenn Ihr die Wahrheit hören wollt: Sie sind Wunder. Menschen kritisieren mich, wenn ich das sage, aber es Dinge, die passieren und die wie Wunder wirken, die Gott uns herabgeschickt hat.“

Präsident im Video: „Einschließen im Weißen Haus war keine Option“

Trump kündigte allerdings auch an, dass er noch für einige Tage in der Klinik bleiben müsse. Was in den kommenden Tagen geschehe, werde „der wahre Test“ sein, kündigte der Präsident an, und er bedankte sich für die Genesungswünsche vieler Bürger und aus der Politik, die über Parteigrenzen hinweg an ihn gerichtet worden seien.

Der Präsident habe sich für den Klinikaufenthalt entschieden, weil er sich davon versprochen habe, schnellstmöglich wieder die Arbeit aufnehmen zu können. Die Alternative hätte darin bestanden, sich „im Weißen Haus einzuschließen, das Zimmer nicht verlassen und nicht einmal mit Mitarbeitern sprechen zu können“. Dies sei keine Option gewesen:

Wir müssen Probleme proaktiv angehen. Als ein Führer hat man dies zu tun. Es hat nie einen großen Führer gegeben, der dies unterlassen hätte. Deshalb musste das so geschehen.“

Stabsarzt spricht von enormen Genesungsfortschritten bei Trump

Der Stabsarzt des Weißen Hauses, Sean P. Conley, hatte zuvor gegenüber Reportern vor der Klinik erklärt, dass Trump keine Atemprobleme habe und es auch nicht erforderlich gewesen wäre, ihm im Walter-Reed-Zentrum Sauerstoff zu verabreichen.

„Das Team und ich sind sehr glücklich darüber, dass der Präsident so gute Fortschritte macht“, erklärte Conley. Einen präzisen Termin, zu dem Trump entlassen werden könne, wollte er jedoch noch nicht nennen.

Um aufschiebbare Amtsgeschäfte wahrnehmen zu können, sei dem Präsidenten eine spezielle Suite innerhalb der Klinik eingerichtet worden. Als Vorsichtsmaßnahme werde er von dieser aus arbeiten. Für Samstag waren keine öffentlichen Events anberaumt.

Corona-Infektionsquelle könnte Rosengarten-Event gewesen sein

Conley zufolge werde der Präsident vorerst für die Dauer von fünf Tagen mit Remdesivir behandelt, ein antivirales Medikament, das intravenös verabreicht wird und bereits in vielen Fällen die stationäre Behandlung von Corona-Patienten verkürzt hat. Zudem werde Trump mit monoklonalen Antikörpern behandelt.

Als mögliche Infektionsquelle vermuten politische Beobachter eine Veranstaltung zur Nominierung der Kandidatin Donald Trumps für den zu besetzenden Posten im Supreme Court, Amy Comey Barrett, im Rosengarten des Weißen Hauses am vergangenen Wochenende.

Mehrere weitere Personen aus dem Umfeld des Präsidenten, unter ihnen drei republikanische Senatoren, Trumps Wahlkampfmanager Bill Stepien und sein Wahlkampfberater Chris Christie, Trumps Ex-Beraterin Kellyanne Conway und die Vorsitzende der Republikanischen Partei, Ronna McDaniel, sowie Trumps enge Mitarbeiterin Hope Hicks waren positiv auf COVID-19 getestet worden. Die meisten von ihnen hatten an der Veranstaltung teilgenommen.
(Mit Material von AFP)



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