Trump: Unter Barack Obama wurden 500.000 Menschen in Syrien abgeschlachtet

US-Präsident Donald Trump erntet heftige Kritik für seinen Syrien-Kurs. Doch Trump sagt, dies sei kein Krieg der Amerikaner.
Titelbild
Ein Kurde in einem ehemaligen Gebiet der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien.Foto: DELIL SOULEIMAN/AFP/Getty Images
Epoch Times18. Oktober 2019

Nach dem Streit in Washington um die Syrien-Politik bei einem Treffen zwischen Donald Trump und den Oppositionschefs, hat der US-Präsident seinem Ärger in einigen Tweets Luft gemacht.

Die Spitzenvertreter der Demokraten brachen am Mittwoch ein Gespräch abrupt ab und verließen das Weiße Haus, nachdem Trump die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, offenbar kritisiert hatte.

Trump habe eine „üble Tirade“ losgelassen und Pelosi als „drittklassige Politikerin“ beschimpft, sagte der Anführer der Demokraten im Senat, Chuck Schumer. Pelosi selbst sprach von einem „Ausraster“ des Präsidenten.

Trump schrieb daraufhin im Kurzbotschaftendienst Twitter: „Nancy Pelosi braucht schnell Hilfe! Entweder ist mit ihr ‚da oben‘ etwas nicht in Ordnung oder sie mag einfach unser großartiges Land nicht.“ Pelosi habe bei dem Treffen im Weißen Haus eine „totalen Zusammenbruch“ erlitten. „Es war sehr traurig anzusehen. Betet für sie, sie ist sehr krank.“

Kritik am Truppenabzug

Der Präsident steht zudem wegen des parteiübergreifenden Widerstands gegen den US-Truppenabzug aus Nordsyrien unter Druck. Der türkische Machthaber Recep Tayyip Erdoğan hat den Truppenabzug der USA prompt genutzt, um eine Großoffensive gegen die kurdischen Kämpfer zu starten – die zusammen mit den US-Truppen gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gekämpft hatten.

Kurz vor dem Treffen im Weißen Haus hatte das Repräsentantenhaus in einer parteiübergreifenden Resolution den US-Truppenabzug als Fehler gegeißelt. Die Kongresskammer lehne die Entscheidung ab, „bestimmte Anstrengungen der Vereinigten Staaten zu beenden, türkische Militäroperationen gegen syrisch-kurdische Kräfte in Nordostsyrien zu verhindern“, hieß es in der mit 354 gegen 60 Stimmen verabschiedeten Entschließung. Diese hat allerdings lediglich den Charakter einer Stellungnahme und für Trump keine verbindliche Wirkung.

Dazu schrieb Trump auf Twitter: „Ich bin die einzige Person, die für die Sicherheit unserer Truppen kämpft und sie aus den lächerlichen, kostspieligen und endlosen Kriegen holen und nach Hause bringen will und werde dafür verachtet. Die Demokraten vertraten auch diese Position, bis ich sie einnahm. Die Demokraten mochten auch [Grenz] Zäune, bis ich sie gebaut habe. Seht ihr, was hier vor sich geht?“

„Lasst sie ihre eigenen Kriege kämpfen“

Trump beschrieb den Konflikt zwischen Syrien und der Türkei als Angelegenheit, welche die USA nichts angehe: „Es ist nicht unsere Grenze, lasst sie ihre eigenen Kriege kämpfen“.

Die Kritik, dass er mit dem Truppenabzug auch eine weitere Stärkung der Rolle Russlands in der Region ermögliche, wies Trump zurück. Moskau unterstützt den syrischen Staatschef Baschar al-Assad im Krieg. Der US-Präsident sagte dazu, wenn Syrien „etwas Hilfe von Russland bekommt, ist das in Ordnung“.

500.000 Menschen abgeschlachtet

Über seinen Vorgänger und die Medien twitterte Trump: „Etwa 500.000 Menschen wurden in Syrien getötet, während Barack Obama Präsident – und er eine „politische Lösung“ in diesem Bürgerkrieg herbeiführen wollte.“

Aber die Medien hätten in den letzten 72 Stunden mehr über seine Syrien-Politik herausposaunt als in den sieben Jahren des Abschlachtens. (so/afp)



Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion