Trump zahlte während seiner Präsidentschaft 1,1 Millionen Dollar Steuern

Das noch bis zum Jahresende von Demokraten kontrollierte Repräsentantenhaus hat eine Übersicht über die Steuerunterlagen von Ex-Präsident Trump veröffentlicht. Ein Republikaner bezeichnet die Offenlegung als Machtdemonstration zur Zerstörung eines politischen Gegners.
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Ex-US-Präsident Donald Trump im November in Mar-a-Lago.Foto: Joe Raedle/Getty Images
Von 24. Dezember 2022

Ex-Präsident Donald Trump und seine Frau, die ehemalige First Lady Melania, haben während ihrer Präsidentschaft insgesamt rund 1,1 Millionen Dollar Bundeseinkommenssteuer gezahlt. Dies geht aus der Übersicht ihrer Steuererklärungen hervor, die das „Ways and Means Committee“ (deutsch: Ausschuss für Mittel und Wege) des Repräsentantenhauses veröffentlicht hat.

Während Trumps vollständige Steuererklärungen noch nicht herausgegeben wurden, hat der von den Demokraten kontrollierte Ausschuss vorab einen Bericht und einige Dokumente veröffentlicht. Diese legen Einzelheiten über das Einkommen und die gezahlten Steuern des ehemaligen Präsidenten offen.

Aus den Unterlagen geht hervor, dass die Trumps von 2015 bis 2020 in jedem der sechs Jahre gemeinsame Einkünfte in Höhe von mehreren Millionen Dollar in Form von Kapitalgewinnen, Dividenden und Zinsen gemeldet haben.

Für den größten Teil des betrachteten Zeitraums wurde dieses Vermögen jedoch durch Einbußen mehr als aufgezehrt, sodass die Trumps in vier der sechs Jahre negative Einkünfte auswiesen.

Aufgrund der Verluste verringerte sich zwar die Steuerlast der Familie Trump, aber im Laufe von sechs Jahren belief sich ihre gesamte Bundessteuerschuld auf 4,4 Millionen Dollar. Nach Anwendung von Steuererleichterungen und unter Ausschluss von Posten wie der Steuer auf selbstständige Erwerbstätigkeit verringerte sich dieser Betrag auf eine „Nettosteuer“ von 1,8 Millionen US-Dollar.

Der Ausschuss stimmte außerdem parteiübergreifend für die Bekanntgabe aller sechs Jahre von Trumps Steuererklärungen. Diese werden voraussichtlich schon in wenigen Tagen veröffentlicht.

Die endgültige Offenlegung der Unterlagen wird Trumps mehrjährigen Kampf um die Geheimhaltung der Steuererklärungen beenden.

Trump: Steuererklärungen zu veröffentlichen ist „illegal“

„Aus Steuererklärungen kann man nicht viel herauslesen, aber es ist illegal, sie zu veröffentlichen, wenn sie einem nicht gehören!“, schrieb Trump kürzlich auf Truth Social.

Die Frage, ob Trumps Steuererklärungen veröffentlicht werden sollen, gehört seit Langem zu einem umstrittenen Thema, da die Republikaner argumentieren, dass dies einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen würde.

Kevin Brady (Texas), oberster Republikaner im Haushaltsausschuss des Repräsentantenhauses, hatte sich gegen die Veröffentlichung von Trumps Steuererklärungen ausgesprochen. Er begründete dies damit, dass die darin enthaltenen Informationen von politischen Gegnern ausgeschlachtet werden könnten.

 Es geht um die Macht, Amerikaner durch die Offenlegung ihrer Steuererklärungen in Verlegenheit zu bringen, zu belästigen oder zu zerstören“,

sagte Brady kurz vor der Abstimmung des Ausschusses.

„Nach fast einem halben Jahrhundert ist die Liste der politischen Feinde zurück in Washington, D. C., und wir befürchten, dass dies einen Kreislauf der politischen Vergeltung im Kongress in Gang setzen wird.“

Ein Sprecher des Ex-Präsidenten sagte dem „Wall Street Journal“, die Veröffentlichung von Trumps Steuererklärungen sei eine „beispiellose Indiskretion durch demokratische ‚lahme Enten‘“. Mit dem Begriff „lahme Enten“ werden Politiker bezeichnet, die eine Wahl verloren haben, aber noch im Amt sind.

Steuerprüfungen von Präsidenten

Steuererklärungen sind laut Bundesgesetz streng vertraulich, allerdings gibt es auch Ausnahmen. Darunter zum Beispiel schriftliche Anfragen des Ausschusses für Mittel und Wege, das Trumps Steuererklärungen als Teil einer Untersuchung einforderte. Angeblich wollte das Gremium herausfinden, wie die Bundessteuerbehörde IRS US-Präsidenten prüft.

Der Ausschuss erhielt Trumps Steuererklärungen im November, nachdem sich der Oberste Gerichtshof der USA dagegen entschieden hatte, die IRS weiterhin an der Herausgabe der Dokumente zu hindern.

Als Reaktion auf einen Steuerskandal, in den der frühere Präsident Richard Nixon verwickelt war, führte die IRS 1977 eine obligatorische Prüfung der Steuererklärungen von Präsidenten ein.

„Als Besorgnis über die ordnungsgemäße Prüfung der Steuererklärungen von Präsident Nixon aufkam, führte die Steuerbehörde ein Verfahren zur obligatorischen Prüfung der Steuererklärungen von Präsidenten und Vizepräsidenten ein“, sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Mittel und Wege, Richard Neal (Massachusetts), in einer Erklärung. „Die Richtlinie ist einfach und lautet: ‚Die individuellen Einkommenssteuererklärungen des Präsidenten und des Vizepräsidenten unterliegen einer obligatorischen Prüfung.‘“

Der Bericht des Ausschusses zeigt, dass die IRS es versäumt hat, eine Prüfung von Trumps Steuererklärungen während seiner ersten beiden Amtsjahre durchzuführen.

„Der Ausschuss ging davon aus, dass diese obligatorischen Prüfungen zeitnah und in Übereinstimmung mit den IRS-Richtlinien durchgeführt werden. Unsere Überprüfung ergab jedoch, dass das besagte Verfahren bei der vorherigen Regierung nicht durchgeführt worden war“, sagte Neal.

Er fügte hinzu, dass der Ausschuss erwartet hatte, dass die IRS ihr Prüfungsprogramm auf die „komplexe Finanzsituation des Ex-Präsidenten ausweiten“ würde, hätte dafür aber keine „entsprechenden Hinweise“ gefunden.

Neal nannte dies „ein großes Versagen der IRS“ und forderte den Kongress zum Handeln auf. Er müsse eine Gesetzgebung verabschieden, die sicherstellt, dass die Behörde „jährliche, rechtzeitige Prüfungen durchführt und dabei bestimmte Informationen öffentlich macht“.

Die Epoch Times erhielt auf eine Anfrage bis Redaktionsschluss keine Reaktion von den IRS-Beamten.

Details aus den Steuerunterlagen

Die vom Ausschuss freigegebenen Dokumente zeigen, dass Trumps Unternehmen in ihren Steuererklärungen zeitweise erhebliche Verluste auswiesen, die zum Ausgleich von Steuerschulden verwendet werden können.

In den sechs Jahren von 2015 bis 2020 lag das berechnete Einkommen der Trumps bei minus 53,2 Millionen Dollar. In zweien dieser Jahre meldeten die Trumps jedoch positive Einkünfte in Höhe von 24,3 Millionen Dollar im Jahr 2018 und 4,4 Millionen Dollar im Jahr 2019.

Ihre Gesamtsteuerschuld auf Bundesebene über den Sechsjahreszeitraum – einschließlich der Steuern auf selbstständige Erwerbstätigkeit und Beschäftigung im Haushalt – belief sich auf 4,4 Millionen Dollar.

Die abgespeckte „Nettosteuer“ belief sich auf 1,8 Millionen US-Dollar. In den drei Jahren 2015, 2016 und 2017 meldeten die Trumps eine Einkommensteuerschuld von 750 Dollar. Im Jahr 2018 zahlten sie fast eine Million Dollar Steuern, und im Jahr 2019 waren es 133.445 Dollar.

Für das Geschäftsjahr 2020 meldeten die Trumps einen Verlust von 4,8 Millionen Dollar und zahlten keine Steuern.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Trump Paid $1.1 Million in Taxes During His Presidency, House Committee Documents Show“ (redaktionelle Bearbeitung il)



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